- Registriert
- 01.11.16
- Beiträge
- 15.058
Ich denke, dass man bei der Betrachtung tiefer schürfen sollte.
Apple lebt vom iPhone - ja. Aber Apple hat sich auch insofern verändert, dass es mittlerweile auch stark in den Enterprisemarkt hineinstrahlt (Cisco, SAP, Deloitte usw.). Auch wurden die Silotrennung zwischen privater und geschäftlicher Nutzung des Systems vorangetrieben.
Und was man auch nicht vergessen darf. Der Bereich Services spielt mittlerweile mehr Erträge ein, als beispielsweise die Macs. Und das ist für mich der eigentlich interessanteste Aspekt. Vielleicht sollte man weniger in die Vergangenheit schauen (der Titel ist von auf, Tausend + x % gestiegen), den mit dieser verdient man nichts mehr. Bei der Vorschau sollte man die aktuelle Situation betrachten. Und die sieht -aus der Betrachtung eines Value-Investoren- doch eigentlich nicht schlecht aus. Die Risiken, mit einem Value-Wert Apple nachhaltig und langfristig passable Renditen im Kontext des eingegangenen Risikos zu erzielen, sind auf lange Sicht ausgewogen.
Es gibt nur ein wesentliches Problem dabei: Wieviel Risikokapital, 'Wachstumsgeld' und wieviel von der Geldpolitik getriebenes Kapital steckt aktuell im Unternehmen? Und wann wandert das Geld weiter (ab), wenn die Zinswende noch deutlicher wird, die Preisblasen an den Aktienmärkten deutlich abgebaut werden und wenn die US-/Welt-Konjunktur, die seit Jahren (zumindest auf dem Papier) gut läuft, ins Stottern kommt? Neben den Fragen nach der Innovationsfähigkeit von Apple, nach der Zeit nach dem iPhone, den Trump-Zöllen, EU-Steuern, Monopol-Diskussionen (App Store), der Kredit(schatten)wirtschaften von Apples Zukunftsmärkten (China - da ist es sehr still geworden), Indien etc.. Ich meine, im Zuge des billigen Notenbankgeldes sah der Kapitalmarkt nicht so genau auf die Staatsverschuldungen dieser Länder oder auf die Reformnotwendigkeiten dort und und und hin. Nun, bei steigenden US-Zinsen rollen die Fragen häufiger durch das Marktgezwitscher.
Apple wäre mir persönlich umso lieber, wenn diese Punkte (auch im Kurs endlich abgearbeitet werden würden). Dann, ja dann, oder irgendwo auf dem Weg der 'Abarbeitung' der Liste wäre es ein interessanter Valuetitel.
Disclaimer: Enthält lediglich meine Meinung, keine Empfehlung, aber einigen Stoff zum Nachdenken.
Trotz Allem - Apple ist aktuell eine Maßenmarkt-Firma, und zwar auf dem privaten Maßenmarkt. Business haben sie (noch?) nix zu melden und auch die Service Sparte ist ein Witz. Ja ich weiß, auch wir berichten darüber das Apple da wächst - aber in Relation zu anderen, großen, Konzernen ist es halt nichts. Insofern ist da sehr wenig "nachhaltiges" Geld in den Quartalszahlen, das ist fast nur echter Verkauf wo sie jedes Quartal dafür "strampeln" müssen.
Von wegen wieviel Risikokapital aka Wachstumsgeld steckt da drinnen: Verdammt viel. Da sitzen irre viele Pensionsfonds, Anlagegesellschaften usw usw drinnen. Und Treasurer von großen Konzernen mit zu viel Geld sind vieles - aber nicht treu. Wenn Apple das Wachstum nicht mehr liefert gehen sie eben zum nächsten. Valuepapaier für den Kunden - mag sein - aber da müssen wir noch auf einige Abschläge warten.
Ich sprach die ganze Zeit von "Konzerne verdienen an der Börse Kohle", und das ist nunmal der größte Anteil dessen was da passiert. Und da wird Apple, zu Recht, uninteressanter. Meiner Meinung nach ist das aber auch ok und Apple wirds überleben.
Hier kam ja schon die Frage was der Börsewert für das eigene Leben bedeutet - nix, wenn man keine hat. Und was bedeutet es für Apple? Wenig. Klar, Börsewert wirkt sich schon indirekt aus - auf Kredite und Co - aber dennoch wird man Apple auch mit der Hälfte des Börsenwertes gerne Geld geben
