MichaNbg
Brauner Matapfel
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- 17.10.16
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An Ärzten und Ingenieuren mangelt es nicht. Es mangelt bsp. an Krankenpflegern. Kinderbetreuern. Handwerkern. Weshalb? Weil die Berufe bescheiden bezahlt werden und sich die Arbeitsbedingungen unfassbar verschlechtert haben. Die Personalschlüssel im Sozialsystem sind eine einzige Katastrophe.Aha wo kommt dann der Facharbeiter Mangel her, wenn angeblich gut qualifizierte junge Menschen keinen Job finden? Aerzte, Lehrer, Ingenieure, Handwerker, von fas Allem viel zu wenig? Vielleicht so ein Boomer Gefuehl, denn was es heute nicht mehr gibt, bei Bosch, Siemens, Daimler, VW & Co anfangen, 30-40 Jahre abhocken und in Rente gehen... Aber wer felxibel ist und sich auch mal aus der Komfortzone heraus begibt hat heute viele Moeglichkeiten.
Meine Frau arbeitet in einem Klinikum. Und die Personalflucht ist enorm. Nicht mal nur wegen den Gehältern - die sind auch ein Problem aber nicht das ausschlaggebende. Die Kolleginnen und Kollegen ergreifen die Flucht, weil sie immer mehr mit immer weniger Personal stemmen sollen. Und dabei immer mehr Zeit für Verwaltung statt Patientenbetreuung drauf geht. Nachwuchs findet sich kaum weil... schlechte Bezahlung bei schlechten Arbeitsbedingungen. Und so setzt sich die Spirale in Gang.
Ist mittlerweile soweit, dass Nachtdienste statt mit zwei ausgebildeten Pflegern mit einer Aushilfe und einem Sicherheitswachmann versucht werden über die Runden zu bringen. Seitdem jetzt auch noch die Zulagen und Boni für das Einspringen gestrichen wurden haben noch weniger Kollegen Lust, aus der Freizeit zu kommen und auszuhelfen. Und das IMHO absolut mit jedem Recht.
Solange aber die Politik meint, die Gewinnerzielung bei privaten Klinikbetreibern oder Pharmaunternehmen ist weniger als die Patientenversorgung ... ja gut. Da kann man dann schön über den "Fachkräftemangel" jammern um vom eigentlichen Problem abzulenken.
Kapital musst du erstmal haben bevor es dir Erträge abwirft. Oder die finanziellen Ressourcen haben Kapital aufzubauen. Das ist ja genau der PunktHm, ich wuerde sagen, Spareinlagen werden zu recht entwertet, denn sie entziehen den Wirtschaftskreislauf Kapital und sind tot. Ansonsten sind die Kapitalertraege deutlich gestiegen.
Die niedrigen Zinsen haben vor allem oder nur jenen geholfen, die entsprechend viel Spielraum in den monatlichen Löhnen hatten, sich die steigenden Immopreise leisten konnten und jenen die ihre Immobilie verkaufen wollten. Für alle anderen hat es den Immobilienboom nur noch mehr verstärkt.Das ist korrekt, und fuer die Generation, die sagen wir mal seit den letzten 3-5 Jahren nicht in der Lage waeren, sich eine Immobilie zu kaufen ein Problem. Ansonsten haben viele auch einfach den Fahrstuhl der Preise und niedrige Zinsen verpasst. Ein grosser Teil derer die jetzt jammern, waren Jahre lang einfach wirklich nur zu faul und vermutlich auch zu grosszuegig in ihren Ausgaben. Denn mit den niedrigen Zinsen war es eigentlich fuer viele moeglich, sich Wohnraum auch bei den steigenden Preisen anzuschaffen. Der Zug wird aber jetzt mit steigenden Zinsen wohl auf einige Zeit hin abgefahren sein.
Das ist doch genau der Punkt. Die freien Mittel im Monat wurden in den letzten 20 Jahren bei Otto Normal nicht oder nicht signifikant größer. Die Preise stiegen aber um 100+%. In vielen Ecken sogar noch viel, viel höher.
Wenn du 1000€ im Monat für eine Immofinanzierung als Familie frei hast, dann macht es durchaus nen Unterschied ob du 250.000€ bei 3,5% Zinsen oder 500.000€ bei 0,7% Zinsen aufnehmen musst.
Im ersten Fall hast du nach 20 Jahren noch eine Restschuld von ca. 150.000 Euro, im letzten Fall noch von über 300.000€. Trotz effektiv Nullzins. Das finanziert dir halt einfach keine seriöse Bank, wenn nicht sonst noch was vorhanden ist. Und das sind die Probleme mit denen sich die Menschen mittlerweile rumschlagen müssen, wenn sie nicht gerade ein Haus oder genügend Eigenkapital erben.
Und lass im Elternhaus nur einen Pflegefall auftreten... dann kannst dich vom Elternhaus und eventuellem Kapital verabschieden.
Die niedrigen Zinsen haben den Besserverdienern und Privilegierten geholfen. Da darf man in diesem Forum vermutlich fast alle mit dazu zählen. Privilegiert zu sein ist ja nichts schlimmes oder böses, man muss sich nur klar machen, dass man es ist. Entweder durch überdurchschnittlich hohes Einkommen oder durch familiäre Vorteile.
Wer keines von beiden hat schaut seit bald 10 Jahren ganz gehörig in die Röhre.
Das hat nicht wirklich viel mit "Denke" zu tun sondern auch mit den horrenden Nebenkosten. Die kriegst du halt nicht mehr ersetzt. Schon allein die Grunderwerbssteuer kommt schnell auf 30.000€ - für ein Reihenhaus. Das zahlst du nicht mal eben alle 10 Jahre aus der Portokasse, wenn du flexibel bleiben willst. Immokauf ist hier fast immer auch ein "hier werde ich sesshaft".Problem in Deutschland ist natuerlich ein bisschen die Denke, man kauft sich wenn, dann sein "forever home" und plant das abzubezahlen. Was natuerlich Quatsch ist.
Für den Arbeitsmarkt natürlich auch ein Problem. Die Menschen ziehen nicht so schnell um von Nürnberg nach Leipzig, von München nach Duisburg oder von Hamburg nach Fulda. Für den Fall dass man Eigentümer ist noch weniger.
Kann man so sehen, hat nen gewissen Punkt. Gibt aber auch Argumente dagegen. Wenn man das Geld in Aktienanteile steckt, steht es dem Wirtschaftskreislauf auch nicht zur Verfügung, sofern man die Aktie nicht direkt bei Emission erwirbt und man das Geld damit dem Unternehmen in die Hand drückt.Hm, ich wuerde sagen, Spareinlagen werden zu recht entwertet, denn sie entziehen den Wirtschaftskreislauf Kapital und sind tot. Ansonsten sind die Kapitalertraege deutlich gestiegen.
Vermutlich wäre uns allen schon damit geholfen, dass man endlich aufhört Gewinne zu privatisieren und Verluste zu vergesellschaften. Trickle Down Economics sind eine Lüge. Auch wenn man sie uns über fünfzig Jahre lang erzählt hat. Sie sind eine Lüge.