Bin mal gespannt, ob das US-Militär nun von der HoloLens zur Vision Pro überschwenkt.
Trotz der Beschwerden vieler Soldaten will die US-Armee weiter mit Microsoft an einer militarisierten Version des AR-Headsets HoloLens arbeiten. Gemeinsam will man jetzt die Version 1.2 des sogenannten "Integrated Visual Augmentation System" (IVAS) entwickeln.
winfuture.de
So ein paar Dinge kann das Vision Pro dann ja schon mal besser. Und man könnte es zusätzlich noch zur Unterhaltung der Soldaten nutzen.
Das sind zwei verschiedene Produktkategorien und Use Cases. Davon abgesehen, dass ein Soldat bei einem Ausfall der Hololens einfach weiterkämpfen könnte, bei einem Ausfall der Skibrille aber erstmal nichts mehr sehen würde, bis er das Ding vom Kopf reisst und wegwirft
Generell:
Auch nach einer Nacht bin ich von der Technologie (wie sie uns vorgestellt wurde) weiterhin unglaublich fasziniert. Nach dieser Nacht bleibt trotzdem auch die Feststellung, dass es ein Spielzeug für bestenfalls die oberen 5% der Bevölkerung wäre.
Alle sinnvollen Use Cases die ich mir vorstellen könnte, die das Produkt zu einem Erfolg machten, scheitern am Preis. Wer kann sich bsp schon 4500€ für eine VR/AR-Brille für den Nachwuchs leisten um damit Schulbildung anzureichern? Am Ende gleich für zwei oder drei Kinder, denn ... Apple. Es wäre das einzige Produkt neben dem Mac bei dem sie sinnvolle Profile eingeführt hätten. Wird also nicht passieren.
Auch Apple kocht eben nur mit Wasser, kann nicht zaubern. Entsprechend kostet das Stück Hardware. Eine Herausforderung ist, dass selbst deeeeeeuuuuutlich günstigere Produkte dieser Kategorie wie Blei in den Regalen liegen. Sony kriegt bsp seine VR2 angeblich kaum abgesetzt. Jetzt kann man argumentieren, die VisionPro kann viel mehr und hat eine viel höhere Qualität. Richtig. Aber kostet eben auch mehr als das sechsfache.
Den Vergleich mit "ja beim iPhone, iPad, AppleWatch hat man auch...." sollte man dabei stecken lassen. Nichts davon kostete 3500$, nichts davon verlangt so viel vom Anwender, nichts davon isoliert dich im Alltag. Ne AW gibts für unter 500$ und wurde auch erst mit dem dritten Modell zum Erfolg.
Und das heißt jetzt alles nicht, dass ich dem System den Erfolg kategorisch abspreche. Ich würde es gerne mal erleben und erfahren, ob es meinen Arbeitsalltag wirklich vereinfacht oder "revolutioniert", oder ob es Filme wirklich "besser" macht. Kann mir gut vorstellen, dass mir Spiele in meiner Man Cave mit dem Ding noch deutlich mehr Spaß machen als am 85" HDR Screen. Allerdings kostet das Ding auch deutlich mehr als der HDR Screen an der Wand... und den brauchst ja trotzdem, wenn du mit anderen Menschen zusammen etwas anschauen oder zocken willst. Den Mac oder das iPad kann das Teil auch nicht "ersetzen", denn auch an Dokumenten, der Steuererklärung, Präsentationen, in der IDE, aufschaltet auf Servern .... arbeitet man mal gemeinsam, zeigt anderen Menschen etwas. Hirnt zusammen. Auch hier wirst du ohne AR/VR Brille arbeiten müssen.
VisionPro kommt also IMMER on top. D.h. 3500$+Taxes (vermutlich zwischen 4000 und 4500€ inkl. Steuern) immer auf die ohnehin schon getätigten Investitionen und auch zukünftig notwendigen Investitionen drauf.
Harte Hypothek.
Natürlich kaufen jetzt etliche Unternehmen mal zwei bis fünf Stück, zum Forschen und Experimentieren. Genau wie bei Vive, Hololens, Surface (Tisch), ... Gibt auch etliche Enthusiasten, die natürlich zuschlagen, weil ihnen die Kohle egal ist. Ob das ausreicht um große Investitionen in Software zu stecken? Bin gespannt.
Für einen wirklichen Erfolg wird es darauf ankommen in wenigen Jahren einen deutlich, DEUTLICH günstigeren Nachfolger auf den Markt bringen zu können.