Mitglied 246615
Gast
Zunächst mal ist es ja eher Apple, die alle ihre Nutzer als potenziell pädophil vorverurteilt. Aber Apple wird gar nicht vorverurteilt, wenn man eine Risikoabschätzung vornimmt, was damit künftig möglich wird. Denn eines hat Apple bereits mit der Ankündigung bewirkt, was auch dann nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist, wenn Apple einen Rückzieher macht: Alle Regierungen haben die Botschaft erhalten, ansatzlose Massenüberwachung ist möglich.(1)
Ich habe schon den Eindruck, dass diese Vermutungen in der geführten Debatte als Vorverurteilungen 'gehandelt' werden.
Wir sind im Zivilrecht und dort gilt Vertragsfreiheit. Die ist nur in Grenzen Fällen eingeschränkt. Das bedeutet, prinzipiell kann über die AGB alles mögliche vereinbart werden. Und da die neuen AGB noch gar nicht bekannt sind, kann noch nicht einmal auf mögliche juristische Einschränkungen geklagt werden.(2)
Ich würde mich dem objektiven Lager zuordnen: Aktuell Ordungsrahmen eingehalten, falls nicht > juristische Möglichkeiten.
Mir ist es jedoch vollkommen egal, wie das juristisch ausgestaltet ist. Ich muss gerade einem IT-Unternehmen vertrauen, wenn ich deren Produkte kaufe. Ich kann ihnen aber immer weniger trauen. Das Vertrauen schwindet zudem, wenn sie mir potentielle Pädophilie oder andere Straftaten unterstellen, indem sie eine Überwachungsfunktionalität einbauen, die sich meiner Konrolle entzieht.
Wenn das Missbrauchspotential einer solchen Funktion für Dich nicht schlagend ist, was muss für Dich passieren?Derzeit ist das kritisierte Missbrauchsrisikopotenzial nicht schlagend.
Apple groß publiziertes Versprechen "What happens on your iPhone, stays on you iPhone" ist jedenfalls nach nicht einmal eineinhalb Jahren gebrochen.
![9to5mac.com](https://i0.wp.com/9to5mac.com/wp-content/uploads/sites/6/2019/01/DwGoq2uV4AA_Aov.jpg-large.jpeg?resize=1200%2C628&quality=82&strip=all&ssl=1)
Ahead of CES, Apple touts 'what happens on your iPhone, stays on your iPhone' with privacy billboard in Las Vegas - 9to5Mac
CES 2019 is set to kick off in Las Vegas this coming week, and while Apple does not have an...
![9to5mac.com](https://9to5mac.com/wp-content/uploads/sites/6/2019/10/cropped-cropped-mac1-1.png?w=32)
Apple ist auch vor den Vorgaben Chinas eingeknickt und lässt alle iCloud-Daten über Tencent laufen, so dass jegliche Verschlüsselung in China durch Regierungsstellen aufgebrochen werden kann. So ein Unternehmen wirbt mit "Pricacy is King"
![appleinsider.com](https://photos5.appleinsider.com/gallery/31837-53783-190703-Privacy-xl.jpg)
Apple's iPhone privacy ad campaign continues with new billboards | AppleInsider
Apple recently erected new billboard advertisements in Canada to promote what has become an intense focus on consumer data privacy, continuing a campaign launched at CES 2019 in January.
![appleinsider.com](https://photos5.appleinsider.com/v10/images/favicon-ai-32.png)
Bezüglich Missbrauch ist die Technik in sich schon extrem risikobehaftet. Sowohl wirtschaftliche wie staatliche Wünsche sind damit im Grunde grenzenlos realisierbar. Und zudem hat Apple für mich seine an Glaubwürdigkeit bezüglich Privacy verloren.
Apple will das Verfahren auf alle Endgeräte mit iOS, iPadOS und macOS bringen und verteidigt es einer geringen Fehlerquote. Damit haben sie sehr wohl entscheidenen Anteil daran, was Despoten und Diktatoren daraus machen können.Was Weißrussland, China, die Taliban, Uganda und der Sudan damit machen, kann man diskutieren, aber das hat mMn nicht Apple als Unternehmen zu vertreten, sondern die Staatengemeinschaft.
Abgesehen davon können wir als privilegierte Bürger einer Demokratie im Grunde einem solchen System überhaupt nicht zustimmen. Nicht nur, dass wir durch unsere Zustimmung unsere Demokratie aushöhlen, sondern auch, weil wir die Lage der unterdrückten Menschen noch verschlechtern. Apple, die diese Funktion in ihre Endgeräte einbauen will, trägt dabei eine ungleich höhere Verantwortung.
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