In unserer Bäckerei (seit Generationen im Dorf) wird bar bezahlt.
Ich käme im Leben nicht darauf, mir irgendwelche Backlinge vom beim Supermarkt beheimateten Systemvertreiber von Industriebackwaren zu kaufen, nur um meine Uhr, mein Telefon oder meine Karte anlegen zu dürfen.
Die vorgeschobene Ausrede, kein Bargeld dabei zu haben, griffe auch nicht, da dann eben beim nächsten Mal bezahlt würde.
Noch unverständlicher ist es für mich, auf ein hervorragendes Essen zu verzichten, weil man bar bezahlen muss und das auch noch vorher weiß, also noch nicht mal überrascht wird dadurch.
Es ist ein Restaurant und keine Bank, da spielen für mich die Zahlungsmöglichkeiten eine verschwindend geringe Rolle. Ich möchte gut essen.
A: "Gestern waren wir bei X essen"
B: "Und, war es lecker, würdest Du es weiter empfehlen?"
A: "Lecker war es nicht, aber weiter empfehlen würde ich es."
B: "Häh?"
A: "Na, die hatten Kartenzahlung."
B: "Ich war bei Y essen, da war es sehr lecker, aber nur Barzahlung."
A: "Ihhh, wie ekelhaft. Wollt Ihr nächste Woche zu uns zum Essen kommen?"
B: "Nein danke, wir haben schon was vor....."
Auch Esskultur gehört zur Kultur.
Ich pendle ja zwischen einem Land, in dem schon vor 15 Jahren die Kartenzahlung überall möglich war, und Deutschland.
Selbst der Lolli im Kiosk wurde selbstverständlich mit Karte bezahlt.
Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass ich im Rahmen des "Haircut" 2013 über zwei Wochen keine Transaktionen machen konnte, weil plötzlich jeder auf Barzahlung bestand, weil die Banken/ATM nicht ausgezahlt haben, wohlgemerkt auch mit deutscher EC- und Kreditkarte.
Das war dann erst wieder auf dem Weg zur Arbeit nach Deutschland beim Umstieg am Athener Flughafen möglich.
Hatte sich nach drei Wochen wieder normalisiert, war trotzdem nicht angenehm.
Und was ist mit den Gebühren?
So ist es, in der Gastronomie herrscht die Pflicht zur elektronischen Kasse, so möchte es der Staat/das Finanzamt, und es ist deren Aufgabe, die Steuerpflicht durchzusetzen, aber sicherlich nicht meine.