Für einige Branchen/Anforderung ist der Mac sicherlich eine gute Alternative, aber nicht bedingungslos die beste Wahl.
Ich habe guten Einblick in größere Industrieunternehmen und auch die Arbeiter kleiner Mittelständler/Freelancer. Für viele Industrieprojekte ist es utopisch, flächendeckend Macs einzusetzen. Die Gründe, die gegen den Mac sprechen, wurden oben im Thread schon teilweise genannt: Mangelhafte Fähigkeiten in Sachen Warenwirtschaftssysteme, SAP, Office (speziell Tabellenkalkulation und Datenbank), Kompatiblität in unternehmensübergreifenden Projekten, ... die Liste ist recht lang.
Klar lässt sich vieles 'irgendwie' am Mac abbilden, nur das Gelbe vom Ei ist's nicht, vor allem, wenn man auf einen umfangreichen Datenaustausch angewiesen ist. Allein die traurige Situation im Office-Bereich ist hier ein dicker Stolperstein:
MS Office: Nicht annähernd so performant und leistungsfähig wie das Windows-Pendant, wichtige integrierte Programme wie Access oder Visio fehlen, kein VBA, die Outlook-Anbindung ist halbherzig, ...
OpenOffice: Wenig performant, wesentliche Funktionen fehlen, es ist gerade in Sachen Tabellenkalkulation lange nicht so mächtig, wie es sein sollte, der Datenaustausch mit anderen Unternehmen ist mitunter schwierig, ...
iWork & Co.: Ja, süß.
Versteht mich nicht falsch: Ich will den Mac hier nicht runtermachen, Macs sind aber überall schwierig einzusetzen, wo man auf strukturell stark vernetzte Unternehmen trifft: Etwa Lieferketten über X Unternehmen hinweg, die alle darauf angewiesen sind, leidlich kompatibel zu arbeiten. Ein weiterer Faktor sind komplexe IT-Strukturen, die einfach viel besser als Monokultur pflegbar sind.
Ich selbst benutze für meine nebenher geführte Selbständigkeit komplett den Mac und mache den meisten Bürokram mit iWork, was mir völlig ausreicht. Daneben kenne ich persönlich allein zwei Kleinunternehmer/Freelancer, die ihr Geschäft komplett und erfolgreich auf der Mac-Plattform abwickeln. Hier reichen in der Regel die Möglichkeiten, die der Mac für 'Kleine Unternehmer' bietet, massig aus und sind viel komfortabler als bei Windows. Wächst eine Firma mit der Mac-Infrastruktur, mag das auch gut gehen. Es findet sich halt immer eine Lösung.
Nun zu größeren Unternehmen: In überschaubaren Strukturen einen Switch zu machen, ist schon nicht ganz trivial. Versuch das aber nicht in gewachsenen Strukturen mittlerer und großer Unternehmen, die ganze Workflows (inkl. Kunden- und Lieferantenbeziehungen) auf MS Windows/Office/SAP ausgerichtet haben. Das wäre eine existenzgefährdende Hölle für die Betreffenden.
R.