Wenns einen nicht tangiert, kann man den Missmut über die Produktion sicherlich wenig nachvollziehen.
Ich hab schon eine persönliche Bindung zu Gegenständen - insbesondere kreativ nutzbare. Meist hängt da auch eine Geschichte am Objekt. Klar, die spielt sich nur in meinem Kopf ab und das Ding ist nur ein Objekt. Dennoch macht es für mich einen Unterschied, ob es die Kamera ist, die ich von Opa habe, oder eine anderweitig besorgte - ohne emotionale Kopplung dran.
Bei Werkzeugen spielt sich auch viel über Motorik ab, die wir gelernt haben. Manchmal haben wir zu bestimmten Handgriffen auch eine Erinnerungen, wie und wo wir das verinnerlicht haben. Klassische Werkzeuge (also auch Kameras, Instrumente, Malutensilien, Farben) inspirieren zumindest mich, schon durch die Haptik, die Eigenschaften, den Geruch, das Gewicht, die Form...etc. Du kannst ein echtes Schlagzeug nicht mit dem Drumkit aus Garageband ersetzen. Das ist etwas völlig anderes. Und ich bin mir sicher, das streitet auch niemand ab.
Die Botschaft, die Apple damit aber den Tool-Liebhabern sendet, ist: Schmeisst Euer altes Geraffel weg, ihr braucht nur das neue iPad Pro.
Sie sagen nicht, dass das iPad Pro notfalls gerade nicht verfügbare Kreativtools in einigen, wenigen Fällen brauchbar ersetzen kann, weil es so vielseitige Möglichkeiten bietet, die auch erstaunlich gut das Original simulieren. Diese Lesart ist nicht drin im Spot, denn die Objekte werden platt gemacht.
Und es ist zumindest bei mir weniger das Missfallen bezüglich der Zerstörung (aber auch!), sondern eben mehr die Botschaft. Und ich bin nicht empört. Ich finds aber respektlos. Und es passt auch nicht zum Nachhaltigkeits-Kanon. Da haben eine Menge Leute im PR Team gepennt.