Ich hab erst jetzt wieder rein geschaut. Oh Mann, da qualmt einem ja der Kopf, bei so vielen Postings. Auf die vielen unsachlichen Argumente gehe ich jetzt nicht ein. Ich selbst war gestern auch noch etwas überdreht, wie das halt so nach einem Wahlabend ist.
Zu @Randfee nur noch eins: Ich zitiere jetzt nicht Dein Statement, weil das zu weit hinten ist. Du wirst schon wissen, was ich meine. Dein Kommentar zu dem Zitat: "Dann wählt Euch doch ein anderes Volk" war aber schon etwas monarchistisch, oder. Sollen wir jetzt einen aufgeklärten Monarchen als Kanzler haben, gewählt von aufgeklärten und gebildeten Menschen in einer indirekten Wahl? Ist das nicht radikal (ich meine das als Gegensatz zu demokratisch)? Wieso nur behaupten Menschen, es besser zu wissen als andere? Wenn es um einen konkreten Beruf ginge, dann könnte man von Sachwissen sprechen. Aber hier ging es doch um politische und weltanschauliche Einstellungen. Na ja, denk mal drüber nach. Hinter solchen Entscheidungen stehen immer persönliche Erfahrungen. Und die sind bei jedem anders. Man sollte aber nicht einem Menschen mit seinem speziellen Leben das Recht absprechen, seine Meinung demokratisch kund zu tun, auch wenn das Wahlverhalten nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Radikale wählen nicht, die nehmen einen Knüppel oder greifen zu Bomben. So, damit genug zum Thema PDS
Ich habe heute auch viel diskutiert und den gestrigen Abend etwas verarbeitet. Also, wirklich entsetzt bin ich
a) darüber, wie selbstverständlich zwei Politiker, die ja offensichtlich beide verloren haben, an ihrem Sessel kleben. Da wird jedem eigentlich klar, dass es ihnen (trotz anders lautender Aussagen im Wahlkampf) nur um ihren Posten geht,
b) darüber, wie immer noch 8,7% der Wähler (wieviele Hunderttausende oder gar Mio sind das eigentlich?) beschimpft und dafür bestraft werden, dass sie wählen gegangen sind,
c) dass offensichtlich niemand, aber auch wirkich niemand ersthaft über dieses Land und die Situation, in der wir uns befinden, nachdenkt und Konzepte entwickelt. Neulich in einem anderen Thread hatte ich auf den Artikel von dem dm-Drogeriemarkt-Vorsitzenden verwiesen (keine Besteuerung mehr von Einkommen, sondern von Konsum, Entkoppelung von Arbeit und Einkommen). Man kann ja davon halten, was man will. Ich selbst weiß auch nicht, ob das so toll ist und geht. Aber ich kann, ehrlich gesagt, diese Phrasen, Phrasen, Phrasen
nicht mehr hören, die seit vielen Jahrzehnten gedroschen werden: Steuern runter schafft Arbeit, Arbeitnehmer belasten bringt Arbeit. Nach der Logik hätten wir keine Arbeitslosen mehr, wenn sich jetzt jeder Arbeitnehmer freiwillig eine Wellblechhütte am Rand der Großstadt baut und dann aus kontaminiertem Material Zulieferteile für die Großindustrie produziert. Indien und Bangladesh sind das Paradies. Für wen eigentlich?? Hat eigentlich jemand mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn das Öl und Gas alle sind? Was ist eigentlich, wenn die Erderwärmung so weit gediehen ist, dass wir hier Tornados und regelmässige Überschwemmungen haben? Was passiert, wenn durch die zunehmenden Hungerkatastrophen weitere Schwellenländer radikalisiert werden und Atomwaffen produzieren? Anti-Terrorkampf?? Wovon sollen denn Leute, die jetzt um die vierzig sind, im Alter leben, wenn die Macher von heute keine Kinder mehr haben wollen, weil das ein Karriere-Killer ist? Arbeit bei halbem Lohn bis 90 (ohne Rente)? Die Kassen sind doch bald leer. Oh, ja. Steuern runter, Rente und Arbeit rauf, oder so. Wer die Steuern für Großverdiener senkt und den Arbeitnehmer in die Wellblechhütte schickt (Vorsicht: Polemik
), schafft Arbeitsplätze.
Ich weiß es wirklich nicht, bin aber echt entsetzt über die offensichtliche Einfallslosigkeit und Egoismus der hiesigen Politiker. Keine Ideen, keine Visionen, dafür aber prima Kalkulationen, wie es doch noch mit der eigenen Karriere weiter geht.
Richtig wäre jetzt sicher eine große Koalition, bei der aber neue Leute mit wirklich originellen Ideen das Sagen hätten.
Na ja, ist etwas lang geworden. Dem Thread angemessen.
Tschüss
Tul