Ist Echtholz in der Küche wirklich so vorteilhaft? Ich denke da primär an eindringende Feuchtigkeit, wenn z.B. mal etwas undicht ist oder verschüttet wird.
Das ist eine unpräzise Frage, in der auch die Antwort liegt: "Echtholz" sagt erst mal gar nichts, darunter laufen z.B. auch Spanplatten mit Echtholzfurnier. Was du meinst ist vmtl. Voll- oder Massivholz. Beides ist super und sehr viel hochwertiger als Spanplatten (egal mit welchem Furnier
), allerdings auch deutlich teurer und schwerer (!). Vollholz ist aus den von dir angegebenen Gründen eher suboptimal für Möbel i.A., aber ganz besonders für Anwendungen mit wechselnder Luftfeuchtigkeit. Massivholz ist dagegen super, denn es besteht aus Vollholz Leisten und Bohlen, die zu Platten gefügt werden und dadurch die meisten Probleme durch Feuchtigkeit nicht haben, da schlicht und einfach durch die Leisten/Bohlen/Riemen die Maßhaltigkeit bei wechselnder Luftfeuchtigkeit deutlich besser ist. Unabhängig davon ist natürlich auch eine hochwertige Oberflächenbehandlung wichtig wenn es sich um Flächen handelt, die Feuchtigkeit ausgesetzt sind!
Ich hab' Massivholzfenster - die größten sind 2,5x3m
- und da ist auch nach 10 Jahren noch nix verzogen. Und die sind mehr Feuchtigkeit als meine (Massivholz) Küchenmöbel ausgesetzt. Wenn Massivholzmöbel naturbelassen sind - so wie die Küche von
@musica - kann man den Massivholzaufbau auch gut sehen. Unsere Küche hat eine komplett andere Optik und ist u.a. hochglanzlackiert - da merkt man das Massivholz erst, wenn man mal eine Schublade oder Tür ausbauen muss
Für 'ne Mietwohnung würde ich folgende Abwägung machen: Wechsle ich lieber mit jedem Mieter im Notfall die Küche aus (-> Ikea), oder investiere ich in Massivholz mit einer robusten Oberfläche (keinesfalls naturbelassen - die Oberflächen sind vergleichseiwese weich und damit empfindlich) und setze darauf, dass die mein Mieter einfach nicht kaputt kriegt.
Ich habe in meiner Küche seit 28 Jahren selbst gebaute Möbel aus MDF-Platten.
Die sind auf Grund ihrer Konstruktion auch besonders tolerant gegenüber Feuchtigkeit und mit geeigneter Imprägnierung sogar feuchtraumgeeignet.
Wird auch im Lautsprecherbau bevorzugt verwendet, weil dort die Gehäuse nicht arbeiten dürfen.
... und MDF ein sehr hohes Flächengewicht hat.
Ich persönlich bin z.B. auch bei Betten kein Fan von Vollholz, weil das irgendwann immer zu "knartschen" anfängt.
Das ist m.E. eher eine Frage der Verarbeitung. Unser Bett ist Vollholz (Hülsta), jetzt gute 20 Jahre alt und da knarzt nix.
Das Holz ist bestimmt entsprechend behandelt. Muss das dann nicht von Zeit zu Zeit wieder behandelt (geölt oder gewachst) werden? Das wäre mir persönlich nämlich viel zu aufwändig.
Ich sag's mal so: Unsere Massivholzböden sind jetzt 10 Jahre alt, wir haben drei Kinder und da wurde bisher weder geölt, gewachst, versiegelt oder abgeschliffen. "Wie neu" sind die Böden nicht mehr, aber optisch weiterhin tip top. Selbst in meinem Arbeitszimmer und da rolle ich Dank Corona seit bald vier Jahren 10-16h am Tag mit meinem Stuhl 'drauf 'rum, hab' 'nen Sessel den ich öfter mal verschiebe usw. Und als überzeugter Handyhüllenverweigerer habe ich natürlich keine Teppiche, Parkettschoner oder andere Undinge auf dem Boden
Na ja, ich persönlich mag keine großen, senkrechten Holzflächen.
Wie gesagt: Massivholz kann hochmodern aussehen. Man kann den Werkstoff auch toll finden ohne auf klassische Holzoptik zu stehen
Ich würde auf alle Fälle noch dezentrale Beleuchtung vorsehen (LED-Bänder unter den Schränken, Spots, …)
Das hab' ich auch alles vorgerüstet (Fußleisten, Kranzbeleuchtung, Schrankbeleuchtung...) - und bis heute davon nix angeschlossen