Woher kommen jetzt plötzlich die Leute, die behaupten sie wüsten alles, "was die Welt im Innersten zusammenhält".
Ja, es ist nicht einfach, des Pudels Kern zu finden
Einiges an Deiner Kritik finde ich sehr gut und wichtig, anderem möchte ich widersprechen:
beide Prämissen sind Quatsch, denn in solch kurzen Zeiträumen kann man das keine Rückschlüsse ziehen. Die Erde verändert sich in ganz anderen Dimensionen als wir Menschen es auch nur erfassen können. Die Erdgeschichte kennt Epochen und Zyklen, die die Existenz der gesamten Menschheit überdauern würden.
Es ist wie Du sagst: Die Erdgeschichte umfasst die Geschichte der Menschheit und insbesondere dessen kulturelle und wissenschaftlich aufgeklärte Zeit um ein Vielfaches. Es ist wie Du sagst: Unsere Modelle aus beschränkten Daten haben den grossen Hinkefuss, dass sie auf eine viel grössere Zeitspanne letztlich extrapoliert werden können müssten, auf die wir keinen oder nur beschränkten Zugriff haben (siehe jedoch interessante Eisbohrungen zur Eruierung auch klimatischer Parameter von früher).
Jede wissenschaftliche Theorie wird erst bestätigt werden, wenn ein Beweis erbracht würde, wenn also die weiteren Erwärmungen und entsprechende Folgen tatsächlich einträffen.
Ein solches Vorgehen kann auch problemlos in der Untersuchung von Theorien eingesetzt werden, die keine potentiell fatalen Folgen nach sich ziehen. Ist ein solches Vorgehen jedoch auch weise in der Anwendung in einem potentiell irreversibel veränderbarem labilem Gleichgewichtszustand?
Man überlege...
Unabhängig von den Prognosen aufgrund der wissenschaftlichen Modelle kann ganz einfach folgendes festgehalten werden:
Der industrielle Mensch erzeugt eine Dysbalance bezüglich zahlreicher ökologischer Parameter. Wir produzieren deutlich mehr CO2, als wir durch Aufforstungen oder andere Massnahmen durch Pflanzen wieder aus unserer Luft aufnehmen lassen. Dies ist unbestritten. Insbesondere schade finde ich es, dass wir als Energiequelle zur "simplen Verbrennung" einen der wichtigsten Rohstoffe verwenden, der auch entscheidend ist in der Produktion Kohlenstoff-haltiger Produkte ist (siehe unsere Kunststoffe, auch auf dem Mac

). Nur schon um nicht in einen problematischen Mangel bezüglich dieses Rohstoffes zu gelangen, wäre es wichtig, deutlich weniger davon zu verbrennen - ganz unabhängig vom CO2.
Und ja: Wir tragen aktiv die Verantwortung für unser Handeln. Wir tragen sie auch für die immer weitere Verschiebung von Produktionsstätten aus besser kultivierteren, mit strengeren Richtlinien sauberer produzierender Länder in andere Länder, die aufgrund schwächerer Richtlinien unsauberer produzieren. Bei uns geht wegen jedes AKWs ein Riesen-Geschrei los. doch was denkt Ihr, wie viele AKWs oder andere Energie produzierende Stätten weltweit gebaut werden, um unsere dann importierten Güter produzieren zu können?
Der Mensch hat leider die (manchmal nützliche und manchmal schlechte) Eigenschaft, das was ihm nicht passt in deinem Gedächtnis und seiner Vorstellung einfach auszublenden.
Man denke etwas nach...
Kurz: Unabhängig von allen Modellen frage ich den gesunden Menschenverstand, ob es
vernünftig sei eine deutliche Dysbalance weiter aufrecht zu halten - oder ob es nicht vernünftiger wäre, dieses Ungleichgewicht, das in dieser Art noch nie auf dem Planeten Erde bestand, etwas zu mildern und anzupassen...
Deshalb: Ich verstehe Deine Kritik, doch frage ich mich, ob es wirklich klug ist sie konkret anzuwenden oder ob es nicht klüger wäre, als menschheit etwas vorsichtiger mit unseren Ressourcen umzugehen?
Jeder Mensch, der sich aufgrund einer Augenblickaufnahme von einer max Lebenspanne von vielleicht 120 Jahren, hinstellt und behauptet die Erde sei krank oder ihr ginge es schlecht oder das Gegenteil ist der Fall, ist entweder ein größenwahnsinniger Spinner, er lügt oder, diese Möglichkeit möchte ich nicht ausschließen, er weiß wirklich mehr als die gesamte Menschheit bisher zusammentragen konnte. Ob dieser jemand nun Al Gore heißt oder ob er Lobbyist für Ölindustrie ist. Es wäre ja Fast so als diagnostizierte ein Arzt nach einer Nanosekunde der Patient ist sterbenskrank oder er simuliert.
Wie bereits früher gesagt, bin ich mir auch nicht im klaren, wie nobel die Motive dieses neuen "Weltretters" wirklich sind. Dazu war er zu lange im härtesten politischen Geschäft der Welt. Dennoch braucht es manchmal auch Mobilisierer, um auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen...
Seien wir doch mal ehrlich, wir alle, ob Wissenschaftler oder Normalbürger, wir raten. Wir haben keine Ahnung. Die Wissenschaftler haben sich dieses "raten" zur Kultur erhoben. Eine Hypothese oder Theorie ist nichts anderes als eine geratene Antwort auf Beobachtungen, die durch sie erklärt werden können. Sie gilt so lange als richtig bis sie widerlegt wird.
Du hast Recht: Die Basis einer Hypothese ist eine Idee. Die kann ganz einfach sein, wie die der Relativitätstheorie. Es gibt auch schwierigere: Was ist das Geheimnis einer gelungenen Pasta-Sauce?
Dennoch ist es ein "raten" aufgrund der eigenen Beobachtung und Erfahrung. Ganz spannend ist, was Kinder in ihrer Entwicklung so Theorien aufstellen. Schade, dass wir Erwachsenen weniger kreativ sind.
Item: Der Unterschied zwischen einer Hypothese und einer eratenen Phantasie ist, dass die Hypothese knallhart der Kontrolle ausgesetzt wird. Sobald auch nur ein einziges Experiment eine Hypothese als falsch erklärt, so muss eine neue gefunden werden. So schlecht sind die Denkgebäude also nicht. Auch sind nicht alle Wissenschaftler so korrupt, wie sie manchmal in den Medien dargestellt werden. Die meisten sind schlicht einfach besessen von ihrem Spezialgebiet mit ihren Fragen, das sie erforschen (meist übrigens zu einem nur sehr kleinen monetären Lohn).
Hypothesen sind also nicht einfach eine banale Phantasie, die aus der Luft geraten wurde. Dennoch lassen sich leider aufgrund der Publikationsselektion regelmässig "Modeströmungen" entdecken, so dass gewisse zu spektakuläre Hypothesen nur schwer in die Literatur finden und erst "neu entdeckt" werden, wenn die Modeströmung da ist. Doch diesbezüglich hilft die freie Informationsübermittlung mittels Internet...
Was das verwerfliche an Leuten wie Al Gore ist: Sie reißen wissenschaftliche Hypothesen aus dem Zusammenhang und verkaufen sie den Menschen als der Weisheit letzter Schluss, ohne auf noch nicht geklärte Widersprüche oder andere Theorien einzugehen. Ja namhafte Wissenschaftler vertreten zum Thema Klima unterschiedliche Theorien. Aber im Gegensatz zu Gore erkennen sich die meisten wissenschaftlichen Kollegen gegenseitig an. Man versucht über verschiedene Modelle eine Antwort auf die Fragen zu finden. Was mich an der ganzen Klimadiskussion, nicht zuletzt auch hier im Forum, stört sind solche Menschen, die gegenteilige Auffassungen als leugnerisch, ketzerisch oder noch schlimmeres bezeichnen, anstatt sich konstruktiv mit den anderen Argumenten auseinander zu setzen.
Richtig. Doch meine Argumentation zu diesem Dilemma findet sich bereits in einem früheren Post. Manchmal ist auch das Schlechte gar nicht so schlecht.
Ich als Klimaskeptiker, wenn man mich so nennen will, leugne weder, dass es eine Klimaerwärmung gibt, noch dass der Mensch daran Schuld sein könnte, noch...
Mein einziger Einwand lautet, seid ihr Euch da so sicher? Und wenn ja warum? Ihr beobachtet das Erdklima für nicht einmal einen Wimpernschlag - verglichen mit der Erdgeschichte. Wie wollt Ihr aus den wenigen Daten, die Ihr habt, sagen wohin sich das Klima auf der Erde entwickeln wird. Ihr könnt ja noch nicht einmal das Wetter in 10 Tagen in Nachbars Garten genau vorhersagen. Wieso soll jetzt plötzlich Kohlendioxid an allem Schuld sein? Was ist mit dem Ozonloch? Was ist mit Methan, Wasserdampf, Sonneneinstrahlung.... Der Anteil an Kohlendioxid in der Atmossphäre ist extrem gering, wie kann sein Anteil an der Erwärmung so hoch sein? Gibt es wirklich keine anderen Ursachen?
Wie bereits oben in diesem Post dargelegt, habe ich gar nichts gegen Skepsis. Im Gegenteil ist es gerade die Skepsis, die auch die Wissenschaft weiter bringt als der blinde Glauben.
Dennoch frage ich mich, wie lange wir Zeit haben, um über Anpassungen nachzudenken, bevor es für uns Menschen zu spät sein könnte. Obwohl die Modelle nicht 100% klar sind, ist die klare Dysbalance zahlreichster menschlich beeinflusster Parameter offensichtlich.
Man denke...
Nebenbei: Wie schon anderswo gesagt, mache ich mir keine Sorgen um das Leben als solches. Es gibt bezüglich klimatischer Veränderungen deutlich resistentere Lebewesen als der Mensch. Das Leben wird wohl durch unser handeln zum Glück nicht zerstört werden können. Mehr Gedanken mache ich mir allerdings bezüglich des Menschen...
Immer wieder sagen die Wissenschaftler, dass sie von der Atmossphäre dieses Planeten eigentlich zu wenig Daten haben, um belastbare Voraussagen machen zu könnnen. Woher kommen jetzt plötzlich die Leute, die behaupten sie wüsten alles, "was die Welt im Innersten zusammenhält".
Man darf die von Wissenschaaftler oft zur Schau gestellte Skepsis an den auch klarsten Dingen nicht falsch verstehen. Meist wird betont, was noch nicht klar sei. Dies ist auch wissenschaftlich absolut korrekt.
Dennoch sind die aktuellen Modelle offensichtlich nicht so schlecht, gerade auch jüngere und mittelfristige Ereignisse nachzuerzählen und damit besitzen sie auch eine gewisse Wertigkeit für die Zukunft. Da darf man sich auch nicht falsch täuschen lassen
Ich finde es schade, dass auch auf diesen globalen Konferenzen zu viel diskutiert und dann zuwenig Handeln erfolgt. Es gab schon einige Konferenzen, an denen die aktuellen Beschlüsse als grosser Durchbruch gefeiert wurden (nach all den leckeren Häppchen und Weine für die Politiker), obwohl unter dem Strich nichts neues beschlossen wurde, als im Jahr zuvor, was bereits in diesem Jahr nicht eingehalten wurde... Schade
"Was machen wir nun als nächstes?" scheint mir doch die Gretchenfrage zu sein 