Das ist es ja eben! Er hat ein Buch geschrieben und ist ein bekannter (ja, sogar ein verdienter Politiker) und hat eben deswegen - die weisheit mit Löffeln gegessen? Ich finde eben, es wird zu wenig hinterfragt.
Es besteht durchaus die wohl nicht so falsche Idee, dass sich jemand ein neues Profilierungssteckenpferd gesucht (und gefunden) hat, nachdem es leider (wie das auch immer zustande kam) mit der Bewerbung um das (wenigstens heute noch) wohl mächtigste politische Amt nicht geklappt hat. Gerade so Spitzenpolitiker zeichnen sich ja nicht durch Zurückhaltung sondern durch deutlichen Ehrgeiz aus, und beginnen so ein Thema nicht ohne sich demographisch orientiert und sich langfristig Popularitätsschübe ausgerechnet zu haben.
Das von Dir angesprochene Problem findet sich jedoch oft: Wieso soll eine Person, die beispielsweise im Sport eine besondere Leistung gebracht hat, etwas über Biologie oder Politik besser wissen als jeder andere mensch auf der Strasse? Und wieso werden diese Prominenten immer wieder danach gefragt?
Unbestritten gibt es einige Wissenschaftler, welche die Problematik der im Moment beobachtbaren und gemäss Prognosen noch zu erwartenden ökologischen Veränderungen wesentlich differenzierter präsentieren und beleuchten könnten.
Dennoch hat sich schon in der Vergangenheit gezeigt, dass die Meinungsmacher, die letztlich wirklich etwas in Bewegung setzten eben nicht unbedingt diese oft halt leider doch zu sehr im Elfenbeinturm lebenden Wissenschaftler sind, sondern Pragmatiker, die eher sich aufgrund demographischer Daten für ihre eigene Karriere ausrechnen, als rein mit Vernunft vorgehen (leider).
Geredet wird schon lange. Im Moment braucht es jedoch vor allem eines: Handeln, ja konkrete Veränderungen auf grosser Ebene, welche unsere energetische und ökologische Dysbalance wieder besser in ein Gleichgewicht bringen.
Deshalb ziehe ich es vor, wenn ein wissenschaftlich evtl nicht völlig korrekt argumentierender Mensch seine Popularität dazu einsetzt, um eine sinnvolle Bewegung mit Schwung auszustatten, statt nur die wissenschaftlich zwar korrekteren jedoch schwerer verständlichen Theorien an einem Kongress im Nichts verhallen zu lassen.
Andererseits scheint mir eine ausgedehnte Reisetätigkeit per Flugzeug (auch wenn CO2-Zertifikate gekauft werden) in diesem Kontext schon etwas Paradox. In diesem Sinne halte ich wie Yü-Gung auch diesen Konzert-Tag, der am 07.07.07 stattfand, für eigentlich schlecht, der eigentlich nur einen Zweck hatte, gewissen Künstlern eine Assoziation mit einem grünen Image zu geben. So waren auch zwischendurch ausgestrahlte Werbespots mit bekannten Artisten sehr bedenklich.
nur wenn ICH doch etwas für (oder besser gegen) den Klimawandel unternehmen will, fange ich bei MIR an.
Dazu müssen nicht 2 000 000 (geschätze Besucherzahl heute morgen im Radio) irgendwo hin pilgern, ich denke nicht, dass alle zufuß gehen werden.
Die 9 Konzertbühnen müssen mit Strom versorgt werden und ich bin hier etwas skeptisch, dass dieser nicht aus regenerativen Energiequellen erzeugt wird.
Eine weitaus wirksame Demo für unsere Erde wäre doch, jeder geht zu einer definierten Zeit in die Natur und macht irgendetwas dass keine Energie und Rohstoffe verbraucht und keine bleibenden Schäden hinterlässt, die die nächste Generation ausbügeln muss.
OK das wird wohl keinem wirklich auffallen.
Aber diejenigen die den Klimawandel zu verantworten haben kennt auch keiner mit Namen.
(...)
Diese Live Earth Konzerte finde ich einfach nur shizophren!
Wie gesagt: Nicht alle Argumente sind wissenschaftlich auf die nachkommastelle genau berechnet, doch solche klar nachprüfbaren Argumente haben auch etwas für sich...
..., wenn ich sehe, dass jahrtausende alte Gletscher in der Schweiz, die ich als Kind in voller Größe gesehen habe, in wenigen Jahren auf ein kümmerliches Maß geschmolzen sind, brauche ich keine Wissenschaftler und auch keinen Klimarat um zu wissen, dass da was schief läuft. Die Natur hätte vielleicht in Hunderten von Jahren so ein Abschmelzen natürlich hingekriegt, aber in 20 Jahre? Niemals!
Es ist klar, dass es ein einfaches Gegenargument gibt: Es hat auf der Erde schon immer massive Veränderungen gegeben. So gab es doch auch einige Eiszeiten. Es ist auch so, dass ich mir um die Natur selbst keine Sorgen mache. Die findet garantiert einen Weg, weiterzumachen. Es gibt deutlich resistentere Lebewesen als der Mensch. Die Frage ist letztlich nur: Wird der Mensch diesen Veränderungen standhalten können? Was wollen wir unseren Nachkommen und deren nachkommen weitergeben?
Just my 2 cents