Servus, ich habe keine Ahnung was mich dazu bewogen hat, hier überhaupt zu antworten. Und dennoch werde ich mal meine Erfahrungen mit dem Medienkonsum unseres 4jährigen hier breit treten. Um ehrlich zu sein, interessieren mich die Meinungen dazu nur sehr wenig, da der Geisteszustand und die motorischen Fähigkeiten aller U- Untersuchungen und sonstiger ärztlichen Untersuchungen eine eindeutige Sprache sprechen.
Mein Sohn hat, seit er 2 Jahre alt ist, ein IPad Mini und seit einem halben Jahr habe ich es, wegen unzureichendem Speicher, gegen ein IPad Air getauscht (Papa hat sich das Pro gegönnt). Ergebnis bisher ist folgendes. Mein Sohn ist sowohl motorisch, als auch geistig, eines der am weitesten Entwickelten Kinder in seinem Kindergarten. Das Wort Hochbegabt vermeide ich, da es von zu vielen Eltern inflationär genutzt wird. Mein Sohn ist weder Kurz- noch Weitsichtig, was komisch ist, da beide Elternteile Brillen Träger sind oder waren. Anfangs wurde das IPad öfter benutzt, mittlerweile ist es ein "Nice to Have", liegt aber mehr rum, als dass es genutzt wird. Bücher angucken und mit Lego spielen ist einfach spannender. Selbiges ist mit Süßigkeiten der Fall. Wir haben eine große Schublade in der Küche, welche immer voll ist mit allem möglichen Süßkram. Im Ergebnis, isst mein Sohn so gut wie keinen Süßkram, da es völlig uninteressant ist.
Mein Sohn ist leicht untergewichtig, obwohl beide Elternteile eher das Gegenteil sind.
Er hat am IPad das Zähneputzen mit einer App für sich entdeckt, war einer der ersten Kinder, der im Kindergarten mit geschlossenen Beinen von Stein zu Stein hüpfen konnte.
Bei jeder Urlaubsfahrt hängt das IPad am Sitz und er kann dort Filme gucken oder Apps spielen. Wenn er mal spielt, dann spielt er Apps wie "Cut The Rope". Kürzlich hat er "Monument Valley" für sich entdeckt und ist in dem Spiel mittlerweile extrem weit gekommen.
Ich selbst habe extrem früh den Weg zum PC ermöglicht bekommen, mein erster "PC" war ein C16 (umgebaut zum Plus4) an einem Schwarz-Weiß TV.
Wir haben für uns entschieden, dass es gut ist, ihn so früh daran zu gewöhnen. Er zeigt seiner Oma mittlerweile wie das mit den Touchscreens funktioniert und ist auch gegenüber anderer Technik sehr aufgeschlossen. Mein Sohn wird im Dezember 5 Jahre alt und bisher scheinen wir alles richtig gemacht zu haben.
Ich möchte das nicht als General-Rezept verstanden wissen, allerdings hoffe ich auf etwas Verständnis von den Totalverweigerern. Verbote führen in meinen Augen immer dazu, dass sich das Kind es woanders holt. Bekommt es Daheim nix süßes, wird eben um so mehr bei der Oma gegessen, oder bei Freunden, oder sonstwo. Unser Sohn hat bei Freunden schon Süßes abgelehnt, weil es einfach nix besonderes mehr ist.
Zum Abschluss noch: ich halte weder mich, noch meinen Sohn für Perfekt, ich wollte nur einen Weg aufzeigen, der offensichtlich funktioniert und gangbar ist. Wir konnten den Medienkonsum einschränken, ohne Verbote aussprechen zu müssen und das finde ich gut so.