Ich werfe hier mal einfach mit dem Begriff NAS um mich weil ich mal davon gehört habe.
Mit einem Synology-NAS geht das grundsätzlich (vermutlich auch mit anderen Herstellern, da habe ich nur persönlich keine Erfahrungen). Die »DS file«-App ist im Grunde nichts anderes, als ein Filebrowser für das NAS – du kannst also manuell Daten von deinem iPad aufs NAS kopieren und nat. auch umgekehrt. Das funktioniert nat. insbesondere mit Daten gut, die du eben nicht ständig bearbeitest und dann manuell hin und her kopieren musst. Das ist jedenfalls meine Erfahrung: ein Backup, um das ich mich nach der Einrichtung nochmal in irgendeiner Form kümmern muss, dient bestenfalls zur Beruhigung des Gewissens, ist im Zweifelsfall aber kein vernünftiges Backup.
Ich habe z.B. auf meinem NAS sämtliche archivierte Daten abgelegt: abgeschlossene Projekte, Fotos der letzten Jahre… all so Krams, den ich eben nicht ständig mit mir herumtragen muss, der im Zweifelsfall aber eben dann doch auch mal schnell verfügbar sein soll. Netter Nebeneffekt der NAS-Lösung: das NAS übernimmt auf Wunsch dann auch die Synchronisation mit einem beliebigen Server/Cloudspeicher. D.h. mein ganzes Archiv wird automatisch auch auf mein Amazon Drive hochgeladen. Wenn die Hütte also mal mitsamt dem NAS wegbrennt, sind die Daten dennoch nicht direkt über den Jordan.
Ebenso liegt auch mein Dropbox-Ordner auf dem NAS, statt auf meinem MBP. Wenn mir jemand größere Datenmengen via Dropbox freigibt, liegen die meistens bereits zuhause auf der Platte, noch bevor ich selbst zuhause ankomme. Gleichzeitig füllt sich nicht unbemerkt die interne SSD im MBP und es wird keine Leistung für den Sync-Vorgang verbraucht. Macht ja alles das NAS. Im Zusammenhang mit dem iPad und der genannten DS file-App hat es zudem den Vorteil, dass ich so über das NAS innerhalb meines lokalen Netzwerks auf die Daten zugreifen kann, die aus der Dropbox heruntergeladen wurden – was nat. im Zweifelsfall schneller geht, als direkt auf den Dropbox-Server zuzugreifen. Und alle Änderungen an den Daten synchronisiert das NAS dann direkt wieder mit der Dropbox.
Um aber zum Thema Backup zurückzukommen: es gibt auch noch eine »DS cloud«-App von Synology, die laut Website wohl ausgewählte Ordner zwischen NAS und iOS-Geräten synchron halten soll. Das wäre dann evtl. für dich auch noch interessant. Ich muss allerdings zugeben, dass ich diese App selbst mangels Bedarf noch nicht getestet habe. Bei aktuellen Projekten, die automatisch ständig synchronisiert werden sollen, verlasse ich mich in Hinblick auf iOS komplett auf iCloud. Allerdings arbeite ich eben auch parallel noch mit einem MBP, was dann wiederum den Inhalt der iCloud ebenfalls nochmal auf das NAS schaufelt – was die Daten dann wiederum ebenso mit dem Amazon Drive synchronisiert. Bei einer reinen iOS-Lösung besteht die Möglichkeit nat. nicht und du musst dir da einen direkten Weg von iPad auf NAS suchen.
Noch eine Ansatz ist mir eben eingefallen - bisschen von hinten durch die Brust ins Auge und man darf kein Problem damit haben, seine Daten einem Clouddienstleister wie z.B. Dropbox anzuvertrauen, dafür dann aber sehr flexibel: man kann die oben beschriebenen Dropbox-Nutzung via NAS nat. auch einfach umkehren. D.h. auf deinem iOS-Gerät legst du alle deine Daten in die Dropbox, das klappt ja mit sehr vielen Apps von Haus aus wunderbar unkompliziert. Das NAS lässt du dann wiederum mit deiner Dropbox synchronisieren, wie oben beschrieben. So hast du dann automatisch alle deine Daten auch immer zuhause auf einem lokalen Datenträger, bei einem NAS mit mehreren Laufwerken auf Wunsch sogar via Raid nochmal zusätzlich gegen Hardwareausfall geschützt. Nicht zu unterschätzender Vorteil dieser Lösung: deine Daten sind dann jederzeit synchron und du kannst von überall aus Daten in die Dropbox schaufeln, die sich das NAS dann wieder herunterlädt. Du musst also nicht mal in deinem lokalen Netzwerk sein und kannst so z.B. auch mal die Urlaubsfotos direkt von unterwegs aus sichern – Internetverbindung vorausgesetzt. Die Versionierung in Dropbox bietet dazu auch eine ganz gute Sicherheit gegen versehentliches Löschen oder Überschreiben von Daten. Voraussetzung dafür ist allerdings ein kostenpflichtiger Dropbox-Account, was aufgrund der Datenmenge bei dieser Lösung aber wohl eh unumgänglich ist. Und ja, klar, die bösen Cloud-Anbieter haben dann nat. alle deine Daten und im Zweifelsfall wird dein Account geknackt und du stehst quasi nackt auf dem Marktplatz. Kein Vorteil ohne Nachteil