WM in Katar - EU warnt vor offiziellen Apps

[Michael Reimann]

Michael Reimann
Die Fussballweltmeisterschaft in Katar ist gestartet. Datenschützer in vielen Ländern der EU warnen vor den offiziellen iPhone-Apps zur WM.

Es besteht laut den EU-Datenschützern ein immenses Datenschutz-Risiko bei der Verwendung der Apps. Für große Veranstaltungen dieser Art entstehen oft eigene Apps, die Besuchern und Fans helfen, zu navigieren, Reisen zu planen und andere Dinge herauszufinden, die sie während der Anwesenheit wissen müssen. Obwohl diese Apps die meiste Zeit in Ordnung sind, scheint dies bei der Weltmeisterschaft 2022 nicht der Fall zu sein.

Der Bundesbeauftragte für Datenschutz in Deutschland berichtet nach einer Analyse der Apps "Ehteraz" und "Hayya", das die Datenverarbeitung in diesen Programmen deutlich über das hinausgeht, was in den Datenschutz-Angaben im Store aufgeführt wird.

Es sollen unter anderem Rufnummern der geführten Gespräche gespeichert werden und die Daten sollen außerdem auf einem zentralen Server landen. Rufnummern unterliegen in Deutschland dem so genannten Fernmeldegeheimnis. Es sollen auch verhindert werden, dass das Smartphone in den Ruhezustand geht.

WM in Katar - EU warnt vor offiziellen Apps​

Der Bundesdatenschutzbeauftragte rät von einer Installation dieser Apps ab, beziehungsweise sie nur dann zu installieren, wenn es absolut notwendig ist. Da für die Einreise nach Katar einige dieser Apps zwingend installiert sein müssen, gibt es die Empfehlung, dafür ein separates iPhone zu nutzen. Nach der Nutzung sollte dieses Gerät vollständig gelöscht werden.

Auch Frankreich und Norwegen prangern den mangelnden Datenschutz der Apps an. Es solle unter anderem auch mit besonderer Vorsicht beim Erstellen und Versenden von Fotos und Videos vorgegangen werden.

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.

Drittanbieter-Cookies akzeptieren

Norwegen geht noch einen Schritt weiter und schließt nicht aus, dass Behörden in Katar die erhobenen Daten aktiv nutzen, um Personen und Personengruppen zu überwachen.

Quelle: BfDi, Foto Unsplash

Den Artikel im Magazin lesen.

 

[kelrin]

Nur installieren, wenn zwingend nötig ist bei zwingend nötigen Apps ja mal n doller Ratschlag... und die meisten haben natürlich separate iPhones für spionierende Apps.

 

[Joh1]

NUr installieren, wenn zwingend nötig ist bei zwingend nötigen Apps ja mal n doller Ratschlag... und die meisten haben natürlich separate iPhones für spionierende Apps.

Was sollen sie sonst raten?
Am besten ist natürlich man fährt erst gar nicht.

 

[Mitglied 241048]

Am besten ist natürlich man fährt erst gar nicht.

Ich gehörte leider nicht zu den Auserwählten, die eingeladen wurden. Aber gut, nun wurde denen ja auch das Taschengeld in Höhe von 70,- € gestrichen. Und dann noch nicht mal Bier am Stadion. Och nö, da bleibe ich lieber zuhause und trinke einen leckeren Glühwein, während Deutschland am Sonntag gegen Spanien spielt.

Zum Boykottieren der WM ist es meiner Meinung nach eigentlich zu spät. Das hätte schon von der DFL bzw. der Nationalmannschaft ausgehen müssen. Nun kann man wenigstens hoffen, dass den verunglückten Arbeitern und/oder ihren Hinterbliebenen seitens der FIFA und Katar finanziell geholfen wird. Ich bezweifle, dass ein Boykott hier helfen würde.

 

[kelrin]

Was sollen sie sonst raten?
Am besten ist natürlich man fährt erst gar nicht.

Ich geb zu, dass das ein bißchen geklugscheißert war, mir fiel auch keine bessre Lösung ein, fand den Vorschlag trotzdem witzig...

 

[MichaNbg]

Solange sich die Fans nicht in großer Masse vom Profifußball abwenden und gerade die internationalen Meisterschaften von CL bis WM ignorieren, wird sich nichts verändern.

Diese WM wird den letzten Beweis antreten, dass jegliche Fankritik am Profifußball ignoriert werden kann und Fußballfans letztendlich alles mit sich machen lassen. Denn aller Voraussicht nach werden auch diese Spiele wieder millionenfach gesehen und am Tag drauf diskutiert werden.

Also kann sich die FIFA weiter so aufführen und macht alles richtig.

 

[Salud]

Gerade gehört das Neuer doch nicht die Regenbogebinde tragen wird aufgrund Sanktionen, sprich gelbe Karte.

Wir haben das Jahr 2022 und jeder Mensch hat das verdammte Recht so zu leben und zu lieben wie er es fühlt für richtig hält.

Ein Politiker auf Passau fordert die sofortige Abreise. Das ist auch meine Meinung.

Der Fußball steht für Veränderung auf der Welt? Ja Moin.

Wir sehen immer viele Superhelden in Filmen, die ganz viel können und Superkräfte haben, die Welt oder eine Stadt retten.

Es könnten sich jetzt einige Spieler oder sogar Verbände erheben und sagen unter diesen Umständen stellen wir uns auf den Platz, werden aber keinen Meter laufen.

Besser noch wäre wirklich abzureisen. Wäre die Karriere dann erstmal vorbei? Wahrscheinlich. Wie es auch den ehemaligen Quarterback der 49ers ereilte weil er aufgestanden ist.

Mir wäre das alles so was von egal. Ich würde zum Trainer gehen und fragen ob alle abreisen oder ob ich alleine abreisen muss.

 

[alex34653]

Sagt sich halt aus der Ferne leicht, wenn es da nicht um den eigenen Job geht.

Nicht falsch verstehen, ich finde auch einfach ekelhaft wie es in dem Land so zugeht. Allerdings kann jetzt nicht der einzelne Sportler sämtliche Missstände, die die FIFA mitzuverantworten hat, regeln. Da sind wir beim „Captain-America“ (oder welcher Superheld auch immer) Wunschdenken.

Wichtig wird sein dass die FIFA lernt. Und das tut sie nur, wenn der Shitstorm weitergeht und die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Und selbst dann denke ich, wird die nächste Entscheidung nur dann anders ausfallen, wenn auch die Sponsoren gehörig Druck machen dass so etwas wie diesmal nie wieder passieren darf.

Aber vielleicht wird ja die internationale Politik aufmerksam. Denn eigentlich wäre es deren Aufgabe (nicht die des Sports!) zu handeln und den Druck auf solche Staaten zu erhöhen, dass sich da was tut.

 

[Salud]

Es wird sich nur was ändern, wenn man Zeichen setzt.

Die FIFA wird das aussitzen und es wird genau nichts passieren.
Und die Bedenkenträger können einen weiteren Strich aufschreiben.

 

[MichaNbg]

Sagt sich halt aus der Ferne leicht, wenn es da nicht um den eigenen Job geht.

Es geht hier um niemandes Job.

Oder meinst, Neuer wird vom FCB vor die Tür gesetzt, weil er mit einer bunten Kapitänsbinde bei der Nationalmannschaft aufläuft?


Es ist mittlerweile nur einfach verdammt schwer, einen peinlicheren Sport mit heuchlerischen Spielern und korrupteren Funktionären zu finden.

 

[O-bake]

Meine Güte. Die

Sagt sich halt aus der Ferne leicht, wenn es da nicht um den eigenen Job geht.

Ja, das stimmt natürlich. Allerdings würde ich auch nicht jeden Job machen, auch nicht für viel Geld. Ich meine, am Ende des Tages muss man doch auch in den Spiegel blicken können, oder nicht?
Sind die meisten Mitglieder der Nationalmannschaft nicht eh Multimillionäre? Ich meine, ab einem bestimmten Vermögen ist auch mal Spielraum für Haltung möglich.
Zumal ein alternatives Match unter Mannschaften die dort abhauen, auch einiges einbringen dürfte und zwar nicht nur Geld, sondern auch Respekt.
Ich meine, wenn dort ein, zwei oder vielleicht drei von den großen Mannschaften jetzt abreisen, dann würde die Veranstaltung doch eh keiner mehr ernst nehmen und sie würde auch in allen zukünftigen Tabellen mit einer entsprechenden Notiz geführt werden.

 

[MichaNbg]

 

[landplage]

Der Inhaber von Subway in Island hat seine Werbeplätze beim isländischen Fernsehen zurückgegeben und spendet die dafür vorgesehen Summe an zwei Wohltätigkeitsorganisationen. Es geht um 1,5 Mio ISK.
Der norwegische Elektronikkonzern Elkjop hat seinen Werbeplatz an Amnesty International abgetreten.
Das ist auch eine Möglichkeit, der FIFA mal in den Allerwertesten zu treten.

 

[angerhome]

Der DFB ist wütend, ich lache mich kaputt.
Der selbe Neuer hat doch schon beim Spiel in Ungarn auf die Binde in Regenbogenfarben verzichtet.
Da gab es keine Androhung von Sanktionen, da war erst eine Entscheidung des DFB.

Dann sollen sie jetzt nicht die Empörten spielen.

 

[bitundbyte]

Ich hoffe schon lange darauf das dieser offizielle "Gemeinnütziger Verein" FIFA endlich aus Zürich verschwindet.
Wohin ist egal. Nur raus aus der Schweiz.

 

[Bob___]

Der Inhaber von Subway in Island hat seine Werbeplätze beim isländischen Fernsehen zurückgegeben und spendet die dafür vorgesehen Summe an zwei Wohltätigkeitsorganisationen. Es geht um 1,5 Mio ISK.
Der norwegische Elektronikkonzern Elkjop hat seinen Werbeplatz an Amnesty International abgetreten.
Das ist auch eine Möglichkeit, der FIFA mal in den Allerwertesten zu treten.

Tja, ich glaube wir sehen das alles wieder von unserem naiven Hypermoral-Sockel... und mit uns meine ich nicht nur uns Deutsche, sondern in diesem Fall auch noch einige andere Nationen, aber zur anderen Seite der Medaillie gehört es wohl leider auch, dass es Nationen gibt, die sich einen Dreck darum kümmern, ob in Katar Menschenrechte verletzt wurden oder wie dort andere Menschen, die etwas vom Standard™ abweichen, behandelt werden.

In gewissen Dingen leben wir als Welt bereits fortschrittlich, in anderen Dingen noch mitten im Mittelalter und es sollte für uns zunächst wichtig sein, nicht wieder ins Mittelalter zurückzufallen. Ich fürchte nur, dass man mit Moralappellen nicht sehr weit kommen wird.

 

[MichaNbg]

Tja, ich glaube wir sehen das alles wieder von unserem naiven Hypermoral-Sockel...

Ja. Sich über Verstümmelungs- und Todesstrafen für Homosexuelle aufzuregen ist "Hypermoral".


/plonk

 

[landplage]

Ich fürchte nur, dass man mit Moralappellen nicht sehr weit kommen wird.

Wenn dem isländischen Fernsehen die Werbeeinnahmen hopsgehen, mit denen es die Übertragungsrechte gekauft hat (so in etwa funktioniert das doch, oder?), dann überlegt man sich vielleicht, ob man beim nächsten derartig konnotierten Event überhaupt Übertragungsrechte kauft und zu welchem Preis. Das ist dann Geld, das der FIFA fehlt, wenn sie weiterhin statt einer normalen Brille Dollarzeichen auf den Augen hat.

 

[MichaNbg]

Wenn dem isländischen Fernsehen die Werbeeinnahmen hopsgehen, mit denen es die Übertragungsrechte gekauft hat (so in etwa funktioniert das doch, oder?), dann überlegt man sich vielleicht, ob man beim nächsten derartig konnotierten Event überhaupt Übertragungsrechte kauft und zu welchem Preis. Das ist dann Geld, das der FIFA fehlt, wenn sie weiterhin statt einer normalen Brille Dollarzeichen auf den Augen hat.

Und nur so geht es. Liebesentzug im Fernsehen und zurückziehen von Werbeetats. Nur so triffst du das korrupte System.

Wer die Spiele trotzdem ansieht, hat kein Recht, sich über die FIFA und die WM in Qatar aufzuregen.

 

[Apple-Cider]

Ich finde das auch echt gelinde gesagt zum Kotzen was da bezüglich Menschenrechte abgeht.
Aber die WM zu Boykottieren und nicht anzuschauen, ist in meinen Augen solange wir noch Produkte aus China kaufen oder dort produzieren lassen nichts anderes als Doppelmoral.
China ist im Bezug auf die Menschenrechte kein Deut besser!
Trotzdem interessiert es da wenige, da billig billig.