Geld abschaffen?
Das würde nichts verbessern. Genausogut könnte man sagen "Weil die Sonne Sonnenbrand verursacht wären wir ohne die Sonne besser dran." - das Geld an sich hat nichts Schlimmes an sich. Was schlimm ist sind Zinsen. Kleine Anekdote am Rande:
Ein Bauer geht zum örtlichen Geldverleiher um sich einen Rubel auszuleihen weil er das Geld versaufen will. Der Verleiher sagt ihm "Gut, ich leihe dir einen Rubel. Nächsten Frühling gibst du mir den einen Rubel zurück und dazu einen Rubel Zinsen. Als Sicherheit lässt du mir am besten deine Axt da!" - der Bauer ist einverstanden, lässt seine Axt da und streicht den Rubel ein. Kaum ist er aus der Tür raus, kommt der Geldverleiher hinterhergelaufen. "Weisst du, mir ist gerade eingefallen dass du nach dem Winter bestimmt ein bisschen knapp bei Kasse bist. Gib mir einen Rubel als Anzahlung!" Der Bauer ist einverstanden. Auf dem Weg in die Stadt denkt er nach: Die Axt ist weg, der Rubel ist weg, einen Rubel schulde ich ihm noch... und trotzdem geht alles seinen rechten Weg.
Ich würde nicht das Geld abschaffen, ich würde Zinsen und Inflation abschaffen. Das sind die beiden großen Plagen der Menschheit. Wenn es diese beiden Dinge nicht gäbe wäre es für jeden Einzelnen wesentlich einfacher, seine Existenz schuldenfrei aufzubauen. Das wird nie funktionieren weil dann sämtlicher Anreiz jemandem Geld zu leihen verloren geht (und alles was darauf aufbaut), schön wäre es natürlich trotzdem.
Es gibt Banken, die Kleinanlegern in Entwicklungsländern persönliche, zinslose Darlehnen überlassen. Das halte ich für keine SO schlechte Idee. In solche Banken investiert aber keiner, das bringt nämlich keinen Gewinn. Im Gegensatz zur Entwicklungshilfe zerstören solche Darlehnen allerdings nicht die kulturelle Identität der Leute. Ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht mehr über irgendwelche "menschenunwürdigen", was immer das auch heisst, Bedingungen in Drittweltländern erregen. Jeder unterstützt (fast hätte ich geschrieben "besitzt") irgendein Patenkind in Afrika, spendet für Miserior und weiss der Teufel was, aber die Bananen im Supermarkt sollen schön weiter einen Euro kosten und wo die Oberbekleidung von H&M herkommt interessiert auch keinen. Ich bin Zyniker, wenigstens beiss ich nicht in die Scheisse und behaupte dann "Hmmm, das ist aber leckere Schokolade.", wir sind mit dem Privileg geboren worden, uns auf dem dünnen Zuckerguss der Welt bewegen zu können. Echte Gerechtigkeit hiesse, dass sich für uns alle in der 1. Welt die Lebensbedingungen drastisch verschlechtern würden und bei der Jammerei mit der man jetzt schon rechnen muss sobald das Benzin teurer wird oder die Lebenserhaltungskosten steigen halte ich es für absolut ausgeschlossen dass sich das durchsetzt. Man muss die Augen schon ziemlich fest zukneifen um nicht mitzubekommen, dass woanders Leute so hart arbeiten müssen dass es gerade (manchmal nicht einmal das) eben zum Leben reicht damit das System das unseren recht hohen Lebensstandard sichert weiterläuft. Energie, Nahrung, Rohstoffe, das kommt ja nicht alles vom Himmel geregnet.
Dem Leid seiner Mitmenschen gegenüber nicht unempfindlich zu sein ist gut und schön. Letztlich leben wir aber in einer Welt der Tretmühlen. Der Mensch darf nicht frei sein und er hat aufgehört es zu wollen. Das was die Leute für Freiheit halten, ist nur noch das, was Westernhagen ihnen als Mitgegröhle abpresst, bei Wurst und Bier im Bayernzelt, den kleinen Freuden die Netto bleiben, neben iPod, der neuen Honda oder dem Urlaub (natürlich auf Pump).
Ich wünsche mir eine Freiheit jenseits dieser Welt, irgendwoanders, für jeden. Eine Freiheit das nehmen zu dürfen was man erarbeitet hat ohne Angst haben zu müssen, erschossen zu werden. Eine Welt ohne Banken, Versicherungen und Anwälte. Oder vielleicht doch lieber einen gesalzenen Hering.
Ein Pole, ein Deutscher und ein Franzose werden von Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz ausgezeichnet. Der Herrscher sagt Ihnen, er werde jedem von Ihnen einen Wunsch erfüllen, sie sollen ihn nur äussern. Der Pole fängt an "Ich wünsche mir ein freies Polen!". Der Deutsche sagt "Meine Brauerei ist niedergebrannt worden, ich wünsche mir eine neue!". Der Franzose wünscht sich einen gesalzenen Hering wofür ihn die beiden anderen auslachen. "Nun," sagt er "du kannst dir ja dein freies Polen und du dir deine Brauerei wünschen. Ich wünsch mir den Hering, VIELLEICHT werde ich ihn ja bekommen..."
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Schmidt, der Buchhalter des reichen Müller kommt zur Arbeit. "Aber Herr Schmidt!" ruft Müller, "Wie sehen Sie aus, Sie haben ja ihren Hut vollkommen schief auf dem Kopf!" - "Nun," erwiedert dieser, "nach 25 Jahren Arbeit bei Ihnen ist das das Einzige, was ich mir habe auf die Seite legen können."