Aber für was wäre das genau gut?
Wenn ich ein Foto aus der Mediathek haben möchte ziehe ich es einfach aus der Fotos App raus.
Ernst gemeinte Frage weil ich das bisher noch nicht benötigt habe.
Zugegebenermaßen geht's bis zu einem gewissen Grad um "Wohlfühlen" und weniger um konkrete Bedürfnisse.
Aus meiner persönlichen Sicht ist die Ablage im Dateisystem transparenter, leichter zugänglich und man hat einen direkteren Blick auf den Datenbestand.
Das reduziert (ggf. unbegründete, aber trotzdem existente) Sorgen rund um solche Themen wie Plattformwechsel oder Datensicherung bzw. Datenwiederherstellung. Überlegungen wie "kann ich eigentlich einzelne Bilder meiner Fotosmediathek aus einem TM-Backup zurückholen" entfallen dann einfach. In dem Kontext ist aber sicherlich der Plattformwechsel der interessantere Punkt. Sollte ich mit meiner Musik (weil ich iTunes oben als Beispiel hatte) auf ein anderes Betriebssystem umziehen, muss ich mich "nur" um die vorhandenen Playlists kümmern. Den Datenbestand kann ich nehmen wie er ist, auf (z.B.) ein externes Speichermedium transferieren und mit praktisch jedem Betriebssystem und praktisch jedem Player (der MP3 beherrscht) direkt nutzen. Okay, Features wie Playcounts und Sterne-Bewertung wären dann verloren gegangen, aber der Kern des Medienbestandes wäre intakt.
Abgesehen davon empfinde ich die "sichtbare" Ablage der Daten im Dateisystem als flexibler. Ich habe dann die Wahl, ob ich ein Bild per Drag & Drop in eine E-Mail integriere oder ob ich lieber die "Büroklammer" nutze und mir den gewünschten Anhang aus dem Dateisystem hole. Dafür gibt es sicherlich noch mehr Beispiele.
Desweiteren bin ich nicht darauf angewiesen, dass die Drittanbieter von Bildbearbeitungsprogrammen auch nur in irgendeiner Art und Weise mit Apples Fotos-App harmonieren. Gäbe man z.B. die Dateiablage im Netzwerk frei, könnte man auch mit Software, die überhaupt nicht auf macOS läuft, die Bilder bearbeiten (entsprechendes Zweit-System vorausgesetzt).
Und manchmal finde ich es halt einfach bequemer kurz den Finder zu öffnen, in den entsprechenden Ordner zu navigieren und mit Quicklook ein paar Bilder durchzuschauen, als dafür die Fotos-App zu nutzen.
Mir ist ingesamt schon klar, dass Bilder nicht das gleiche sind wie Musik. Bei Bildern ist man stärker selbst involviert, es wird mehr an oder auch mit den Daten gearbeitet, während bei Musik mehr konsumiert wird und die Datei in aller Regel einfach die Datei ist und keine verschiedenen Versionen nebeneinander benötigt werden.
D.h. so ganz 1-zu-1 lässt sich die iTunes Mediathek nicht umfunktionieren zu einer Fotos-Mediathek, aber ich denke, dass man mit etwas Hirnschmalz und berücksichtigen der entsprechenden Anforderungen an Bilder trotzdem eine vernünftige Lösung hinbekäme.