Erst Mal einige Worte zur Leistung:
Um den Vergleich möglichst fair zu halten, habe ich in Allen Programmen (soweit vorgesehen) eine neue, leere Bibliothek angelegt, sodass keine Leistungsverlust durch die Datenbank entstehen sollte. Importiert wurde dann nur das eine Bild für den Vergleich.
Im Umgang mit RAW Bildern ist Apple Fotos zumindest bei mir deutlich träger als Lightroom, was schon eine Leistung ist, zumal Lightroom nun wirklich nicht zu den effizientesten Programmen gehört. Jetzt mag man kritisieren, dass ein 12" MacBook mit einem Intel m3 nicht gerade die ideale Maschine für RAW Entwicklung ist. Doch dem setze ich entgegen, dass ich mit Lightroom relativ flüssig arbeiten kann. Lediglich beim Laden eines Bildes in das Entwicklen-Modul merke ich eine kleine Verzögerung gegenüber einem leistungsfähigeren System. Ist das Bild erstmal geladen, kann ich fleißig an den Reglern drehen. Apple Fotos zeigt hier eine deutliche Trägheit auf meinem System. Das verschieben der Regler führt erst 2-3 Sekunden später zu einer sichtbaren Änderung im Bild. Auf diese Weise mehrere Dutzend Bilder zu bearbeiten stelle ich mir als sehr mühselig, nein unmöglich vor.
Leider schafft es Apple Fotos auch sonst nicht für Begeisterung in Zusammenhang mit RAW Material zu sorgen. Vor Allem dann nicht, wenn man eben stark korrigierend eingreifen muss/will zeigen sich die Schwächen und die Grenzen der Software. Für Bilder die ohnehin nahezu perfekt aus der Kamera kommen oder vom iPhone geschossen wurden, bieten sich ganz brauchbare Werkzeuge. Aber auch da zeigt sich am Ende doch schnell die Grenze der Werkzeuge.
Original als JPEG exportiert
ohne Änderungen:
Anhang anzeigen Original als JPEG.jpg
Tiefen maximal in Apple Fotos:
Anhang anzeigen Tiefen_max_Fotos.jpg
Tiefen maximal in Lightroom CC:
Anhang anzeigen Tiefen_max_Lightroom.jpg
Tiefen maximal in Capture One:
Anhang anzeigen Tiefen_max Capture One.jpg
Tiefen maximal in Affinity:
Anhang anzeigen Tiefen_max Affinity Photo.jpg
Was Affinity Photo abliefert ist einfach nur eine Vollkatastrophe. Es ist sicherlich nicht üblich, dass man so massiv unterbelichtete Bilder anfertigt. Aber gerade wenn man gemischte Lichtverhältnisse hat, möchte man eben aus dem Dynamikumfang der DSLR auch die Information herausholen. Dass Teilbereiche eines Bildes unterbelichtet sind, weil sie im Schatten liegen ist kein unübliches photographisches Phänomen.
Aber eben auch Apples Fotos App brilliert nicht gerade. Zu einem großen Teil lassen sich die Informationen in den dunklen Bereichen gar nicht mehr aus dem RAW Bild herausarbeiten. Die Bereiche bleiben dunkel bis schwarz.
Zumindest bei dieser Aufgabe muss man sowohl Apple als auch Affinity schlichtweg die Note 6 geben.
Hier noch ein Vergleich, was ich mit Fotos, Lightroom, Capture OneFotos aus Bild herausarbeiten konnte (ganz rudimentär bearbeitet).
Fotos:
Anhang anzeigen Ergebnis Fotos.jpg
Lightroom:
Anhang anzeigen Ergebnis Lightroom.jpg
Capture One:
Anhang anzeigen Ergebnis Capture One.jpg
Zum Vergleich, ein mit dem iPhone aufgenommenes Bild:
Original aus dem 6s Plus
Bearbeitet in Fotos
Bearbeitet in Lightroom