Unter OSX ist es meistens, wie bei allen Unix Derivaten, damit getan, den User Account neu einzurichten.
Bei Windows gibt es keinen vergleichbaren Mechanismus (DLLs und Apps nur für einen Account).
Außerdem gibt es keine "DLL Hölle" - fast alle Apps enthalten alle benötigten Bibliotheken, darin resultiert auch der enorme Komfort, dass man Apps starten kann, von wo man will, dass man sie einfach auf andere Rechner kopieren kann.
Viele Langzeit Probleme unter Windows beruhen auf der DLL Hölle, sodass Microsoft mit XP eine leichte Kehrtwende eingeführt hat und mittlerweile sogar ausdrücklich empfiehlt, alle DLLS ins App Verzeichnis zu packen. Dafür haben sie sich einen ungemein komplizierten Mechanismus der Versionsverwaltung (das "Manifest") ausgedacht.
Die Methode, dass die Libs immer bei der App liegen, ist übrigens etwas, was OSX dem Linux System (und vielen anderen Unix Derivaten) voraus hat.
In Zeiten der Gigabyte Hauptspeicher und schnellen Festplatten ist ein Sharing von Libs sowas von überflüssig.
Die zweite Windows Sollbruchstelle ist die Registry. In der Hoffnung, das System zu beschleunigen, hat sich Microsoft gedacht, alle Konfigurationsdaten in einer Datenbank zu halten - der Registry. Dummerweise führt nun ein Defekt der selben zum Totalausfall. Aufgrund der Verschachtelungstiefe und der erheblichen Größe und der damit einhergehenden Komplexität der Datenbank ist jeder Performancegewinn abgeschmolzen, übrig geblieben ist ein labiles Konstrukt - eine typische Microsoft Lösung - in der Hoffnung alles schneller und besser als andere zu machen, wurde ein kaputtes Systemdesign geschaffen und statt es endlich dort hin zu tun, wo die Sonne nie scheint, werden immer neue Flicken draufgepackt, es wird immer komplexer und fehleranfälliger (Vergleich NT4 mit Vista - NT4 war das einzige halbwegs robuste Microsoft System)
OSX folgt dem Unix Paradigma, Konfigurationen in einzelne, benutzer-lokale Dateien zu packen. Allerdings Unix atypisch in XML Dateien. Wie dem auch sei, dieses Verfahren hat sich als das robustere herausgestellt, nach Löschen und Neuanlegen eines Accounts kann man fast jeden Defekt beheben.
Die Sollbruchstelle von OSX liegt bei der totalen Abstraktion des Unix Kerns. Der Benutzer verliert den Respekt vor der Komplexität und unterschätzt zB. die Bedeutung eines Super-User Accounts. Mit Trick 17 Tools wie Onyx und Super-User Berechtigung kann man auch ein OSX System nachhaltig beschädigen. Der Unix Kern wird davon kaum betroffen, der ist wirklich Rock-Solid, aber die übergestülpte Oberfläche kann leiden.
Insgesamt liegt die Lebensdauer von OSX Systemen weit über der von Windows und übertrifft sogar die, vieler Unix Derivate. Als härtere Kandidaten würde ich nur einige BSDs und Solaris einstufen. Ich habe selbst erlebt, wie leicht sich vergleichsweise HP-UX, AIX und Linux Installationen töten lassen.
Aber die Krone der Lebenszeit dürften völlig andersartige Systeme wie AS400 und Mainframes für sich beanspruchen - die werden in der Regel bis zum Hardware Exitus nie neu aufgesetzt.
Nunja, bei entsprechender Vorsicht dürften auch OSX Installationen Jahre überdauern.