Und diese (gefaehrliche) Verwechslung/Nichtunterscheidung wollte ich Dir mit meinem Holzhammer-Beispiel vor Augen fuehren. Entweder hat das geklappt, oder wir waren uns ohnehin einig, dass es doch lohnt, zwischen dem Glauben einerseits und seiner (mitunter sehr misslungenen) Ausfuehrung andererseits zu unterscheiden. Freut mich.
Hm, dann haben wir uns wirklich missverstanden. Ich unterschiede nicht zwischen Form und Inhalt. Soll heissen: Kirche und der Gläubige drinnen, der predigt, sind für mich das Gleiche.
Wenn es jedoch verschiedene Strömungen gibt z.B. Evangelismus und Katholizismus müssen die natürlich unterschieden werden. Genauso der japanische Buddhismus und der tibetanische. Oder der weitverbreitete Islam und die fundamentalistische Interpretation dessen.
Aber aus Interesse: Inwiefern ist ein friedlicher Muslim passiv gefaehrlich?
"Ick wiederhol mir!"
Also wie ich bei m00gy und weiter oben schon schrieb bedeutet Religion eine feste starre Form ohne Dynamik, ohne Fortschritt. Es gelten bestimmte Verhaltensregeln, Vorstellungen, Intepretationen aus Geschehenem, die dann dann angewandt werden.
Wie lange hat es gedauert bis die Frau als das sein konnte, was sie ist? Nämlich auf der gleichen Stufe wie der Mann! Wie lange hat es gedauert die Gesellschaft einigermaßen tollerant gegenüber anderen Religion zu bekommen?
Der Passive sperrt sich in meinen Augen vor dem Fortschritt. Gerade die Deutschen sind nach meiner Erfahrung sehr träge in der Meinungsbildung
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Man beharrt auf dem über mehrere Jahrhunderte unter dem Deckmantel der Religion entstandenem Meinungsbild, und es bedarf erst ein starkes politisches System solche Ungleichheiten (die doch zumindest nach dem christlichen Glauben gar nicht existieren dürften) auszubügeln.
Das alles ist für mich passiv gefährlich. Ist vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber ein guter Gegenpol zu aktiv gefährlich, die eben durch aktives Eingreifen bzw. Auslegung auffallen: Ehrenmord, Anschlag im Namen eines höheren Zieles usw. usf.
Jetzt kommt eine Binsenweisheit: Das muss man differenziert sehen.
Scharlatane wie Dr. Rath sind aus zwei Gruenden gefaehrlich:
- Sie verbauen den Weg zu anderen, u.U. erfolgversprechenderen Therapieansaetzen.
- Sie lassen sich unverhaeltnismaessig hoch bezahlen.
Das reine Anbieten einer zusaetzlichen, eventuell nutzlosen Therapie -- oder, um zurueck zum Thema zu kommen: eines Trostes, der Dir als Illusion erscheint -- ist hingegen in meinen Augen weder verwerflich noch bedarf es der Aufklaerung.
Und hier verallgemeiner ich eben wieder ein bisschen. Erreicht Dr. Rath (danke für den Namen!) nicht genau das, was die Kirche zur damaliger Zeit geschafft hat? Mit den gleichen Nebenwirkungen... heissen die nicht Necebo?
Also in Worte gefasst: Die Kirche kommt mit einem Buch und 10 Gesetzen daher. Jeder der diese nicht befolgen sollte, landet in der Hölle. Befolgt man diese jedoch fromm sein Leben lang kommt man in den Himmel.
Therapieansätze wie die Stammzellen-Forschung wäre undenkbar für die Kirche und die nächsten 3 Jahrtausende nicht möglich. Die Milliarde Menschen, die aber während der Zeit grausam sterben würde an den Krankenheiten der Moderne wäre damit auch jeglicher Weg vielleicht doch ein normales Leben zu führen.
Hatte ich dir vom Zehntel (früher war es doch sogar noch mehr) erzählt gehabt?
Was ist daran nicht verwerflich? Würde es nach den Kirche und deren Auslegung der Bibel gehen, würden wir ohne Kondome AIDS nur so um uns werfen.
Du implizierst wieder eine Kausalitaet. Das wird schwer zu beweisen sein.
Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen sollte mit beweisen. Wenn Google Scholar vielleicht einigermaßen ausgestattet ist, lassen sich vielleicht einigermaßen Zahlen finden, die über die Anzahl der Gläubigen in Europa Auskunft geben.
Die Ereignisse der letzten 2-3 Jahrhunderte würden ja ausreichen um meine Aussage zu beweisen. Der Fortschritt war zumindest enorm und es wäre sehr interessant zu sehen wieviele Gläubige es zu den jeweiligen Zeitpunkten noch gab.