MP3 ist ja wohl auch das mieseste Format, welches man dafür benutzen kann. Mp3 wurde 1982! entwickelt. Da gibt es mittlerweile bessere Formate.
Alt heißt noch nicht, daß es schlecht ist.
Ich zum Beispiel wurde lange vor 1982 entwickelt...
Unwidersprochen ist natürlich aac besser, jedenfalls bei gleicher Größe.
Die Frage bei all diesen Qualitätsdiskussionen ist aber doch immer: Um was für Musik geht es, und auf welchen Anlagen hört ihr?
Wenn ich jogge und aktuelle Popmusik höre, gehen mit doch 320 kB/aac oder SACD-Qualität wirklich an einem bestimmten Körperteil vorbei. Dito, wenn alle im Keller stampfen und tanzen.
Sitz ich alleine mit einem guten Rotwein (alternativ Whisky, Zigarre, was der Mensch halt so mag) im Sessel und höre konzentriert auf meiner Superanlage, wo selbst die Netzkabel von promovierten Musikern mit der hand gerollt wurden (oder was immer echte HiFi-Freaks so als Kriterium haben) auf Blasmusik (John Coltrane zum Beispiel) oder eine Originalaufnahme von Beethoven, ist das vielleicht was anderes.
Kinders, diese Diskussionen wurden doch schon hundertmal geführt, und sie bringen nichts. Erstmal nicht, weil sie selten objektiv und belegbar sind, zweitens weil sie em jeweiligen Nutzer nichts nützen. Was interessiert mich, ob irgendein begnadeter Freak auf seiner Superduperanlage da irgendwo Unterschiede hört, wenn ich selbst nichts höre? Ich stelle mir doch nicht irgendwas schweinisch Teures ins Wohnzimmer und kaufe mir nur originalgepresste Platten dafür, für den Fall, daß irgendwann mal er zu Besuch kommt, der da einen Unterschied hört.
Fürs gepflegte Wohnzimmerhören nehme ich übrigens, obwohl ich alle meine Musik auf der Platte habe, immer noch CDs, aber das hat weniger mit der Lauschqualität zu tun als damit, daß ich mich da eher im Griff habe und konzentriert zuhöre und nicht hippelig am Rechner immer wieder mal schnell was Neues raussuche.
Nach meinem - dürftigen, geb ich zu - Wissen gibt es übrigens keinen wirklich berücksichtigenswerten Versuch (also mindestens Doppelblindversuch), in dem HiFi-Freaks in einer statistisch relevanten Menge Unterschiede zwischen CD und wirklich gut aufgenommenen komprimierten Formaten reproduzierbar erkennen konnten. Alle mir bekannten Tests (sind aber alle schon etliche Jahre her) hatten deutliche Macken (was andererseits natürlich nicht heißt, daß manche Leute die Unterschiede nicht hören können, sondern nur, daß diese Pseudotests das nicht beweisen konnten).
Letztendlich ist auch die Frage: was will man mit Musik? Reinhören um zu merken, daß bei der fünften Geige hinten links eine Saite zu straff gespannt ist? Oder auf einer Gartenfete für Stimmung sorgen? Oder was dazwischen?
Als ich als gar nicht mehr so junger Mensch versuchte, meine Anlage (Plattenspieler, Tonband) zu optimieren, hüpften die Kinder meiner Freude zu Kassettenspielermusik herum, die ich unmusikalischer Mensch als grausam empfand, weil alle Höhen fehlten (und an sich hören Kinder ja weit mehr Höhen als ältere Leute). Sie hatten ihren Spaß und haben nicht verstanden, wenn ich umständlich rumsuchte und ihnen die gleiche Musik dann vom deutlich besseren Band vorspielte.
Ich denke, man sollte da keinen Glaubenskrieg draus machen. Musik hat einen Zweck, und danach sollte man auch gehen bei der qualitativen Auswahl. Wenn ich an der Kreissäge stehe und meine Hauswand neu beplanke, reichen mir 64 kb/s vom Internetradio voll aus, und wenn ich gezielt und konzentriert zuhöre, brauche ich vermutlich schon was anderes, um den Genuß zu haben. Aber das muß jeder individuell sehen (na ja, eher hören).
Komisch finde ich, daß diese Qualitätsdiskussion immer nur bei Musik auftaucht, nie bei Bildern. Da kriegt man die grausamsten Handyfotos mit Artefakten bis zum Geht-nicht-mehr, da gibt es Privatfernsehsender, die derartige Handyvideochen als abendfüllende Sendungen zusammenstellen, aber da gibt es irgendwie keine Diskussion. (Ganz zu schwiegen von der bildgestalterischen Qualität, die ja bei 99% der Massendigitalkamerafotos sowieso fehlt). Und das, obwohl die allermeisten Leute an sich weitaus besser sehen als hören.
So, meine Meinung. Die Freaks mögen sie ignorieren oder zerreissen.
Bin ihnen nicht böse, Freaks haben ihre eigene Existenzberechtigung.