Während ich grundsätzlich zustimme, dass der Vorgang des Löschens von >180 Tage alten Backups besser gelöst sein könnte und ich es erst recht problematisch finde, wenn Apple-Automatismen dazu führen, dass Daten aus einem von mir gemieteten Speicherkontingent ohne Interaktion mit mir gelöscht werden, wäre es meiner Meinung nach nicht damit getan dem Nutzer eine E-Mail als Erinnerung zu schicken.
Was machen denn die Nutzer, wenn sie diese hypothetische Erinnerung von Apple bekämen?
Bei vielen wird sicherlich als erstes die Frage aufkommen: was ist denn da noch drin? Was dann zu der Frage führt: wie kann ich mir das anschauen? Und diese Fragestellung lässt sich nur lösen, wenn ich ein geeignetes iOS/iPadOS-Gerät zur Hand habe, dessen aktuellen Stand ich - mindestens zwischenzeitlich - verwerfen kann. Wenn ich dafür kein Ersatzgerät habe, dann muss ich mich dann - ggf. zum ersten Mal - damit beschäftigen, wie ich alternativ mittels iTunes/Finder lokale Backups anlegen kann, um nach dem Sichten des veraltenden Backups wieder auf meinen ursprünglichen Zustand zurückkommen zu können.
Habe ich zu dem Zeitpunkt überhaupt kein passendes Gerät mehr, bliebe mir nur eins zu kaufen/auszuleihen/sonst wie zu besorgen.
Das alles zusammengenommen ergibt doch keinen flüssigen glatt laufenden Prozess für den Nutzer. Das wiederrum hat ein gewisses Potenzial Service-Anfragen bei Apple zu generieren. Anfragen, die sich je nach Konstellation gar nicht so einfach lösen lassen. Je nach Fall, steigert das nicht die Kundenzufriedenheit.
Da ist es doch von Apples Seite viel einfacher die alten Backups "still und heimlich" (ich weiß, dass es das nicht ist. Man kann sich entsprechend informieren) zu löschen und fertig. Ich mein, wie viele User, denen auffällt, dass ihnen ein älteres Backup verlustig gegangen ist, kommen denn überhaupt auf die Idee, dass das gezielt gelöscht wurde und hier nicht irgendein unglücklicher Zufall vorliegt, der sich jetzt eh nicht mehr nachvollziehen lässt? Irgendwas Altes ist dann weg. Okay, passiert, werden einige Nutzer denken. Das generiert sicherlich deutlich weniger Anfragen an Apple, als ein aktiver Hinweis, dass demnächst etwas unwiederbringlich gelöscht werden wird.
Wie gesagt, ideal finde ich den aktuellen Zustand auch nicht gerade - zumal ich die Frist bestimmt vergessen werde, wenn es mal so weit sein sollte - aber eine einfache Lösung, um es besser zu machen, fällt mir aus dem Stand auch nicht ein. Apple könnte natürlich z.B. so etwas wie einen "Online Backup-Viewer" auf z.B. icloud.com einrichten, mit dem man in vorhandene Backups reinschauen und im idealfall auch einzelne Dateien extrahieren könnte, aber ob sich das (für Apple) lohnt?