Irgendwie verwirrt mich die Reaktionen auf eine geäusserte Mac-Unzufriedenheit jedes mal wieder. Jemand erzählt, dass er seine Arbeit auf dem Mac nicht zufrieden stellend fertig bekommt, weil ihm Programme fehlen und schon gibt es auf 8 Seiten Meldungen, dass andere es auch hinbekommen und er sich nicht so anstellen soll oder der Teil wird gleich übersprungen und er angepöbelt.
Ich fand den Bericht sachlich begründet und ich glaube nicht, dass man ihm vorwerfen kann, er hätte sich unzureichend mit der Materie befasst. Vielleicht liegt es daran, dass es mir momentan ähnlich geht: Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen und für den Wirtschaftsteil meines Studiums stellt der Mac für mich das Optimum dar. 'Leider' werde ich mich wahrscheinlich nächstes Semester auf den Maschinenbauteil spezialisieren und dafür kann man den Mac schlicht und einfach in die Tonne treten. Das mag für den einen oder anderen etwas überspitzt dargestellt sein, aber für VirtualPC und Co. fehlt mir definitiv die dafür nötige masochistische Ader.
Nicht das ich ProE oder ähnliches für den Mac erwarten würde, aber es fängt schon damit an, dass es nicht eine Möglichkeit gibt zwischendurch ein paar Entwürfe zu zeichnen. Kommt mir jetzt bitte nicht mit Cadintosch...
Schließlich bestimmt die zu erledigenden Arbeit die Wahl der Werkzeuge und nicht andersrum. Um eine Kreuzschraube in die Wand zu schrauben nehme ich natürlich einen Kreuzschraubendreher und keinen Längsschlitz, obwohl das damit sicherlich auch irgendwie gehen würde und wenn ich eine Mauer hochziehe, nehme ich einen Maurerhammer und keinen Zimmermannshammer zum zurecht schlagen der Steine.
Mir ist dieses Fanboytum ziemlich fremd, aber es macht in meinen Augen definitiv keinen Sinn konstruktive Berichte wie im Eingangsbeitrag niederzumachen oder zu relativieren. Die mangelhafte Softwareauswahl ist einfach ein Problem. Auch wenn jetzt einige wieder mit erhobener Hand ankommen und etwas gegenteiliges behaupten und sich als bestes Beispiel anführen, dem Beitragsersteller bringt das Wissen, dass es bei jemand anderem klappt herzlich wenig. Ihm fehlt immer noch sein Bildbetrachter.
Sinnvoller wäre es in meinen Augen, die rosa Apple-Brille mal beiseite zu legen und gezielt auf reel existierende Schwachpunkte hinzuweisen.
Gunnar schrieb:
Nur eines. Klar gibt es unter Windows mehr "Kostenlose Programme". Da ist die Softwarequelle auch der Bekanntenkreis.
Natürlich sind Mac-User komplett frei von solchen Verhaltensmustern und Adobe baute auch nur aus Spaß und Langeweile in CS3 eine WinXP-ähnliche Registrationspflicht ein.
Ich war neulich auf der Suche nach einem neuen BitTorrent-client für meinen Mac (denn wenn man schon verstärkt auf Open-Source-Software zurückgreift, sollte man wenigstens versuchen die Kosten für die Anbietern klein zu halten) und ich war erstaunt was Google bei verschiedenen Kombinationen von "Torrent" und "Mac" so alles auswirft. Um es kurz zu machen: Für den Tiger habe ich bei einer Stichprobe mehr Seeds gefunden als für ein gepachtes WinXP mit Service Pack 2.
Das ist schon eine ziemliche Leistung, wenn man die Marktanteile der Macs berücksichtigt und bedenkt, dass es im Gegensatz zum Mac-Markt auf der PC-Seite möglich ist sich Computer ohne Softwarebundle selber zusammenzustellen.
Bevor wieder rumgeschrieen wird und es neg. Karma hagelt: Meine Software ist original.