Sprache unterliegt ständiger Wandlung. Wörter verändern ihre Bedeutung, ihre Relevanz, ihre gesellschaftliche Relation...Sprache ist lebendig, dynamisch.
Als aufgeklärter Mensch sollte man diese Entwicklung mitgehen. Als Kind benutzte ich den Begriff "Negerkuss" ohne mir Gedanken darüber zu machen, was er in anderen Ohren bedeuten könnte.
Als Erwachsener habe ich mittlerweile die kindliche Unschuld leider hinter mir gelassen, was ich manchmal teilweise bedauere, aber jetzt nicht auf dieses Thema bezogen, sondern weil ich der Meinung bin, dass Kinder mit ihrer Offenheit, Klarheit und Reinheit eigentlich die besseren Menschen sind....aber anderes Thema.
Ich als aufgeklärter und erwachsener Mensch weiß nun aber, dass der Begriff, welcher in meiner kindlichen Einfalt das Harmloseste und Leckerste dieser Welt bedeute, dass dieser Begriff nun geeignet ist, Menschen zu beleidigen. Nachweislich. Ich bin offensichtlich mittlerweile kein Kind mehr.
Warum zum Geier sollte ich daran festhalten? Der Tradition verpflichtet? Aus Angst, dass die schönen Kindheitserinnerungen verloren gehen, weil sich Begriffe ändern oder einfach nur als falsch herausstellen? Habe ich ein Recht, beleidigende Begriffe zu verwenden, selbst wenn ich sie nicht so meine?
Nein und nochmals nein. Wie oben schon erwähnt zählen hier ausschließlich die Befindlichkeiten des Empfängers einer potentiellen Beleidigung und nicht die Intention des Senders.
Ich esse gerne Negerküsse, aber habe nichts gegen Schwarze? Wie ambivalent und inkonsequent ist das denn? Und vor allem irgendwie verbohrt, rückwärtsgewandt...
Sorry,
@machmahinda an dieser Stelle enttäuschst Du mich persönlich. Ich mag betonen, dass ich diesen Text als Cohni geschrieben habe und nicht als MOD.