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Primark - Fluch oder Segen?

Retrax

Altgelds Küchenapfel
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Bei Bekleidung ist das leider nur nicht so einfach vom Preis Rückschlüsse auf die Arbeits- und Umweltbedingungen bei der Herstellung zu ziehen. Was bei Billigware offensichtlich ist, ist bei höherpreisigen Artikeln oftmals genauso. Sie werden in Fernost unter miesesten Bedingungen hergestellt. Die einzigen Unterschiede sind: höhere Gewinnmargen und mehr Ausgaben für Marketing, Flagship Stores und Werbeträger, Sponsoring, etc.

Dann sind doch eigentlich Kik & Co. "die Guten" weil diese auf jene 1000% Gewinnmarge verzichten, und das billige Produkt an den Kunden weiterreichen. Und die hochpreisigen Textilanbieter sind die wirklich asozialen (von deren Kundschaft ganz zu schweigen), oder?
 

technikelse

Jakob Lebel
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Das Kik & Co. Modell basiert auf sehr hohen Stückzahlen bei niedrigen Stückkosten. Die Marge pro Einheit ist sehr gering, die Masse macht das Modell so profitabel. Bei den hochpreisigen Artikeln ist die Gewinnmarge eben höher. Es mag sicherlich Anbieter geben, die ein wenig von ihrer Marge in bessere Arbeits- und Umweltbedingungen stecken. Das ist wohl eher die Ausnahme. Wer jetzt asozialer ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Kein Hersteller gibt schließlich zu irgend etwas verwerfliches zu tun. Alle behaupten sie haben eine weisse Weste. Die Kunden interessiert es in den meisten Fällen nicht oder sie verdrängen es. Der Eine oder Andere versucht zumindest Anbieter auszuwählen, die ihre Mitarbeiter im Inland gut behandeln. China und Bangladesh sind, wie gesagt, weit weg.
 

landplage

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AT Administration
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Ich habe mich einmal zu Primark mitschleppen lassen.
Erster Eindruck: der Laden stinkt nach Chemie, mit der die Sachen behandelt werden, damit sie zwischen Herstellung und Ankunft in Deutschland nicht von Schimmelpilzen oder Insekten verhackstückt werden. Bevor man da irgendwas anzieht, muß man die also waschen. Und ich möchte nicht sehen, wie da ein T-Shirt (von denen nicht eines bei mir irgendeine Paßform hatte) hinterher aussieht.
Zweiter Eindruck: Was anfangs als überbordendes Angebot aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als ständige Wiederholung, nur in anderen Farben. Die Sachen haben einfache, ja primitive Schnitte, kein Wunder, daß das nicht sitzt. Man kann natürlich auch alles eine Nummer zu klein kaufen und dann stramm ziehen. Geht ja bei der McDonald-Generation eh kaum anders.

Ok, die CORDON- oder Bench-Opfer sehen meist auch nicht besser aus und haben mehr bezahlt. :p

Meine Tochter muß auch wahnsinnig aufs Geld achten, aber da fährt sie nach einem Ausflug nicht mehr hin. Dann lieber die Sonderangebote bei H&M oder ähnlichen Läden, das ist um Lichtjahre besser und haltbarer. Glücklicherweise haben wir einen Tkmaxx - unschlagbar. :-D
 
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Moritz.F

Granny Smith
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Ich war auch bei der Primark Eröffnung in FFM der ganze Laden stank wie ne chemiefabrik ;) Kein Wunder warum manche dadrin zusammenbrechen
 

Bödefeld

Meraner
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Zu Primark kann ich nur eine Erinnerung schildern, das war vor ca. 3 Jahren als wir in London von der Schule aus waren.
Und ich muss sagen, seitdem weiß ich wie man den Begriff ''Konsumtempel'' meinen MUSS.
Dieser Laden toppt alles. Ein RIESENgebäude, auf weiß-ich-nicht-wievielen Etagen, und ehrlich, ich gehe ins Fußballstadion, auf Konzerte, in Clubs mit dichtem Gedränge, aber in diesem Laden waren mir die Menschen widerwärtig. Gedrängt durch die Gänge gehend hatte ich ernsthaft nur den Gedanken, dass hier jede Sekunde ne Bombe hochgehen müsste, die Erfolgschance wäre einfach zu hoch.
Shirts für 2€, Schuhe für 57 ct ließen mich wirklich über den Kapitalismus nachdenken lassen, über die schlimmen Bedingungen da drüben in Asien, es wird einem bewusst, wie dreckig diese Arbeit ist, wie dreckig das ganze Geschäft ist ( soll nicht heißen, dass BOSS, Hilfiger etc. besser sind, das vermag ich nicht zu beurteilen)
Jedenfalls standen elendig lange Schlangen vor den Umkleiden, die Leute zeigten Raffgier, möglichst viele Klamotten einzupacken, riesige Wäschekörbe wurden mit Textilien wahllos gefüllt, Mitarbeiter arbeiteten im Akkord, um die achtlos weggeworfenen Sachen wieder neu zu sortieren.
Menschen zogen sich mitten im Gang aus, ich spreche hier nicht nur von Pullovern, sondern durchaus von Hosen und Shirts; legten ihre Würde ab, für ein paar billige Klamotten.
Vor der Kasse wieder ekelhaft lange Schlangen, und die ganze Zeit das bedrückende, beklemmende Gefühl sich nicht wirklich vor- noch zurückbewegen zu können.

Ca. 2 Jahre später hat hier in der Nähe ein Primark aufgemacht, viele sind dahin gerannt ( vor allem weibliche Freundinnen von mir), aber auch einige von meinen Freunden aus Neugier. Ich habe diesen Laden gemieden, ich will da einfach nicht rein.
Mag sein, dass es toll ist, sich für jeden Monat einzukleiden, und die Sachen dann wegzuschmeißen, das mag in unserer Wegwerfkonsum-Gesellschaft vielleicht anerkannt, ja sogar gewollt sein, aber ich kaufe mir persönlich lieber etwas teuerere Klamotten, und trage die dann auch dementsprechend länger.

Wie passend, wenn ich jetzt hier drunter schreibe: just my 2 Cents...
 
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Retrax

Altgelds Küchenapfel
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Mag sein, dass es toll ist, sich für jeden Monat einzukleiden, und die Sachen dann wegzuschmeißen, das mag in unserer Wegwerfkonsum-Gesellschaft vielleicht anerkannt, ja sogar gewollt sein, aber ich kaufe mir persönlich lieber etwas teuerere Klamotten, und trage die dann auch dementsprechend länger.

Man kann auch billige Sachen lange tragen!
Ansonsten: Guter Beitrag!
 

Bödefeld

Meraner
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Man kann auch billige Sachen lange tragen!
Ansonsten: Guter Beitrag!

Danke :)

Es kommt ja auch immer darauf an, wie man 'billig' bzw. 'günstig' definiert. Für mich sind zB TShirts für 35€ schon nicht mehr günstig, ne Hose, die 80-100€ kostet auch nicht, sondern schon recht teuer. Für andere Leute mag das auch billiger Schund sein, das lass ich mal dahingestellt.
Ich trag ja auch zB Basic-Shirts von H&M, aber die eben unter den, für mich, etwas teuereren Hemden von bsplw. Hilfiger oder Scotch&Soda.
Ich bezahle die Sachen selber, und weiß ja daher, wie lange ich für son Fetzen Kleidung arbeiten gehe ;)
Zudem hab ich die Erfahrung gemacht, dass diese auch mal die ein oder andere Wäsche mehr überleben, während günstige Sache eben schneller ausbleichen, ausleiern etc.
 

proteus

Langelandapfel
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Und das ist der allgemeine Trugschluss. Die Hemden von Christian Berg, die hochwertigere Eigenmarke von P&C, ist qualitativ den meisten Hemden von Hilfinger überlegen. Paul Rosen Heritage spielt schon in der Liga von Ralph Lauren. Hat aber natürlich nicht die prominenten Label. Der Unterschied liegt in den ca. 3000% mehr Marketingkosten und der 200% Marge, die Hilfinger sich gönnt.
Während Paul Rosen hochwertige langstapelige ägyptische Baumwolle verwendet, ist die Baumwollqualität bei Hilfinger bestenfalls Mittelmaß. Sicher gibt es Ausnahmen, aber dann bewegt man sich bei den Labeln auch in Preisregionen 100 Euro aufwärts, wo man dann auch zu Van Laack greifen kann. Und die Hemden halten dann wirklich 10 Jahre.

Die Deutschen haben es verlernt, auf Qualität zu achten und sind der Meinung, mit "teuren" - egal wie man das definiert - Marken auch Qualität zu kaufen. Camp David lässt in den selben Fabriken fertigen wie KiK, knüppelt ein paar Applikationen drauf und verscherbelt Hemden, die in der Herstellung 8 Euro kosten für 120. Das ist doch mal ein Geschäftsmodell.
 

Bödefeld

Meraner
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Natürlich, wobei als ich als 19 jähriger, jetzt mal abgesehen von meinem finanziellen Rahmen, auch nicht unbedingt den Stil/ Style, das mag auch wieder jeder definieren wie er will, habe/ haben möchte, um ein van Laack Hemd zu tragen.
Keine Frage, die Hemden sind qualitativ spitzenmäßig, und ich finde sie auch persönlich schön, dennoch stellt sich immer die Frage in der Gesamtheit des Outfits eines 19 jährigen Studenten, irgendwie muss das ganze auch in sich stimmig sein, und ich, habe ich für mich beschlossen, brauche da noch ein, zwei Jahre, um meinen Kleidungsstil dahingehend zu verändern. ( ist aber angeplant, ja)
Ich weiß, da ich hier schon länger mitlese, dass du durchaus Ahnung von der Materie hast, und finde zb deinen Stil super, könnte mir den aber so nicht an mir vorstellen, weil die Umstände darauf einwirken.

Was mich dann aber wundert ist, warum du solche Gräueltaten wie Camp David überhaupt in den Mund nimmst :D das ist ebenso Vergewaltigung des guten Geschmacks wie La Martina, Ed Hardy vor ein paar Jahren und neuerdings True Religion.
DAS sind für mich Beispiele par excellence für miesen Geschmack und ''Neu-Reichtum'', um anderen Menschen unter die Nase zu reiben, wieviel Kohle man ausgegeben hat, um als Litfaßsäule dieser...'Marken' herumzulaufen. Da verhält es sich wie mit dem Unfall, wo man nicht wegschauen kann, und so fallen diese Gestalten eben auf.
Da finde ich ein kleines, dezentes Hilfiger-Fläggchen nicht so dramatisch, bedenklicher sind da schon die Jahr für Jahr größer werdenen Reiter auf Ralph Lauren Textilien,
Auch interessant sind die Slogans dieser Firmen. In einem Club in Düsseldorf sah ich letztens eine wundervolle Lederjacke von Phillip Plein ( klein??, keine Ahnung), ausgeführt von einer Dame, mit dem wunderbaren, in Swarovski-Steinchen (bzw. Imitat-Imitat) aufgeklebten Motto 'Get rich or die' .
Über sowas kann man dann lächeln, lachen, und sich seinen Teil denken.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Ein paar Euro aus dem Verkaufserlös der Prollmarke Camp David steckt sich noch Dietäää Bohlen als Werbeträger ein. Christian Berg finde ich ok. Richtig gut finde ich Hemden von Stenströms. Nicht ganz günstig aber vom Design und der Qualität super. Und die Schweden lassen zumindest nicht in Bangladesh fertigen, sondern in Litauen.
 

proteus

Langelandapfel
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Das ein 19jähriger nicht rumläuft wie ich alter Sack ist verständlich. Ich bin sicher auch nicht auf dem Laufenden, was gerade hip ist.
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, das die alte Gleichung Teuer / Etablierte Marke = gute Qualität / Langlebig heute nicht mehr allgemein gültig ist.
Früher ( also als ich 19 war ) konnte man bei der C&A Eigenmarke Westbury hochwertige Anzüge, Mäntel, Hemden und Hosen kaufen, die den Vergleich mit Joop oder Boss nicht scheuen mussten ( Die waren damals qualitativ wirklich gut, man soll es nicht glauben ). Heute produzieren selbst Marken wie Burberry nur noch Schrott - und lassen sich den richtig gut bezahlen. Für den Preis eines Boss Anzugs aus der normalen Linie bekomme ich bsp. einen Suit Supply Anzug, der vom Stoff, der Verarbeitung und dem Schnitt dem Pedant um Längen überlegen ist. Und vom Stil spricht er eher junge Leute an.
Und da man in Deutschland Camp David, Jack Wolfskin und Deichmann nicht entkommen kann - ich krieg in der Regel den ersten Blutsturz schon am Flughafen - muss ich mich zwangläufig mit diesem satorialen Super GAU auseinandersetzen.
 

Retrax

Altgelds Küchenapfel
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Ab 1,91 Euro!

Qualität ist auch wie es sich anfühlt, ob man es gerne auf der Haut spürt.
Ich bin mir nicht sicher, ob man den Unterschied bei einem Shirt aus Luxus-Baumwolle gegenüber einem aus normaler Baumwolle überhaupt oder nach ein paar mal Waschen noch merkt.
 

landplage

Admin
AT Administration
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Qualität ist auch wie es sich anfühlt, ob man es gerne auf der Haut spürt.
Ich bin mir nicht sicher, ob man den Unterschied bei einem Shirt aus Luxus-Baumwolle gegenüber einem aus normaler Baumwolle überhaupt oder nach ein paar mal Waschen noch merkt.
Und ob! Gerade bei Unterwäsche, die man direkt auf der Haut trägt, merke ich das sehr deutlich. Die Stoffe sind sehr viel schmiegsamer.
Und die T-Shirts sind auch nach der x-ten Wäsche nicht verzogen. das merkt man bei Aufhängen auf der Leine und beim Zusammenlegen: Bei billigen Stoffen/Schnitten sind die Seitennähte nicht mehr wirklich deckungsgleich mit der Vorder- und Rückseite.
 

raven

Golden Noble
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........ack Wolfskin und Deichmann nicht entkommen kann - ich krieg in der Regel den ersten Blutsturz schon am Flughafen - muss ich mich zwangläufig mit diesem satorialen Super GAU auseinandersetzen.

Wenn ich alleine daran denke, dass ich Kleider kaufen muss bekomme ich beinahe einen Blutsturz.
Und ich müsste dringend Schuhe kaufen. Was, wo, welche Marke? Um Deichmann und ähnliches mache ich einen Bogen und Wolfskin taugt auch nichts. Die Zielgruppe der Kleiderindustrie hat sich echt auf 14 jährige eingeschossen.......Zudem bin ich werberessistent. Fehlt mir ein Gen dazu

Edit(h) sagt: Primark kennen wir bei uns nicht. oder ich kenne es nicht. Zum Glück....