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Hallo Forum!
Dieses Mal wende ich mich mit einem wahrscheinlich wieder länger werdenden Beitrag an euch, um meinen Unmut oder sogar Frust mitzuteilen und ein bißchen Analyse zu betreiben.
Seit ich meine neue Anlage habe, auf der ich liebend gerne Musik höre (manche erinnern sich vielleicht an den entsprechenden Fred) bemerke ich immer wieder, daß ich darauf viel lieber Schallplatten höre, als CDs. Sogar Alben, von denen ich beides habe (vor allem Nightwish), rotieren eher als schwarze oder bunte (Picture Disc) Scheibe auf dem Plattenteller als im CD/DVD-Spieler.
Ständig fragte ich mich, warum das so ist und kam nicht so richtig auf eine Lösung. CDs laufen bei mir meistens auf meiner Zweitanlage in Küche/Esszimmer/"Arbeitszimmer" und im Auto, an meinem Schätzchen läuft, wie geschrieben, eher der Plattenspieler.
Ich hatte im anderen Fred schonmal angedeutet, daß ich das Gefühl hatte, bei der Plattenversion wäre mehr Bass drin. Generell empfinde ich den Klang als natürlicher und die JET-Hochtöner meiner Lautsprecher, die wirklich jeden hohen Ton auseinanderpflücken, erscheinen mir mit der Platte auch angenehmer.
Machen wir Nägel mit Köpfen: die Anlage besteht aus einem Pro-Ject Debut II-Plattenspieler mit Standardnadel, Denon PMA-1500AE Verstärker und einem Paar ELAC FS137 JET-Lautsprechern. Dazu ein recht hochwertiger DVD-Player. Und bevor mir jemand damit kommt, daß es ja nur am CD-Player liegen kann, einfach weiterlesen.
Als Beispielalbum hätte ich also "Dark Passion Play" von Nightwish. Daraus speziell "Master Passion Greed". Kann jeder gerne mal in iTunes reinhören, ist ziemlich schnell, intensiv und "hart".
Na denn: auf CD abgespielt springt mich das Ding förmlich an, die Hochtöner drängen sich in den Vordergrund und irgendwie mag sich nicht so richtig "Genuß" einstellen. Jedes Mal denke ich mir, daß irgendwas nicht stimmt.
Auf Platte gänzlich anders. Zwar gibt es ein Nebengeräusch, weil es eine Picture Disc ist, aber wenn das Lied läuft, hört man es nicht mehr. Irgendwie wirkt das Lied angenehmer, sofern man dabei von angenehm sprechen kann .
Wie schon angemerkt: warum das so ist, konnte ich lange nicht nachvollziehen, bis ich vor kurzem (ich glaube, es war sogar über AT) den Hinweis auf den "Loudness War" gefunden habe. Nach stundenlanger Recherche im Internet (ich empfehle jedem den Wikipedia-Artikel) war ich der Lösung ein Stück näher. Ich lud ein paar Lieder meiner Musikbibliothek in Audacity und fiel zunächst einmal aus allen Wolken. Was da als Musik getarnt meine Festplatte belegt (großteils direkt in höchster MP3-Qualität von CD kopiert), war oft einfach nur mehr oder weniger Lärm. Die Lautstärke bis zum Anschlag aufgedreht mit der Inkaufnahme krassen "clippings". Clipping ist, wenn die Lautstärke über die bei der CD vorgegebene Obergrenze von 0db (Definition) ansteigt und das Signal dort einfach abgeschnitten wird. Daß das nicht gut klingen kann, sollte eigentlich klar sein.
Selbst wenn man es nicht direkt hört, ich behaupte einfach mal, daß man es spürt. Da ich auch noch rausfand, daß bei einer LP dieses Spielchen so nicht geht, weil da technische Gegebenheiten im Wege stehen (anscheinend würde sonst die Nadel aus der Rille springen, was nicht heißt, daß es auf Vinyl gar keine Kompression gibt), nahm ich über mein Alesis io|2 "Master Passion Greed" von der Schallplatte auf (direkt am Verstärker-REC-Out angeschlossen).
Mal abgesehen davon, daß der linke Kanal leiser ist, als der rechte (da stimmte irgendwas mit dem Anschlußkabel des Plattenspielers nicht, das werde ich noch beheben), sieht man doch ganz deutlich, daß auf der Platte noch viel vorhanden ist, was auf der CD schlicht fehlt und/oder totkomprimiert wurde.
Ich habe unten mal beide Frequenzspektren (des gleichen Liedes, nämlich "Master Passion Greed") angehängt. Das erste Bild zeigt das Spektrum der CD-Version, das zweite das der Platte. Bei beiden ist die maximale Lautstärke gleich hoch (auch die Plattenaufnahme lief einmal "über"), aber man sieht doch, daß es bei der Plattenaufnahme viele kleine Ausschläge gibt, welche eben Musik ausmachen. Das CD-Ding ist eigentlich nur noch undefinierbarer Lärm.
Als krassestes Beispiel in meiner Musikbibliothek habe ich noch das dritte Bild angehängt. Nein, das ist nicht Heavy Metal, nicht House und auch nicht Techno. Das ist "Nur ein Wort" von "Wir sind Helden". Dazu darf sich jeder gerne selbst eine Meinung bilden.
Was ich hiermit bezwecken wollte ist, eine Diskussion darüber anzustoßen. Wie seht ihr das? Muß diese unglaubliche Kompression (die im Radio sogar nochmal verstärkt wird) wirklich sein? Habt ihr sowas auch festgestellt?
Ich werde jedenfalls alle Audiodateien, die ich auf meiner Festplatte habe und welche von CDs importiert sind, soweit wie möglich durch Schallplattenaufnahmen ersetzen. Auch wenn es viel Aufwand ist.
Morgen/heute werde ich noch meine Pink Floyd-Platte digitalisieren und bin gespannt, was dabei für ein Spektrum herauskommt. Klingen tut sie jedenfalls fantastisch. Bei Interesse kann ich das gerne nachreichen.
Und zum Thema HiFi-CD-Spieler und so: wo nichts mehr ist, kann auch der beste CD-Spieler kein verwertbares Signal mehr herausholen.
Also bleibt kritisch und guckt euch zum Abschluß noch dieses an: [yt]3Gmex_4hreQ[/yt]
Dieses Mal wende ich mich mit einem wahrscheinlich wieder länger werdenden Beitrag an euch, um meinen Unmut oder sogar Frust mitzuteilen und ein bißchen Analyse zu betreiben.
Seit ich meine neue Anlage habe, auf der ich liebend gerne Musik höre (manche erinnern sich vielleicht an den entsprechenden Fred) bemerke ich immer wieder, daß ich darauf viel lieber Schallplatten höre, als CDs. Sogar Alben, von denen ich beides habe (vor allem Nightwish), rotieren eher als schwarze oder bunte (Picture Disc) Scheibe auf dem Plattenteller als im CD/DVD-Spieler.
Ständig fragte ich mich, warum das so ist und kam nicht so richtig auf eine Lösung. CDs laufen bei mir meistens auf meiner Zweitanlage in Küche/Esszimmer/"Arbeitszimmer" und im Auto, an meinem Schätzchen läuft, wie geschrieben, eher der Plattenspieler.
Ich hatte im anderen Fred schonmal angedeutet, daß ich das Gefühl hatte, bei der Plattenversion wäre mehr Bass drin. Generell empfinde ich den Klang als natürlicher und die JET-Hochtöner meiner Lautsprecher, die wirklich jeden hohen Ton auseinanderpflücken, erscheinen mir mit der Platte auch angenehmer.
Machen wir Nägel mit Köpfen: die Anlage besteht aus einem Pro-Ject Debut II-Plattenspieler mit Standardnadel, Denon PMA-1500AE Verstärker und einem Paar ELAC FS137 JET-Lautsprechern. Dazu ein recht hochwertiger DVD-Player. Und bevor mir jemand damit kommt, daß es ja nur am CD-Player liegen kann, einfach weiterlesen.
Als Beispielalbum hätte ich also "Dark Passion Play" von Nightwish. Daraus speziell "Master Passion Greed". Kann jeder gerne mal in iTunes reinhören, ist ziemlich schnell, intensiv und "hart".
Na denn: auf CD abgespielt springt mich das Ding förmlich an, die Hochtöner drängen sich in den Vordergrund und irgendwie mag sich nicht so richtig "Genuß" einstellen. Jedes Mal denke ich mir, daß irgendwas nicht stimmt.
Auf Platte gänzlich anders. Zwar gibt es ein Nebengeräusch, weil es eine Picture Disc ist, aber wenn das Lied läuft, hört man es nicht mehr. Irgendwie wirkt das Lied angenehmer, sofern man dabei von angenehm sprechen kann .
Wie schon angemerkt: warum das so ist, konnte ich lange nicht nachvollziehen, bis ich vor kurzem (ich glaube, es war sogar über AT) den Hinweis auf den "Loudness War" gefunden habe. Nach stundenlanger Recherche im Internet (ich empfehle jedem den Wikipedia-Artikel) war ich der Lösung ein Stück näher. Ich lud ein paar Lieder meiner Musikbibliothek in Audacity und fiel zunächst einmal aus allen Wolken. Was da als Musik getarnt meine Festplatte belegt (großteils direkt in höchster MP3-Qualität von CD kopiert), war oft einfach nur mehr oder weniger Lärm. Die Lautstärke bis zum Anschlag aufgedreht mit der Inkaufnahme krassen "clippings". Clipping ist, wenn die Lautstärke über die bei der CD vorgegebene Obergrenze von 0db (Definition) ansteigt und das Signal dort einfach abgeschnitten wird. Daß das nicht gut klingen kann, sollte eigentlich klar sein.
Selbst wenn man es nicht direkt hört, ich behaupte einfach mal, daß man es spürt. Da ich auch noch rausfand, daß bei einer LP dieses Spielchen so nicht geht, weil da technische Gegebenheiten im Wege stehen (anscheinend würde sonst die Nadel aus der Rille springen, was nicht heißt, daß es auf Vinyl gar keine Kompression gibt), nahm ich über mein Alesis io|2 "Master Passion Greed" von der Schallplatte auf (direkt am Verstärker-REC-Out angeschlossen).
Mal abgesehen davon, daß der linke Kanal leiser ist, als der rechte (da stimmte irgendwas mit dem Anschlußkabel des Plattenspielers nicht, das werde ich noch beheben), sieht man doch ganz deutlich, daß auf der Platte noch viel vorhanden ist, was auf der CD schlicht fehlt und/oder totkomprimiert wurde.
Ich habe unten mal beide Frequenzspektren (des gleichen Liedes, nämlich "Master Passion Greed") angehängt. Das erste Bild zeigt das Spektrum der CD-Version, das zweite das der Platte. Bei beiden ist die maximale Lautstärke gleich hoch (auch die Plattenaufnahme lief einmal "über"), aber man sieht doch, daß es bei der Plattenaufnahme viele kleine Ausschläge gibt, welche eben Musik ausmachen. Das CD-Ding ist eigentlich nur noch undefinierbarer Lärm.
Als krassestes Beispiel in meiner Musikbibliothek habe ich noch das dritte Bild angehängt. Nein, das ist nicht Heavy Metal, nicht House und auch nicht Techno. Das ist "Nur ein Wort" von "Wir sind Helden". Dazu darf sich jeder gerne selbst eine Meinung bilden.
Was ich hiermit bezwecken wollte ist, eine Diskussion darüber anzustoßen. Wie seht ihr das? Muß diese unglaubliche Kompression (die im Radio sogar nochmal verstärkt wird) wirklich sein? Habt ihr sowas auch festgestellt?
Ich werde jedenfalls alle Audiodateien, die ich auf meiner Festplatte habe und welche von CDs importiert sind, soweit wie möglich durch Schallplattenaufnahmen ersetzen. Auch wenn es viel Aufwand ist.
Morgen/heute werde ich noch meine Pink Floyd-Platte digitalisieren und bin gespannt, was dabei für ein Spektrum herauskommt. Klingen tut sie jedenfalls fantastisch. Bei Interesse kann ich das gerne nachreichen.
Und zum Thema HiFi-CD-Spieler und so: wo nichts mehr ist, kann auch der beste CD-Spieler kein verwertbares Signal mehr herausholen.
Also bleibt kritisch und guckt euch zum Abschluß noch dieses an: [yt]3Gmex_4hreQ[/yt]