Mir erschliesst sich der Zusammenhang zwischen Apple und Foxcon nicht ganz. Wir (Architekturbüro) sind schliesslich auch nicht für die Zustände von Zulieferern (zB Natursteinplatten) und die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle sowie das Wohlbefinden der Monteure verantwortlich! Wenn man jemand anprangert dann bitte die Chinesische Regierung, die mit ihren Gesetzten die Rahmenbedingungen erstellt und durchsetzt.
Also immer schön den Ball flach halten.
Der Vergleich hinkt leider, und das gewaltig.
Ein Architekturbüro verkauft eine Dienstleistung, keine Produkte.
Dein Vergleich würde nur stimmen, wenn Du ein eben diesen Naturstein als Erstverkäufer anbietest - und genau dann wäre der Vorwurf ebenso gerechtfertigt.. Wenn Du als Besitzer eines solchen Unternehmen wüsstest, dass Du nur deswegen einen gewaltigen Reibach machst, weil die Marmor-Steinbrucharbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen - eben dann ist der Vorwurf genauso gerechtfertigt wie bei Apple.
(Abgesehen davon - wenn Deine Leistung als Architekt auch die Bauaufsicht beinhaltet und die Du kein Verantwortlichkeit für die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle siehst - da hat mein Architekt andere Vorstellungen, aber wie Du meinst....)
Und bevor wir jetzt alle auf die Chinesen schimpfen - so unbefleckt ist unsere Industrie in den letzten Jahrzehnten auch nicht gewesen, als dass hier nicht immer wieder skandalöse Ausreisser in punkto Mitarbeiterbehandlung festgestellt wurden.
Ausserdem geht für mich diese Argumentation, dass hierfür die "Chinesische Regierung" zuständig ist völlig ins Leere. Wo soll denn da die Grenze sein? Wenn ich jetzt meine Klamotten für einen Hungerlohn von Kinderarbeitern in Indien herstellen lassen, kann ich dann auch sagen. "Ist ja nicht mein Problem, das ist Sache der indischen Regierung und deren Gesetzen"?
Einfach "Augen zu, geht mich ja nichts an"....?
Der Zusammenhang zwischen Apple und Foxconn ist klar ersichtlich, da hier ein direktes Auftragsverhältnis besteht.
Wenn ein Möbelverkäufer weiss, das sein Zulieferer die Arbeiter (aus Kostenersparnisgründen) gesundheitsschädlichen Dämpfen durch Lacke oder Lösungsmittel aussetzt und der Verkäufer dies wissentlich duldet da er dadurch einen Kostenvorteil hat, macht er sich definitiv zu einem "partner in crime".
Da gibt's nicht schönzureden, und Artikel in der Presse sind nun einmal das Einzige was so mächtige Unternehmen zur Räson bringen kann.
Proteste der Consumer (Wir!) sind denen nämlich vollkommen egal, aber schlechte Presse - das fürchten sie....