So, ich hab jetzt auch ein paar Tage rum probiert und möchte auch mal meine Erfahrungen zum Besten geben.
Mein finanzieller Leidensweg, der mich schließlich zu einem nun neuen MBP brachte, begann eigentlich im Dezember 2020, als ich meinen alten FullHD-Fernseher durch einen neuen OLED-4K-Fernseher ersetzt habe. Ältere Urlaubsvideos, mit einer Sony RX100 M3 in FullHD gefilmt, sahen darauf einfach sehr lustlos und altbacken aus, also kaufte ich pünktlich zum diesjährigen Wander-Urlaub eine DJI Pocket 2 für verwacklungsfreien 4K Bildgenuss. Und die Ergebnisse waren großartig. Einziges Problem: der Videoschnitt in Final Cut wurde unerträglich auf meinem alten MacBook Pro. Dabei handelte es sich um ein Mid-2016er 15" mit Core i7, AMD Radeon Pro 450, 16GB RAM und 256GB SSD. (Dies war mein erstes MacBook)
Daran, dass ich 4K-Footage nur über externe SSDs bearbeiten konnte, weil die winzige interne SSD dafür nicht ausreichte, hatte ich mich mit der Zeit gewöhnt. Aber der Schnitt, das Editieren und das Exportieren der Videos wurde zum reinsten Geduldsspiel. Ein flüssiges Editing war mit dem 4K-Material ohne Zwischenrendern quasi nicht mehr denkbar. Und das dauerte. Und dauerte. Rauschverbesserung hatte ich aufgegeben, dauerte für einen 3 Minuten Clip gefühlt eine Stunde.
Und die Krönung war dann das Exportieren des fertigen 43min-Films. Ungelogen 23 Stunden brauchte Compressor fürs Exportieren in H.265 in hoher Qualität.
Dementsprechend euphorisch war ich bei der Keynote der neuen MacBook Pros.
Zuvor hatte ich schon überlegt, aufs 13"er M1 zu wechseln, selbst das hätte leistungsmäßig all meine Sorgen begraben.
Aber da das MacBook mein einziger Rechner ist und ich zu Hause keinen Arbeitsplatz mit Monitor habe, möchte ich ein großes Display.
Also wurde es schließlich jetzt das 16" mit M1 Pro 10/16, 16GB RAM und 1TB SSD in Space Grey. Und ich bin begeistert von dem Gerät. Über die Leistung muss ich ja nicht mehr viel sagen, die ist für alle meine Aufgaben mehr als genug vorhanden. 4K-Videoschnitt läuft absolut flüssig, Zwischenrendern geht sehr flott, längere Videos exportiert habe ich aber noch nicht.
Das Display sieht toll aus, ist aber kein bedeutender Unterschied zum alten 2016er MBP.
Ein Segen ist die neue Tastatur, die fühlt sich wesentlich besser an als die (anfällige) Butterfly-Tastatur. Ich hatte zwar nie einen irreparablen Defekt, aber mit einer Airbrush musste ich doch das eine oder andere Staubkorn heraus blasen um hängende Tasten zu reaktivieren. Wirklich angenehm ist aber der weichere Tastenanschlag mit deutlichem Tastenhub.
Dass die Touch Bar entfallen ist, sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich habe sie für manche Aufgaben ganz gern genutzt (Autokorrektur, Lautstärke- und Helligkeitsregelung, Schriftformatierung in Word, manche Funktionen im Finder...) aber sie war auch oft fehleranfällig, hat nicht reagiert oder wurde zeitweise komplett schwarz.
Das Gehäusedesign ist schick und hochwertig. Mir gefällt vor allem das Space Grey (mein altes MBP war silber) und der schwarz eloxierte Tastaturhintergrund. Das sieht mMn sehr edel aus. Etwas schicker fand ich das alte Design zugegeben schon, aber dafür hat man jetzt halt eine wirkliche Powermaschine ohne Kompromisse.
Die wiedergekehrten Anschlüsse find ich super, HDMI hab ich schon einmal genutzt (und früher ein paar mal vermisst) um bei meinen Eltern den 4K-Fernseher anzuschließen und darüber einen Film von iTunes zu schauen. Der SD-Kartenleser wird für mich sehr nützlich sein, da ich mein Foto- und Videomaterial in Zukunft ohne Dongle aufs MBP bekomme und dort, dank der nun 1TB großen SSD, auch direkt speichern kann zum Bearbeiten. Das macht es für mich wesentlich handlicher.
Eines der beeindruckendsten neuen Features sind für mich aber die neuen Lautsprecher. Meine Güte sind die gut!
Vor allem im mittleren Lautstärkebereich kommt wirklich guter Bass rüber. Bei Filmen mit Dolby Atmos kommt eine, für Laptoplautsprecher, beeindruckende Räumlichkeit rüber. Also da bin ich wirklich baff und zum ersten Mal macht es Spaß, an einem Notebook Filme zu schauen. Nur wenn man die Lautstärke voll aufdreht lässt der volle Bass etwas nach und der Mittel- und Hochton wird dominanter und es klingt dadurch etwas dünner.
Und schließlich noch die Akkulaufzeit. Die ist einfach gut. 2 Stunden Videoschnitt mit Rendern, Colorgrading usw. hat etwa 30% Akku gekostet. Einfachere Aufgaben kann man stundenlang erledigen, ohne sich ständig Gedanken darüber machen zu müssen, wo das Netzteil hin ist. Wirklich toll und trägt dazu bei, das Notebook wesentlich mobiler zu machen.
Den Lüfter habe ich übrigens bisher noch nie gehört.
Gratulation Apple, da habt ihr wirklich ein überzeugendes Gerät gebaut.