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Meine Schweiz

Freshcoeur

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Chinzig Chulm - Seenalp - Muotathal, Kanton Uri / Schwyz

Die nächste Tour führte mich in die unmittelbare Nähe meiner ursprünglichen Heimat im Herzen der Schweiz. Über den Chinzigpass wollte ich ins Muotathal gelangen. Obwohl nur wenige Kilometer von meinem Geburtsort entfernt, brauchte ich jetzt mehr als vierzig Jahre, bis ich mich mal auf dem Pass und der darunterliegenden Alp umsah :)

Zuerst gings von der Seilbahn, die mich schon etwas in die Höhe brachte, 500 Höhenmeter steil bergaufwärts zum Chinzig Chulm. Chinzig Chulm ist ein kleiner Pass (2073m.ü.M.), der für die Schweiz jedoch von historischer Bedeutung ist. Vor 200 Jahren besetzten fremde Armeen das Land und die Russische Armee unter General Suworow überquerte auf der Flucht vor dem Französischen Heer mehrere Pässe, darunter auch den Chinzigpass. Kaum vorstellbar, dass hier eine ganze Armee mit Pferden, Kanonen usw. sich den Berg hinauf mühte. Jedes Kind in der Schweiz lernte diese Geschichte, zumindest während meiner Kindheit ;)
Ich hatte es da etwas einfacher, musste unterwegs aber doch einige Pausen einlegen. Oben auf dem Pass angelangt erwarteten mich wolkenverhangene Berge und eine winzige Kapelle.
Chinzig_2.jpg
Wenn nicht grad unmittelbarer Sonnenschein herrscht, haben für mich die Berge oft etwas Furchteinflössendes, selbst wenn es sich mit dem Rossstock (2288m.ü.M.) und dem Fulen (2491m.ü.M) nicht gerade um die höchsten Berge der Schweiz handelt.
Rossstock_2.jpg
Anschliessend stieg ich auf der anderen Seite des Passes hinunter zur Seenalp. Am Abend konnte ich da eine spektakuläre Stimmung beim Sonnenuntergang erleben.
Abendrot_1.jpg Chaiserstock_2.jpg
Danach legte ich mich schlafen.
Zelt_1.jpg
Am nächsten Morgen stieg ich nochmals ein paar hundert Höhenmeter hinunter ins Muotathal. Unterwegs kam ich an einigen Wasserfällen vorbei, an denen ich nicht vorbei gehen konnte, ohne von diesen ein paar Fotos zu machen :)
Wasserfall_1.jpg Wasserfall_2.jpg
 
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DennisIMD

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Wunderschöne Landschaften toll in Szene gesetzt!
Etwas länger als bei den anderen bin ich bei den Bildern mit Zelt hängen geblieben. Ist für mich eine sehr interessante Konstellation die gigantische Natur mit dem kleinen Zelt. Am meisten in einem der letzten Beiträge (dem letzten sogar glaube ich sogar) auf Seite 2. Aber auch ohne Zelt überzeugt mich jede Aufnahme die du hier präsentierst. Neben dem Zelt waren noch die Sonnenaufgänge auf der ersten Seite Highlights für mich.
Die kurzen Geschichten über die Entstehung und den Hintergrund der Bilder finde ich immer schön zu lesen also gerne mehr davon!
 

Freshcoeur

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Danke dir, DennisIMD, für deine netten Worte! Ich plane eigentlich schon noch ein paar Touren diesen Sommer. Im Moment siehts einfach mit dem Wetter nicht so rosig aus. Wir haben wieder Dauerregen hier. Und mit dem Zelt bei Regen in die Berge macht nicht besonders viel Spass und gefährlich kanns dann auch werden. Aber es kommen sicher wieder sonnigere Tage. Ich berichte dann wieder :)
 

Freshcoeur

Cripps Pink
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Preda - Lai di palpuogna - Crap Alv Laiets - Fuorcla Crap Alv - Spinas, Kanton Graubünden

Nachdem es in den letzten zwei Wochen hier fast nur geregnet hat, entschloss ich mich gestern, eine weitere Tour zu starten. Die Wetterprognosen verhiessen recht gutes Wetter und ich machte mich auf ins Bündnerland. Von Preda gings zu den Seelein von Crap Alv, wo ich die Nacht auf heute campieren wollte.

Auf dem Weg zu den Seelein auf Crap Alv (2289 M.ü.M.) kam ich zunächst am Lai di palpuogna vorbei - ein idyllischer See, dem nachgesagt wird, dass er einer der schönsten der Schweiz sei. Nun ja, das zieht natürlich viele Touristen an, gerade auch, weil er nur unweit der Passtrasse zum Albula liegt. Persönlich reizen mich kleine unbekannte, oft abgelegene Seen mehr, weshalb ich auch ziemlich zügig am Lai di palpuogna vorbei zog. Für ein Foto reichte es trotzdem.
Lai-di-palpuogna_1.jpg
Danach gings ziemlich steil den Berg hinauf. Oben bei Crap Alv erwartete mich eine schöne Hochebene mit mehreren kleinen Seelein.
Crap-Alv_3.jpg Crap-Alv_8.jpg
Während ich am Fotografiern war, zog ein Gewitter auf und ich konnte gerade noch mein Zelt aufstellen, bevor es losging. Ein Gewitter in den Bergen ist nicht lustig, das kann stimmungsmässig wie der Weltuntergang sein. Die Worte, die ich für den Wetterbericht mit der guten Prognose in dieser Situation aussprach, möchte ich hier nicht wiedergeben. Ich verbrachte dann eineinhalb Stunden kauernd, frierend und einsam unter einem grossen vorspringenden Stein, da mir der Aufenthalt im Zelt zu gefährlich erschien. Glücklicherweise erwies sich das Gewitter als nicht allzu heftig. Nach einer schlaflosen Nacht wurde ich dafür mit einer tollen Stimmung beim Sonnenaufgang belohnt.
Crap-Alv_7.jpg Crap-Alv_6.jpg
Danach stieg ich zum nahegelegnen Pass Fuorcla Crap Alv (2466 M.ü. M.) auf. Auf dem Pass waren schon die Spitzen der ersten gegenüberliegenden Berge zu erkennen.
Fourcla-Crap-Alv_1.jpg
Vom Pass stieg ich dann ab ins unglaublich schöne Val Bever, welches im hinteren Teil noch fast unberührt geblieben ist.
Val-Bever_2.jpg Val-Bever_1.jpg
Im Val Bever liegt auch der Weiler Spinas mit Bahnhof, vo wo mich die Bahn dann wieder nach Hause gebracht hat.
 
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DennisIMD

Weißer Trierer Weinapfel
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Wieder mal ganz große Klasse!
Favoriten diesmal die letzten beiden Bilder, besonders das vorletzte. Da würde ich auch gerne mal stehen ;)
Trotz des nicht ganz treffenden Wetterberichts, scheinst du immer beim richtigen Licht am richtigen Ort gewesen zu sein. Oder du schaffst es immer das vorhandene Wetter gut in Szene zu setzen. Dem dritt letzten (Pass Fuorcla Crap Alv) merkt man das nicht ganz so tolle Wetter ein wenig an, schmälert aber nicht die Begeisterung für deine Aufnahmen.

Wie kann man sich eigentlich deine Fotoausrüstung bei solchen Ausflügen vorstellen? Immer großes Gepäck mit Ultra Weitwinkel, Tele, Makro,... um auf alles vorbereitet zu sein oder ist so ein Ausflug dann nur für Landschaftsaufnahmen reserviert und das Makro, etc. bleiben zu hause? Neben Zelt, Stativ und frischer Unterbuchse ist ja nicht mehr so viel Platz für schwere Marschgepäck, oder? :)
 

Freshcoeur

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Freut mich, dass dir die Bilder gefallen, DennisIMD und du auch immer wieder etwas dazu schreibst!

Wegen des Lichts plane ich die Touren jeweils so, dass ich erst gegen Abend am Ort eintreffe, an dem ich die Aufnahmen machen möchte. In der Regel steige ich dann den Berg hoch, wenn mir die anderen Wanderer in entgegengesetzter Richtung entgegen kommen.
Im Vorfeld studiere ich natürlich auch den Wetterbericht für die Gegend. Eigentlich sollte ich dann losziehen, wenn gegen Abend Gewitter angesagt sind. Vor oder nach Gewittern ist die Lichtstimmung meist phantastisch. Ehrlich gesagt habe ich jedoch zuviel Respekt bei diesen Bedingungen freiwillig mit dem Zelt in die Berge zu steigen. Bei der Tour oben wurde ich vom schlechten Wetter überrascht und hatte während des Gewitters etwas "Bammel". Das Problem sind die Blitze, die sehr gefährlich werden können, wenn man keinen sicheren Schutz findet. Vielleicht traue ich mir mit mehr Erfahrung dann etwas mehr zu. Ich mache das eigentlich erst seit diesem Jahr und war vorher nie ein Outdoor-Freak.
Weiter kläre ich vor einer Tour ab, wann die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang am betreffenden Ort sind. Besonders der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs ist wichtig, um rechtzeitig aufzustehen. In der Regel beginnt das Spektakel am Himmel schon etwa 30 Minuten vor Sonnenaufgang, weshalb man genug Zeit einrechnen sollte. Bei der obigen Tour hatte ich eigentlich vor, um 4 Uhr auf den Pass loszuziehen, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Um 4 und 5 Uhr hatte ich im Zelt den Eindruck, dass es noch leicht regnet, weshalb ich dann bis 6 Uhr liegen geblieben bin. Als ich dann aus dem Zelt trat, war ich eigentlich schon fast zu spät dran. Ich konnte noch die Aufnahme in der Ebene machen und dann schnell zu einem etwa 50 Meter höher gelegenen See springen für die zweite gezeigte Aufnahme.
Am Schluss bleibt dann halt auch viel Glück dabei, ob sich das Licht wirklich so zeigt, wie ich mir das gewünscht habe. Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass ich selten das Licht vorfinde, dass ich mir gewünscht hätte :(

Ja, es kommt einiges an Gepäck zusammen wenn ich mit dem Zelt unterwegs bin. Neben dem Zelt sind noch Schlafsack, Liegematte, Kocher, Pfanne, Verpflegung, Reservewäsche dabei. Dazu an Fotoausrüstung meine Kamera, ein 24mm T&S-Objektiv mit 1.4 fach Konverter für Weitwinkelaufnahmen, ein 70-300mm Objektiv für Teleaufnahmen oder Fotos von eventuell auftauchenden Viechern und ein Makroobjektiv um bei noch zu "hartem" Licht etwas Blümchen fotografieren zu können. Dazu noch der ganze Fotozubehörgrümpel wie Fernauslöser, Reserveakku, diverse Filter, Reflektor usw. Alles in allem etwa 20kg im oder am Rucksack. Das Stativ muss ich dann dazu noch in den Händen tragen, da am Rucksack kein Platz mehr dafür ist.
Mit diesem Gepäck den Berg hochsteigen ist für mich jeweils etwas naja.... anstrengend. Mal gehts besser, mal weniger. Ich sehs als Ersatz fürs Fitnesscenter und es bleibt auch öfters mal ein zünftiger Muskelkater als Andenken zurück. Ich brauche dann jeweils 1 bis 2 Tage nach der Tour, um wieder voll fit zu sein.
 
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DennisIMD

Weißer Trierer Weinapfel
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Danke für die Erklärungen! Verdeutlicht einem mal wieder wie viel Aufwand, Planung und Strapazen nötig sind um solche Aufnahmen mit nach Hause zu nehmen. Ich kämpfe schon wenn ich die örtliche Halde (150m ü. NN) mit 6kg Foto Rucksack + Stativ hochgehe. Hat wohl einen Grund warum ich kein Schweizer geworden bin :D

Und: Lass das beim Gewitter lieber sein. Viel besser können die Bilder nicht werden und vom Blitz getroffen sollst du auch nicht werden ;)
 
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Freshcoeur

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Aufwand und Planung sind sicher hilfreich, um die Chance auf gute Bilder zu erhöhen. Strapazen müssen wohl nicht unbedingt sein. Ihr habt ja in Deutschland viel Meer, um das ich euch beneide, wo sich wohl recht locker auch beeindruckende Aufnahmen realisieren lassen. Und auch sonst glaube ich, dass man an vielen Orten gute Bilder realisieren kann ohne allzu grosse Anstrengung. Wo man halt selten drum rum kommt für gute Landschaftsaufnahmen ist das frühe Aufstehen oder das noch späte Draussenbleiben. In diesen Zeiten ist einfach das Licht "schöner".

Persönlich bin ich immer wieder beeindruckt von den unzähligen fantastischen Landschaftsaufnahmen aus den Amerikanischen Nationalparks, aus Island, Norwegen, Schottland oder wo auch immer. Und trotzdem reizen mich diese Orte selber kaum, um dort Fotos zu machen. Ich muss in die Berge, in die Einsamkeit, in die Stille. Dorthin, wo meine Heimat ist. Auch wenns anstrengend ist.
 
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Freshcoeur

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Bin nochmals meine Bilder durchgegangen und habe noch einen "Nachschlag" zur Tour aus Beitrag 41.

Rossstock und Fulen
Fulen_1.jpg

Chinzig Chulm
Chinzig_1.jpg

Fulen
Fulen_2.jpg

Seenalp
Seenalp_1.jpg


Leider war im Sommer bei uns Dauerregen. Ich hoffe, schon bald wieder auf Tour gehen zu können.
 

Freshcoeur

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Balm - Balmer Grätli - Ruosalper Chulm - Sahli, Kanton Uri / Schwyz

Heute gings wieder mal für ein paar Stunden in die Berge. Eine kleine Tour unweit der Gegend aus den Beiträgen 41 & 49 war mein Ziel. Eigentlich wollte ich nur eine Übernachtungsmöglichkeit für eine Tour mit Zelt rekognoszieren. Gefunden habe ich dann dieses Plätzchen:

Schaechental_5.jpg

Da werde ich sicher in nächster Zeit mal einen netten Abend verbringen. Am Tag ist das Licht halt nicht sehr prickelnd. Ich zeig trotzdem noch ein paar Bilder von der Gegend. Beim ersten Bild lugt sogar noch der Mond etwas über dem Berg hervor:

Schaechental_1.jpg Schaechental_3.jpg Schaechental_4.jpg

Der Berg auf allen Bildern heisst übrigens "Schächentaler Windgälle" und ist 2764 Meter hoch. Nicht immer muss ein Berg besonders hoch sein, um markant die Landschaft zu prägen :)
 
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Freshcoeur

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Brigels - Val Frisal - Brigels

Vor einigen Tagen stiess ich im Internet auf ein Bild einer Gegend in der Schweiz, welches mich sofort faszinierte. Das Bild zeigte ein Tal, welches noch völlig unberührt ist und mich spontan an Island erinnerte, obwohl ich noch nie dort war ;) Der Name des Tals ist Val Frisal im Kanton Graubünden. Ich wusste sofort, dort muss ich hin.

Anfangs Woche studierte ich den Wetterbericht. Auf gestern und heute meldete dieser sonniges Wetter für die Gegend. Also machte ich mich gestern bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg. Angekommen beim letzten Dorf, wo der Anstieg zu Fuss begann (Brigels), folgte dann die Ernüchterung: Der Himmel war wolkenverhangen und ein starker Wind blies mir um die Ohren. Nach zweistündigem Aufstieg auf 1900 M.ü.M. bot sich mir oben angekommen ein atemberaubender Anblick über das Hochtal. Leider verschlechterte sich das Wetter immer mehr. Kurz vor Sonnenuntergang machte ich trotzdem noch ein paar Bilder, bevor ich mich im Zelt schlafen legte und auf besseres Wetter am Morgen hoffte.

Nachts hörte ich das Röhren der Hirsche aus dem benachbarten Wald, Einige waren wohl auch unten am Bach, jedenfalls drangen die Laute auch von da zu mir. Vielleicht streifte noch irgendwo ein Wolf umher. Der soll sich in der Gegend rumtreiben. Glücklicherweise tauchte er nicht bei meinem Zelt auf :)

Am Morgen hörte ich schon beim Aufwachen den Regen auf mein Zelt tropfen. War nichts mit schönem Sonnenaufgang und tollem Licht auf den Bergen. Trotz Planung macht einem die Natur halt doch manchmal einen Strich durch die Rechnung. So stieg ich dann ohne weitere Fotos zu machen wieder ins Haupttal hinunter. Es blieb die Gewissheit, im nächsten Jahr wieder vorbeizuschauen.

Hier noch ein kleiner Eindruck, wie das gestern Abend kurz vor Sonnenuntergang dort ausgesehen hat:

Val_Frisal_1.jpg

PS. Einzelaufnahme, kein HDR oder so.
 
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Freshcoeur

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Klausenpass - Claridensee - Klausenpass, Kanton Uri

Für die letzten zwei Tage prophezeite der Wetterbericht zwei sonnige Tage. Das bedeutet für mich wieder Zelt und Kamera zu schnappen und ab in die Berge. Als Ziel hatte ich mir einen kleinen Bergsee in der Nähe des Klausenpasses (1948 M.ü. M) ausgesucht. Nach der Fahrt mit dem Postauto auf den Pass nahm ich die weiteren 200 - 300 Höhenmeter unter die Füsse. Auf dem Weg zum See bot sich schon mal eine schöne Aussicht:

Clariden_4.jpg

Das „grüne“ Tal im Hintergrund ist der Urnerboden, die grösste Alpweide der Schweiz. Hier weiden im Sommer über 1200 Kühe. Erstaunlicherweise stellt der Klausenpass nicht die Grenze zwischen den Kantonen Uri und Glarus dar, wie es sich aus den topografischen Verhältnissen erahnen liesse, sondern der Urnerboden gehört - wie es der Namen vermuten lässt - ebenfalls noch zum Kanton Uri, obwohl das Tal jenseits des Klausenpasses liegt. Eine Anekdote besagt, dass sich die Urner und Glarner um die genaue Grenzziehung gestritten haben und beschlossen, beim ersten Hahnenkräh von beiden Seiten je einen Läufer loszuschicken. Der Treffpunkt der beiden Läufer soll dann die Grenze zwischen den beiden Kantonen begründen. Am Vorabend des Laufes verweigerten die Urner ihrem Hahn sein Futter, so dass dieser am nächsten Morgen in aller Frühe begann zu krähen. Der Urner Läufer schaffte es so noch über den Pass, bis er auf den Glarner Läufer traf, der erst später gestartet war, da der Hahn der Glarner wie immer am Vorabend gefüttert wurde und länger schlief. Naja, wissenschaftlich bestätigt ist die Geschichte nicht. Aber ich schweife ab.
Kurz vor Sonnenuntegang erreichte ich mein Ziel, der kleine See unter der Nordwand des Clariden. Auf der Landeskarte hat der See keinen Namen, im Internet wird er in verschiedenen Beiträgen als „Claridensee“ bezeichnet. Mich fasziniert an diesem See vorallem, dass dieser an die Abbruchstelle eines kleinen Gletschers angrenzt und oft darin vom Gletscher abgebrochene Eisblöcke treiben.

Clariden_3.jpg Clariden_2.jpg
Das vermittelt schon ein wenig „Arktis-Feeling“ und das in der Schweiz :)!

Clariden_9.jpg

Gerade noch rechtzeitig bevor die Dunkelheit der Nacht hereinbrach fand ich ein einigermassen geeignetes Plätzchen um mein Zelt aufzustellen. Als Flurname wird die Umgebung dieses Plätzchen als „Tüfels Egg“ („Teufelsecke“) bezeichnet. Was dann auch ein bisschen passend war, denn kaum im Zelt drin begann draussen ein dreistündiger Sturm und ich fürchtete ein paar Mal, mir fliegen gleich die Fetzen des Zeltes um die Ohren. Glücklicherweise campierte ich nicht noch etwas weiter talauswärts, der Platz dort heisst „Tüfels Fridhof“ („Teufelsfriedhof“) ;) Jedenfalls legte sich dann mal irgendwann der Sturm und der Regen begann. Der hörte zwar bis am Morgen wieder auf, aber mit schönem Licht bei Sonnenaufgang war wiedermal nichts. Ich machte nochmals ein paar Fotos beim See bevor es dann wieder zurück ging.

Clariden_5.jpg

Auf der Rückreise vom Klausenpass nach Linthal legte ich noch einen kurzen Zwischenhalt beim Berglistüber ein. Der Berglistüber ist ein wunderschöner kleiner Wasserfall, bei dem sich der Fätschbach in die Tiefe stürzt.

Berglistueber_1.jpg Berglistueber_3.jpg Berglistueber_4.jpg Berglistueber_2.jpg
Das letzte Wegstück vom Wasserfall bis nach Linthal legte ich dann noch zu Fuss zurück und fuhr müde, aber zufrieden mit der Bahn wieder heimwärts.
 
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DennisIMD

Weißer Trierer Weinapfel
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Beitrag #51 sieht trotz des vermeintlich nicht so guten Wetters gut aus! Interessant was es für verlassene Ecken in der Nähe gibt. Kann man sich als Ruhrgebietler nur schwer vorstellen.
In #52 sprechen mich die "Arktis" Bilder am meisten an. Obwohl das zweite Bild durch die Spiegelung eine echte Herausforderung fürs Auge ist würde ich das als meinen Favoriten nehmen. Die Perspektive und Bildgestaltung in Arktisbild 3 ist aber auch fesselnd.

Bei dem Wasserfall müsste ich mich zwischen 1 und 3 entscheiden, die gefallen mir beide sehr gut. Ein schönes Fleckchen hast du da entdeckt. Bei Bild 2 finde ich leider nicht so wirklich "halt" im Bild und weiß nicht genau wohin ich schauen soll. Der Felsen links ist mir zu massiv und der Wasserfall zu mittig. Geschmacksache ;)

Danke, dass du uns an deinen Touren hast teilhaben lassen! Lass dich nicht vom Blitz treffen oder von Wölfen verspeisen und alles Gute für die Zukunft! :)