Ich wollte den Thread ja bei Beitrag 35 abschliessen. Da ich diesen Sommer voraussichtlich wieder für einige Touren in der Schweiz unterwegs bin, dachte ich, ich könnte nochmals ein paar der dabei entstehenden Bilder zeigen. Ich habe mir überlegt, dass ich jeweils mehrere Bilder der Touren zeigen möchte und dann auch was dazu schreibe. Vielleicht weckt dies das Interesse noch etwas.
Grimselpass - Jostsee - Mutterseewji
Die letzten zwei Tage war ich auf dem
Grimselpass unterwegs. Der Grimselpass verbindet den Kanton Bern mit dem Kanton Wallis und ist ein beliebtes Ausflugsziel, vorallem von Motorradfahrer. Meine Aufmerksamkeit galt aber nicht dem Pass an sich, sondern einem kleinen Seelein in der Nähe, auf welches ich bei meiner Internetrecherche gestossen bin. Ich machte mich also auf den Weg um ein paar Aufnahmen des Mutterseewji (Seewji=Seelein) im Abendlicht zu machen. Zuerst führte der Weg ziemlich flach an einigen der unzähligen Tümpel und kleinen Seelein in der Umgebung des Passes vorbei.
Da ich zeitlich noch etwas früh dran war für die Abendaufnahmen, entschloss ich mich, zum etwa eine Stunde entfernten Jostsee aufzusteigen. Der Aufstieg erwies sich mühsamer als erwartet mit vollgepacktem Rucksack auf dem Rücken und Fotostativ in den Händen. Aber der Ausblick beim Zurückschauen entschädigte die Mühsal.
Ich war dann froh, endlich oben beim Jostsee anzukommen. Der See lag schon ganz im Schatten der dahinter liegenden Berge.
Auf dem Rückweg merkte ich plötzlich, dass die Zeit knapp wird. Ich konnte gut erkennen, wie der Schatten die Berge hochkletterte. Ausserdem lag das Mutterseewji etwas abseits der Wege und in der Eile fand ich die Stelle nicht, wo sich der See befindet. Es reichte nur noch für die Aufnahme eines kleinen Tümpels mit dem dahinterliegenden Bergpanorama im letzten Abendglühen.
Für die Nacht hatte ich mir schon am Nachmittag ein nettes Plätzchen gesucht, wo ich mein Nachtlager aufschlug.
Um halb fünf gings dann am nächsten Morgen aus dem Schlafsack und nochmals auf die Suche nach dem verflixten Seelein. Beim zweiten Versuch fand ich nun das Seelein auf Anhieb. Ich hatte mich am Abend zuvor um etwa hundert Meter im Gelände verschätzt und am falschen Ort gesucht. Der Sonnenaufgang am Mutterseewji war sehr beeindrucken, leider hatte ich da meine liebe Mühe gegen die Sonne zu fotografieren. Für eine gelungene Aufnahme des Seeleins reichte es nicht, nur noch für ein kleines „Selfie“.
Etwas später trat ich dann den Heimmarsch und die Rückreise an mit der Gewissheit, dass nicht immer alles nach Plan verläuft, ich nochmals dort vorbeikommen muss und dann rechtzeitig am richtigen Ort sein werde.