1. Wenn schon ein Stereo-Verstärker vorhanden ist, können hochwertigere Monitore gekauft werden, da kein Geld in die aktiven Endstufen investiert werden muss.
Und was verändert daran die Akustik? Oder setzt du Akustik gleich mit Klang der Lautsprecher? Das kann er natürlich machen, da muss er dann aber wieder darauf achten, dass die Endstufen zum Lautsprecher passen bzw. diese harmonieren.
2. Bei fast allen aktiven Nahfeldmonitoren sitzt die Verstärkereinheit nur in einer Box. Was bedeutet, dass beide Boxen einen unterschiedlichen Klangkörper besitzen, weil die Verstärkereinheit meist eine Menge Platz einnimmt.
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Das mag bei Made-in-China Ware so sein. Schaut man sich aber mal bei den üblichen Verdächtigen um, die hochwertige Ware herstellen (Adam, Dynaudio, Klein & Hummel, Genelec, ATC, etc.), so stellt man schnell fest, dass diese Monitore immer identisch sind. Genau aus diesem Grund werden Monitore auch nicht als Paar, sondern i.d.R. als Stück verkauft.
3. Die meisten Endstufen in separaten Verstärkern bieten mehr Leistung/Reserven als die in den aktiven Monitoren verbauten.
Natürlich bieten sie das, was glaubst du warum? Weil sie Chassis antreiben müssen die schlicht und ergreifend nicht Laststabil sind. Du hast x Driver, die alle an einer Strippe hängen. Niemand wird dir sagen können wie sich ein Lautsprecher verhält, bevor man ihn gemessen hat. Last/Impedanz schwanken mit dem Frequenzgang und Driver (und auch mit der Betriebstemperatur!). Genau aus dem Grund muss eine Endstufe völlig over-engineered sein. Die Leistungsreserven werden nur gebraucht um sich den Lautsprechern anzupassen, mal vom Marketing abgesehen. Mehr Watt ist der gleiche Schwachsinn wie mehr GHz, also schneller.
Wenn du eine Endstufe für einen Lautsprecher baust und das ist bei einem Monitor i.d.R. der Fall, dann brauchst du viel weniger Leistung. Ich habe schon wirklich super Kombinationen gehabt, die so gut gepasst haben dass du mit 5 (fünf) Watt (tatsächlich gemessen) deutlich mehr Druck und Präzision hattest, als mit einer 300W Endstufe eines anderen Herstellers. Wenn ich von Leistung spreche, dann übrigens echte Leistung und nicht die tollen Kurzschlussangaben die beim Hifi-Händler um die Ecke oder im Media Markt angegeben wird.
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass ein Lautsprecher der mehr als 100W frisst, schlicht und ergreifend schlecht konstruiert ist. Nimm mal eine Wilson X-2 als Beispiel, richtig groß, kann richtig Druck machen. Die kannst du ohne weiteres mit einer Lamm ML2 mit unter 20 Watt betreiben.
Dazu kommt noch, dass viele Monitore auch Endstufen pro Driver haben und nicht für den kompletten Lautsprecher. Das erhöht die Effektivität noch weiter.
4. An einem Stereo-Verstärker kann man meist zum gleichen Preis noch ein oder zwei zusätzliche Boxenpaare betreiben und nach Bedarf umschalten, als Kontrollabhöre.
Das kannst du natürlich machen, aber auch da ändert das nichts an der Akustik. Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist, sei auch mal dahingestellt. Ich stehe Vollverstärkern sehr kritisch gegenüber, eben weil ich noch nie einen in die Finger bekommen habe, der eine Vor-/Endstufen Kombi schlägt. Ob man dann für Features Abstriche in der Qualität machen möchte, muss jeder selbst entscheiden. Wie gesagt brauchen wir bei €150,- da sowieso nicht drüber sprechen.
Btw.: DAS 2.1-Computer-Multimedasystem, das zum Abhören genau so gut geeignet ist wie Nahfeldmonitore, musst du mir erst mal zeigen.
Was verstehst du denn unter Multimediasystem? Dass Teufel, Bose, Nubert & Co. ausschließlich Müll bauen, egal in welcher Preislage, dürfte wohl klar sein. Es gibt kleine (aktive) 2.1 Sets, z.B. von Genelec, Adam oder Dynaudio und da kann man sich halt wieder entscheiden. Verzichte ich auf tiefen Bass oder nehme ich ein Sub dazu und lande vielleicht auch mal unterhalb von 50Hz.
Natürlich kann so ein System nicht mit einem wirklich guten Bass mithalten, wie man ihn aus entsprechend dimensionierten Lautsprechern/Monitoren kennt und auch nicht mit einem entsprechend guten Subwoofer. Gute Subwoofer, die auch musikalisch was hermachen, wirklich tief runter gehen und nicht nur "bumbum" machen kosten natürlich deutlich mehr, so ab €5.000,- bist du dabei und die Grenze ist der Himmel... alles nix für €150,-.