Nun ja, wie letztlich jeder einzelne seine Musik und seine Filme konsumiert und für sich das effektivste Modell wählt, bleibt so unterschiedlich wie ein Fingerabdruck.
Ich nutze sowohl die Streamingdienste, als auch den Downloadkauf mittels iTunes, aber auch den Gang in einen Laden um mir CD`s zu kaufen.
Rückläufige Zahlen in den einzelnen Bereichen werden gerne auf die alternativen "neuen" Quellen geschoben.
Die Möglichkeit, dass vielleicht in einem Zeitraum nur "Schund" produziert wurde, der niemanden interessiert, fällt dabei komischerweise nicht ins Gewicht.
Gerade die Musikindustrie hat schon vor Jahrzehnten hier in Deutschland den Absprung verpasst, sich dem Kunden zu nähern. Sie haben sich vom Kunden nur immer weiter entfernt aus Angst, dass der Umsatz einbricht. Es gab mal Zeiten, da konnte kein Autoradio wie selbstverständlich Bluetooth streamen, geschweige denn MP3`s abspielen. Man musste somit seine CD`s mit ins Auto nehmen, der Sommerhitze aussetzen, sie mangels Vorrichtungen ohne Hülle in Caddys transportieren oder permanent im CD-Wechsler belassen. Der Möglichkeit Kopien dafür anzufertigen, entgegnete man mit einem Kopierschutz und wenngleich die Kopie für den Privatgebrauch gesetzlich unkritisch war, verbot das gleiche Gesetz die Umgehung eines Kopierschutz zum Anfertigen einer Kopie. Katze beißt Schwanz, oder so ähnlich heißt das.
Man hat sich also bewusst dafür entschieden, dass der Kunde sein Geld lieber in alternative Dienste steckt, als mit in seinem Besitz befindlichen Datenträgern auch noch gegängelt zu werden. Man Vergleiche hierzu auch das leidige Thema HD+. Man hält eisern daran fest, dem Kunden vorzuschreiben, wann er einen Fernsehfilm aufnehmen darf und wie oft er diesen dann anschließend anschauen kann, und jammert, wenn sich Sender aus diesem Konsortium zurückziehen oder keine neuen Sender diesem beitreten. Aber das ist ein Thema für sich.
Streamingdienste sind eine konsequente Weiterentwicklung des frei empfangbaren Radios. Egal ob UKW oder Internet und stellen in meiner bescheidenen Meinung keine Konkurrenz für den klassischen CD-Vertrieb dar. Ähnlich wie beim PayTV kann ich Filme und Musik nach den Vorgaben der Betreiber hören und sehen. Das Angebot unterliegt einem stetigen Wechsel und eignet sich in keiner Weise zum permanenten Ersatz für den Kauf einer CD, eines Titels, einer BluRay oder DVD.
Ob man nun seine Musik als reine Daten über iTunes kauft, oder sie als CD gerne im Regal stehen haben will, ist Geschmacksache. In jedem Fall besitzt man den gekauften Titel und solange die CD nicht kaputt geht, der Anbieter nicht pleite ist und die Festplatte auf der die Titel gespeichert sind nicht die Fühler streckt, hat man ihn zur Verfügung.
Eine CD mit Cover, Hülle und Datenträger steht heutzutage überwiegend im Regal, da viele dazu übergegangen sind, den Datenträger in iTunes einzufügen und die Musik der Technik entsprechend wiederzugeben. Es gibt schlicht mehr Möglichkeiten eine MP3 auf verschiedenen Geräten verfügbar zu machen, als eine CD. Audiophile Menschen werden nach wie vor einen Referenzverstärker mit High-End-CDPlayer besitzen und ihre Scheiben abspielen. Die Mehrheit wird aber nen MP3 Player oder ähnliche Geräte benutzen um Ihre Musik überall und jederzeit spielen zu können.
Da ist ein Download tatsächlich bessere Alternative. Allerdings nicht zu einem Preis, der teilweise höher als der einer CD ist.
Wenn ich persönlich nichts zum "Anfassen" habe, dann bin ich auch irgendwie nicht bereit auch nur annähernd den gleichen Preis zu zahlen.
Möglicherweise sind die Leute also nicht weiter bereit die hohen Preise zu zahlen für Musik, die momentan auch nicht in ihren Musikgeschmack passen. Sollte man mal in Erwägung ziehen, als direkt zu mutmaßen (seitens der Konzerne), dass Streamingdienste einen Einbruch beim Verkauf hervorgerufen haben.