@Necrosis:
Nur weil es YouTube und Co gibt, so ändern sich ja Funktionsweise und Archtiektur von des eMail nicht. Den gleichen Fehlschluss machen Leute übrigens auch im Mobilfunkbereich: Nur weil zuhause mittlerweile 100MBit/s liegen und man ohne Probleme Gigabyte-weise Daten durch die Leitung ziehen kann, heißt das nicht, dass das Mobilfunknetz ähnlichen Durchsatz erlaubt.
Gerne möchte ich Dir einige der vielen Probleme anführen:
- Empfängermailbox ist größenmäßig beschränkt und kann durch große Anhänge blockiert werden
- Empfängerserver akzeptiert Mails nur mit einer Größenbeschränkung
- Empfängerserver akzeptiert nur bestimmte Dateiformate als Anhang
- Fehlermeldungen von Mailservern werden u.U. nicht ordnungsgemäß zugestellt und landen oft im SPAM-Filter
- SMTP erlaubt kein Resume bei Übertragungsfehlern, es muss immer die ganze Mail samt Anhängen neu übertragen werden, wenn ein Fehler aufgetreten ist
- Das 30%ige Anwachsen der Mailgröße beim SMTP-Transfer ist bei Mobilfunkverbindungen mit beschränkter Übertragungsgeschwindigkeit und bei Volumenlimitierungen problematisch (unzuverlässiger und kostspieliger)
- Der SMTP-Transfer ist bis auf ganz wenige Ausnahmen unverschlüsselt
- Mailverschlüsselung an sich ist wenig verbreitet
- SMTP Unterstützt keine "Empfangsquittungen" - Über HTTP lässt sich das technisch realisieren
- Im Enterprise-Bereich werden Anhänge, die an mehrere Empfänger gesendet werden, mehrfach redundant abgelegt, was die Storage-Kosten vervielfacht (Beispiel: 1 MB Mail an 5 Empfänger verschlingt 6 MB, also Faktor 6). Effizientes Storage unter Berücksichtigung der Datenschutzvorschriften ist in dem Bereich nur über File-Server, Dokumentenmanagementsysteme und ähnliche Kollaborationssysteme möglich.
Ich weiß übrigens nicht, wo Du drucken lässt, aber bislang ist mir noch keine gute Druckerei untergekommen, die nicht einen Datenupload per FTP oder HTTP angeboten hat.
Einen eigenen Mail-Server zu betreiben ist Irrsinn, da das detaillierte Fachkenntnisse und viel Zeit zur Konfiguration und ein sehr gutes Monitoring erfordert, damit keine Mails verloren gehen. Außerdem hat man nur die Senderseite im Griff.
Eine genügend lange URL genügt als Zugangsberechtigung (das Äquivalent in Cookie-Form kommt selbst beim Online-Banking zur Anwendung - ist also sicher genug). Es ist heute immer noch die absolute Ausnahme, dass Mails verschlüsselt verschickt werden - Die Daten gehen also in den Meisten fällen komplett unverschlüsselt durch das Netz. Der Transfer über HTTPS ist dagegen "normal" und wird von Sender- und Empfängerseite standardmäßig unterstützt. Im Vergleich dazu ist es "out-of-the-box" nicht möglich, jemanden eine verschlüsselte Mail zu schicken.
Etwas als URL bereitzustellen, heißt nicht zwangsläufig, es auf Dropbox bereitzustellen. Da gibt es für jeden Datenschutzanspruch mehrere Lösungen, sowohl On-Premise als auch in der Cloud.
Oder man verwendet z.B. Skype für Dateiübertragungen. Das ist ziemlich abhörsicher (so sehr, dass mittlerweile das organisierte Verbrechen diesen Kommunikationsweg für sich entdeckt hat)
@
dadudeness:
Eine URL unverschlüsselt zu übertragen, birgt natürlich auch Risiken, denen man aber mit IP- und User-Agent-Filtern ein wenig entgegenwirken kann. Sensible Daten werden bei mir im Unternehmen mittels Two-Factor-Authenfication abgesichert.
Ich persönlich wäre übrigens auch für einen neuen Standard für Mails, der die ganzen Altlasten umgeht. Bislang sind aber nur Dinge wie De-Mail aufgetaucht, die nicht wirklich eine globale Lösung darstellen.