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Einfluss der Apple Watch auf die Uhrenindustrie

RobertK81

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Ich melde mich mal als nächstes Beispiel, bei dem zwei TAG Heuers (jede um ein Vielfaches eleganter, teurer und mit mehr Historie bestückt als die Apple Watch) traurig in der Uhrenbox liegen.

Ich würde sie ja gerne weiter tragen, aber zwei Uhren gleichzeitig sieht eben affig aus. Und nach nun drei Wochen möchte ich die Apple Watch nicht mehr missen, hauptsächlich wegen der Funktionalität, aber auch der Tragekomfort ist fantastisch. Ja, sie sieht anders aus als ein klassischer Chronograph. Aber IMHO nicht (viel) schlechter.
Und zumindest beim Gehäuse sind die Qualität und die Produktionstechniken auf einem Level mit der Schweiz, jedenfalls up to und including Rolex (darüber wird es so viel Handarbeit, das ist eh in einer anderen Liga).
Sie hat sogar mechanische Innovationen, die darüber hinaus gehen (Bandwechsel und -kürzung fallen mir ein…)

Wie gesagt, jetzt liegen die TAGs in der Box. Bisher mache ich mir ja noch Illusionen, dass ich sie unbedingt für den berühmten "besonderen Anlass" brauche. Vermutlich und realistisch sollte ich mir aber eher Gedanken machen, wo ich einen guten Käufer finde.

Wie schon erwähnt wurde: Smartwatches und mechanische Uhren sind kaum vergleichbar. Gerade in Sachen Wertverlust wird eine Apple Watch niemals den USP einer Rolex haben.
Aber sie kämpfen eben um den selben Platz am Handgelenk.
Eine Audemars Piquet oder Patek Philippe wird immer ihre Käufer finden. Rolex als Wertanlage auch.
Aber für Marken wie Tag Heuer, IWC oder auch Glashütte Original wird das eine Herausforderung.

MfG,

Robert
 
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McApple

Beauty of Kent
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Das mit dem besonderen Anlass kenne ich, Robert, die Ausrede habe ich auch um wenigstens eine meiner Uhren zu behalten. Alle anderen stehen jetzt schon zum Verkauf (zwei sind schon weg).

Aber wir zwei sind die Minderheit, da stimme ich mit den anderen Kollegen überein. Nur wenige Besitzer hochwertiger Uhren tauschen diese gegen eine Smartwatch ein.

Aber die nachfolgende Generationen, für die der Erwerb erst in ein paar Jahren eine Option werden wird, werden zweimal überlegen ob sie die Funktionalität einer Smartwatch gegen mechanische Uhrmacherkunst überhaupt eintauschen wollen.
 
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saw

Königlicher Kurzstiel
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.....
Aber für Marken wie Tag Heuer, IWC oder auch Glashütte Original wird das eine Herausforderung.
....
Auch wenn alles reinste Spekulation ist noch, GO wird meiner Meinung nach zu denen gehören die am wenigsten Probleme bekommen.
TH und IWC würde ich nicht vermissen ^^ (okay, so manche GO auch nicht ^^)
 
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Stanlee

Alkmene
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Omega , TagHeuer, Breitling und viele andere, alles weg! Für mich wie eine befreiung.
 
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Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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denke die Hersteller für Luxus-Uhren werden Smartwatches eher weniger treffen, ich halte Wearables für die Hersteller von günstigen Uhren (bis 200 Euro) für viel gefährlicher.

Ich zweifle auch immer noch daran, ob Apple das Preiskonzept auf Dauer durchsetzen kann. Ich tippe eher darauf, dass die Einstiegspreise bei Apple sinken werden, um eine größere Zielgruppe anzusprechen.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Luxusuhren haben eigentlich kaum eine Berechtigung. Auch zur Wertanlage taugen sie nur eingeschränkt, da dafür nur sehr hochwertige Modelle in Frage kommen die man dann mit Zertifikat in den Tresor legen muss. Tragen darf man sie auf keinen Fall sondern nur warten. Das jede etwas teurere Uhr direkt eine Wertanlage ist, obwohl sie getragen wurde, ist oft schönreden des "will haben" Gefühls.

Die Dinger sind meistens purer Schmuck und Schmuck steht immer direkt im Bezug zur öffentlichen Wahrnehmung. Dafür wurden sie ja angeschafft. Ein Nokia mit Gold und Brillanten hat vor 10 Jahren vermutlich die neidischen Blicke auf sich gezogen, heute sind es im besten Fall belustigte, im schlimmsten Fall mitleidige Blicke.

Sollten sich die Smartwatches am Markt durchsetzen und beweisen dass sie wirklich nützlich sind, dann verkaufen sich in der Zukunft Schweizer Uhren, genauso gut wie goldene Dumbphones, nur noch an eine absolute minimale Minderheit. Die öffentliche Wahrnehmung ist extrem wichtig für solche Produkte und die Smartwatches haben durchaus das Potential das Bild einer nützlichen Uhr in der Gesellschaft neu zu definieren. Im allerschlimmsten Fall passiert den Uhren das, was den Dumbphones passiert ist und niemand möchte eins Geschenkt haben.

Wenn alle mit der Uhr bezahlen, das Auto/Haus/Hotelzimmer aufsperren, das Licht Steuern, den Fernseher umschalten, das Radio Steuern, als Park/Flug/Bahnticket benutzen usw. , dann kann eine Uhr noch so toll glitzern und blinken, keiner will sie mehr haben wenn sie nur die Zeit anzeigen kann.

Dafür müssen sich die Smartwatches aber noch deutlich auf allen Ebenen weiterentwickeln, möglich ist es aber natürlich schon.
 

McApple

Beauty of Kent
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So sehe ich das auch. Wenn die Smartwatches den Kampf um unsere Handgelenke gewonnen haben, wird der Anreiz sich für viel Geld einen anderen Zeitmesser zu kaufen nur noch sehr beschränkt sein. Ist eine ganz einfache Gleichung...
 

Macruebe

Rhode Island Greening
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Ich denke wenn demnächst die HomeKit Integration in die Watch kommt, ist dies ein weiterer Pluspunkt für die Watch (Smartwatches allgemein) gegenüber einer klassischen Uhr, für Technik begeisterte Leute welche überlegen ob sie eine kaufen sollen oder eher eine klassische Uhr.

Ist doch einfach klasse am Auto Lenkrad mit einem "Hey Siri, öffne das Garagentor" -Befehl an die Watch eine Aktion ausführen zu lassen.
 

Expedia

Stina Lohmann
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Ich denke die Uhrenklasse bis 800-1000 Euro mit ihren Standard-Uhrwerken nur in anderem Gehäuse und dann den Markennamen draufgestempelt und für 700 Euro verscheuert, die werden es richtig schwer kriegen. Nicht wegen der Apple Watch alleine sondern eben weil "Wearables" nur einmal "geweard" werden können :p

Die richtig teuren werden nicht aussterben aber es wird schon den ein oder anderen "Abwanderer" geben.

Das Kernproblem wurde ja schon benannt ... nur zwei Handgelenke und zwei Uhren sehen beschränkt aus, ergo nur ein Platz und da muss man für sich eine Entscheidung treffen.
 

Scotch

Graue Herbstrenette
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Ist doch einfach klasse am Auto Lenkrad mit einem "Hey Siri, öffne das Garagentor" -Befehl an die Watch eine Aktion ausführen zu lassen.

Interessantes Beispiel, denn

Technik begeisterte Leute

machen das heute schon mittels Geofencing und ohne Smartwatch - denn ich will, dass mein Haus erkennt, dass ich im Auto nach Hause komme und die Garage aufmacht. Dafuer will ich nicht mit ihm reden muessen. Das ist smart home!
 

hefetrinker

Zuccalmaglios Renette
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Also um Deine Frage im Eingangspost zu beantworten:
Ja, werden sie, bzw, haben sie schon!

Allein durch mich hat es sich schon verändert (wenn auch im Mega-Promille-Bereich).

Ich habe ungefähr 30 Uhren zuhause.
Keine wertvollen und hochwertigen (alle ca. zwischen 150 und 800 Euro).
Die letzten Jahre habe ich mir so alle 5-6 Monate eine neue gekauft.
Einfach so, weil mir die Farbe gefällt, oder weil die G-Shock mich benachrichtigt hat, wenn ich E-Mails bekomme.
Oder weill ich zum tauchen einfach auch einen Tauchcomputer haben wollte.
Oder, oder, oder....

Das hört bei mir jetzt auf.

Ich werde zwar im Urlaub (z.B.) trotzdem eine "normale" Uhr anziehen, aber mit Sicherheit nicht
mehr alle paar Monate eine neue kaufen.

Und ich glaube, so werden viele denken.
 

McApple

Beauty of Kent
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Danke für dein Statement, @hefetrinker, aber nur um meine einleitende Theorie nochmals deutlich zu machen:

Die Schwierigkeiten für die Uhrenindustrie bestehen nicht im Moment, denn die meisten Besitzer einer Schweizer Uhr werden die nicht für eine AW aufgeben. Aber in einigen Jahren, wenn potenzielle Käufer hochwertiger Uhren dann vorher schon länger eine Smartwatch getragen haben, werden evtl. weniger diesen Kauf tätigen, als heutzutage. Wenn man mit der Funktionalität einer Smartwatch aufwächst, gibt man das nicht so leicht nur für mehr Luxus und feine Mechanik auf.
 

apple_heavy_user

Jonagold
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@McApple

Ich bin mit einem Uhrenliebhaber als Vater aufgewachsen und besitze selbst ein paar schöne Uhren. Gleichzeitig bin ich aber auch das was man einen 'Digital Native' nennt, arbeite in der Internetbranche und bin absoluter Apple-Fan. Für mich ist es keine Frage, dass Smartwatches der nächste Step sind und ich glaube, dass ich meine Armbanduhren nur noch zu besonderen Anlässen tragen werde.

Was ich mir vorstellen kann ist, dass Hersteller wie Rolex, IWC, Baume et Mercier & Co. auch weiter ihre Kunden haben werden, für die es um das Besondere, das Traditionelle geht, die niedrig- und mittelpreisigen Hersteller vielleicht noch auf die Idee kommen selbst Uhren wie die 'Withings Acitivité' oder Zubehör (bezahlbare Armbänder für die AW & Co) zu entwickeln.

Das ist m. E. eine mögliche mittelfristige Entwicklung. Langfristig sieht das jedoch ganz anders aus. Erst kürzlich hat mir eine Verantwortliche für 'Android' (schlimmes Wort in einer Apple-Community?) erzählt, dass die Automotive Alliance schon bald Android Auto in ihre PKW integrieren will. Apple wird hier nachziehen und dann haben Wearables eine ganz neue Daseinsberechtigung, denkt man an Keyless-Entry per NFC, an Keyless-Go mit der Watch etc.

Fazit: die nächste Zeit wird es turbulent für Uhrenhersteller, weniger für die Luxusmarken als für die Fashion-/ Lifestyle-Brands. Langfristig aber, wird auch der Porsche-Fahrer die Vorteile einer Watch im Connected Car, Apple Pay oder sein Flugticket am Handgelenk nutzen wollen. Dann ist die Rolex auch als Kapitalanlage irgendwann nicht mehr relevant. Disruption in Reinform.

In diesem Sinne: ich freu' mich auf die Watch :)
 

apple_heavy_user

Jonagold
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In der Tat - ich selbst fahre weder Porsche noch bin ich (beruflich) Vielflieger, wenn ich auch häufig fliege. Ich bin jedoch Sohn einer Porsche-Fahrerin und eines Vielfliegers. Das hat mit dem was ich geschrieben habe aber wenig zu tun, habe ich mich hier doch eher eines Allgemeinplatzes bedient - ich gebe zu, ein wenig zu pauschal und plump, aber in dem Zusammenhang durchaus okay wie ich finde. Mit 'dem Porsche-Fahrer' war also nur eine eher traditionsliebende, ältere und kaufkräftige Person gemeint, die sich auch sehr hochwertige Uhren und Autos leisten kann, hier ist weder etwas abfälliges dran, noch habe ich ggü irgendjemandem Vorurteile.

So, und warum sollte es 'dem Porsche-Fahrer' nun nicht so ergehen? Oder dem von dir ins Spiel gebrachten Vielflieger? Ich diskutiere das gern mit dir, lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, kann aber mit Antworten wie deiner (#36) nicht viel anfangen.

Es ging mir darum, dass das Gros der Käuferschaft von Rolex, IWC & Co., unabhängig von der Marke ihrer Autos, diejenigen sind bei denen der Trend von der Luxusuhr zur Smartwatch später kommt, aber mit fortschreitender Technik, mit NFC in Autos (auch bei Porsche) und an Flüghäfen (als wenige Beispiele von viele) dennoch kommen wird. Der typische Käufer günstiger Armbanduhren hat eine geringere Hürde zu nehmen.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Luxus umfasst eben nicht nur die äußeren Werte. Wie gut ein technisches Gerät seine Aufgabe erfüllt hat bei Luxusgeräten schon immer eine Rolle gespielt.

Sei es das Luxus-Auto das auch mit seinen Fahrwerten überzeugt (sei es Geschwindigkeit oder auch Komfort), die Luxusuhr mit ihren präzisen Mechaniken oder der Fernseher der nicht nur gut aussehen muss sondern groß, hochauflösend und frei von Consumermacken wie Clouding sein muss.

Die Schweizer Uhr lebt auch davon dass sie auch technisch gesehen das beste ist was man am Handgelenk tragen kann. Wenn sich das Bild festsetzt dass eine Smartwatch technisch überlegen ist, da sie viel nützlicher und flexibler ist, dann rüttelt das natürlich am Markt für die Schweizer Uhr. Technische Überlegenheit ist eine Grundvorraussetzung für Luxusgadgets. Zumindest was den Absatz von neuen Modellen betrifft. So wie man heute keinen luftgekühlten Porsche als Neuware verkaufen kann, weil die Fahrwerte für das Segment nicht akzeptabel wären, sind sie für Oldtimer Fans natürlich begehrte Stücke.
 

McApple

Beauty of Kent
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Natürlich kann eine Luxusmarke nicht auf Schrott aufgebaut werden, aber deinen Schlussfolgerungen kann ich mich nicht anschließen.

Nehmen wir mal ein Beispiel, die hier immer viel zitierte "Luxusuhr" Breitling. :D

Da werkelten bis vor kurzem ausschließlich Standardwerke von ETA, zugekauft von der Swatchgroup. Handwerklich gut gemachte Uhrwerke, erprobt, zuverlässig, aber nichts besonderes. Und das Breitling-Marketing faselte dann noch irgendwas von veredeltes ETA-Werk.

Bei Seiko bekommt man qualitativ vergleichbare Werke, zweifelsfrei!

Der Unterschied liegt aber im Preis, die Seiko gibt es für 400 Euro, die Breitling kostete 4.000 EURO.

Und jetzt sag mir bitte nicht, der Unterschied liegt nicht in den äußeren Werten. Genau da liegen Tausende Euro, im aufgebauten Image einer ganzen Industrie, in der Werbung, im "Luxusgefühl" des Besitzers.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Das kommt dadurch, dass die Welt natürlich nicht schwarz und weiß ist sondern in Graustufen existiert. Auch bei Autos schwanken die inneren und äußeren Werte mehr oder minder stark. Für eine wirkliche Luxusuhr ist ein absolut perfektes Uhrwerk unabdingbar, es existieren aber natürlich Abstufungen in jegliche Richtung. Uhren deren inneren Wert man gar nicht so ansieht und Uhren die mehr auf Optik geht und dafür im inneren mehr oder minder Standard sind.

Solche Abstufungen wird es immer geben, es geht da aber eher um die großen Tendenzen in der Wahrnehmung und Wertschätzung in der Gesellschaft.
Die Wahrnehmung ist da, dass eine Breitling was ganz tolles ist. Man schmückt sich mit ihr, mit der Technik, auch wenn sie gar nicht so toll ist und dieser Glaube von anderen Luxusuhren abgeleitet wird. Bricht diese Wahrnehmung Weg weil die genutzte Technik als veraltet angesehen wird, dann verliert sie ihren schmückenden Charakter für den sie angeschafft wird.

Edit: Hat Breitling sich nicht sogar mal an einer Smartwatch versucht? Das alleine sagt wohl schon viel aus.
 
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