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Drei Tage im Büro: Apple ändert Pläne ab September.

Mitglied 241048

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Es gibt meines Wissens kein grundsätzliches Recht des Arbeitnehmers auf Home Office. Sprich, wenn der Arbeitgeber sagt, dass der Arbeitnehmer vor Ort arbeiten soll, dann muss er das auch tun. Dürfte in den USA nicht anders sein als hier. Das kann man nun blöd finden, aber es ändert nichts. Wenn es einen extrem stört und der Arbeitgeber nicht einlenkt, dann bleibt wohl nur die Kündigung.

Man kann es ja auch als eine Art Gleichbehandlung sehen. Warum soll zum Beispiel eine Bürokraft hier besser gestellt sein, als jemand in der Produktion, der grundsätzlich keine Möglichkeit zum HO hat? Andererseits, wenn der Arbeitgeber HO für einzelne Mitarbeiter freiwillig anbietet, dann dürfte daraus kein Recht auf HO für diejenigen Mitarbeiter ableitbar sein, die aus betrieblichen Gründen anwesend sein müssen.

Bei mir in der Abteilung gab es vor einiger Zeit eine Umfrage, wer wieviele Tage im HO (zur Wahl standen 0 bis 4 Tage pro Woche) arbeiten möchte. In Abhängigkeit dieser Umfrage wurden dann die Büros neu verteilt. Sprich, Kollegen, die mindestens vier Tage die Woche im Büro arbeiten, bekommen ein Einzelbüro, während Kollegen, die nur ein bis drei Tage im Büro arbeiten möchten, sich ein Büro mit mindestens einem anderen Kollegen teilen müssen. Entsprechend konnte die angemietete Bürofläche deutlich reduziert werden. Eine Lösung, mit der fast alle Kollegen unsere Abteilung zufrieden sind.

Einzelbüros sind natürlich Luxus und in der heutigen Zeit mit agilen Arbeitsstrukturen kaum noch anzutreffen. Corona hat aber gezeigt, dass Großraumbüros mit flexiblen Arbeitsplätzen nicht immer die beste Wahl sind.
 
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Mitglied 250838

Gast
Einer meiner Kunden baut gerade seinen Verwaltungsbau neu, das Unternehmens hat ca. 1200 Mitarbeiter, davon sitzen ca. 40 in der zentralen Verwaltung.
Der Neubau sollte mehrere Millionen verschlingen und eine 100% Kapazität bieten. Am Anfang von Corona stand dieser Plan und wurde nun verworfen. Die Führungskräfte haben gemerkt, dass die Arbeit auch ohne ständiges über die Schulter schauen ohne Probleme und in der Regel deutlich effizienter erledigt wird, da nicht mehr 2h am Tag für den Kaffeeklatsch an der Kaffeemaschine drauf gehen. Auch der Austausch hat durch schnell eingeführte Collaboration Tools weiterhin sehr gut funktioniert. Mal schnell nen Videocall, mal schnell eine Sprachnachricht oder einfach ein paar Notizen geschickt, funktionierte deutlich besser als erwartet und auch wie im Büro, ohne große Vorbereitung, ohne große Ankündigung von Meetings auch alles sehr spontan. Diese Einsicht hat ein halbes Jahr gedauert, aber dann waren auch die Führungskräfte überzeugt.

Die Mitarbeiter wurden befragt, keiner möchte mehr als 2 Tage in der Woche ins Büro kommen (auch diese Einsicht hat ein halbes Jahr gedauert nachdem alles was mit HomeOffice zu tun hatte alle nur genervt hat). Dementsprechend wird der Verwaltungsneubau aktuell mit einer Kapazität von 60% neu geplant, dabei werden Mitarbeiterpaare erstellt, welche sich den Arbeitsplatz teilen und dementsprechend bei der Belegung absprechen. Sollten beide Mitarbeiter ins Büro kommen wollen, gibt es ein paar übrige Arbeitsplätze, welche allen zur Verfügung stehen.

Dadurch werden beim Neubau und beim Unterhalt Millionen gespart.

Ich glaube dass diese Einsichten sowohl bei Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern in vielen Bereichen entstehen, auch wenn es sicherlich einzelne Charaktere gibt, welche mit dieser Arbeitsweise weiterhin nicht zurecht kommen. Als ich im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung aber mal geprüft habe, wie würdet ihr reagieren wenn es wieder 5 Tage in der Woche ins Büro gehen würde, gab es einen großen Aufschrei. Sprit sei so teuer geworden, man würde beim Pendeln so viel Zeit verlieren, man könne sich viel flexibler einrichten und die Arbeitszeit über den Tag verteilen (was vor allem Eltern wohl sehr zu schätzen wissen) usw... Dies konnten sich weder FÜhrungskräfte noch Mitarbeiter vorstellen.

Ein mir bekanntest Beispiel, es gibt noch deutlich mehr.

Dementsprechend bin ich doch sehr überrascht, dass ein "modernes" Unternehmen wie Apple jetzt wieder konkrete Tage vorschreibt, an denen Mitarbeiter gefälligst ins Büro zu kommen haben. Musk hat dies ja auch schon angekündigt und damit für Unmut in der Belegschaft gesorgt (gut, der feuert dann einfach alle die meckern). Für mich völlig unverständlich.
 

ChavezDing

Oberdiecks Taubenapfel
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Es gibt meines Wissens kein grundsätzliches Recht des Arbeitnehmers auf Home Office. Sprich, wenn der Arbeitgeber sagt, dass der Arbeitnehmer vor Ort arbeiten soll, dann muss er das auch tun. Dürfte in den USA nicht anders sein als hier. Das kann man nun blöd finden, aber es ändert nichts. Wenn es einen extrem stört und der Arbeitgeber nicht einlenkt, dann bleibt wohl nur die Kündigung.

Man kann es ja auch als eine Art Gleichbehandlung sehen. Warum soll zum Beispiel eine Bürokraft hier besser gestellt sein, als jemand in der Produktion, der grundsätzlich keine Möglichkeit zum HO hat? Andererseits, wenn der Arbeitgeber HO für einzelne Mitarbeiter freiwillig anbietet, dann dürfte daraus kein Recht auf HO für diejenigen Mitarbeiter ableitbar sein, die aus betrieblichen Gründen anwesend sein müssen.

Jetzt kann man natürlich darüber reden ob derjenige grundsätzlich besser gestellt ist.

Denn schon hier unterscheiden sich ja die Meinungen eklatant.
Im HO habe ich sämtliche Energiekosten wie Raumkosten für den Arbeitsplatz selber zu tragen. Auch Zuschüsse für Mahlzeiten, die Versorgung mit Wasser/Kaffe/Obst oder die Möglichkeit in der Kantine zu essen fallen komplett weg.

Aber klar, grundsätzlich ist eine Wahl zu haben immer besser.
 
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AndaleR

Bittenfelder Apfel
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Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Wir leben in einem Arbeitnehmer-Markt, nicht in einem Arbeitgeber-Markt. Wer das noch nicht verstanden hat, lebt ebenfalls noch in alten Zeiten.
Muss man dann jetzt in der Zeit drauf ankommen lassen? Das Blatt kann sich auch wieder wenden - wird es auch. Und für welche Mitarbeiter entscheidet sich dann der Arbeitgeber?
spart der Firma einen zweistelligen Prozentsatz Miete & Energie
Und wenn dann plötzlich alle im Büro sein wollen? Der Arbeitgeber sollte dann auch die Kapazitäten dafür haben.

Ich war komplett in der Firma - Homeoffice haben bei uns max. fünf Leute gemacht, und das auch nur für ein paar Tage.
Einen Tag war ich im Homeoffice, aber auch nur, weil in der Arbeit zuviel los war und ich ein Projekt in Ruhe fertig machen wollte. Ansonsten: Genieße ich den Kontakt zu Kollegen, Mitarbeitern und den kurzen Weg zwischen Produktion u. Büro.

Sicherlich setzen wir auch verstärkt auf Teams-Meetings, aber eine Besprechung mit allen im Büro ist angenehmer.

Wahrscheinlich kommt es aber auch einfach nur auf die Firma an - wir sind das „kleine“ Familienunternehmen (300MA/500 Mio. Unsatz), ein Konzern mit >1000 Mitarbeitern u. Mrd.-Umsatz denkt da sicher anders.
 
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Mitglied 250838

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Muss man dann jetzt in der Zeit drauf ankommen lassen? Das Blatt kann sich auch wieder wenden - wird es auch. Und für welche Mitarbeiter entscheidet sich dann der Arbeitgeber?
Welche Entwicklungen am Markt lassen dich glauben, dass es wieder anders kommt? Der Trends, das Arbeitnehmer sich den Arbeitgeber aussuchen können und nicht umgekehrt, ist in vielen Branchen seit Ende der 1990er zu beobachten. Gerade in den letzten 5 Jahren hat dieser nur an Fahrt aufgenommen, nicht abgenommen.

Gerade in Branchen mit einem offenkundigen Fachkräftemangel, kann man sich die Arbeitsstelle problemlos anhand der besten Konditionen aussuchen. Und sollte diese nicht zusagen, hat man nach kurzer Zeit direkt eine neue. Und es ist keinerlei Ende dieser Situation in Sicht, zumindest zeigen die Marktentwicklungen aktuell nur, dass es eher noch schlimmer wird.

Meine Frau arbeitet in einem spezifischen Teil der Sozialbranche, dort ist es mittlerweile üblich, dass jeder Mitarbeiter einen Dienstwagen bekommt. Warum? Nunja, irgendeiner hat damit mal angefangen und nun muss jeder Arbeitgeber dies quasi anbieten, weil dieser sonst für Arbeitnehmer viel zu unattraktiv ist. Auch die Löhne steigen in diesem Bereich mittlerweile stark, es gibt Zusatzleistungen usw... Das tun Arbeitgeber nicht aus Nächstenliebe, sondern weil sie sonst keine Leute kriegen. In anderen Branchen entwickelt es sich ganz ähnlich. Was aktuell Absolventen im Ingenieurswesen ohne Berufserfahrung als Einstiegsgehalt gezahlt wird, ist komplett absurd wenn man sich die Situation vor 20 Jahren mal als Vergleich heran zieht. Aber anders bekommen die Unternehmen keine Leute mehr.

Kurzum, aktuell verschärft sich die Situation eher als dass sie sich aus Arbeitgebersicht entspannt. Und gerade wenn man sich die Lebens- und Arbeitseinstellungen der aktuell auf den Markt drängenden Generationen anschaut, sieht man das Work-Life Balance und die damit verknüpften Anforderungen an Arbeitgeber, eine immer stärkere Priorität bei der Arbeitgeberattraktivität einnehmen. Dementsprechend gehört auch sowas wie HomeOffice und flexible Arbeitstaggestaltung dazu.

Und ich kann bisher keine Anzeichen dafür erkennen, dass sich diese Situation wieder umkehrt.
 

Salud

Golden Noble
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Es ist seit gut 20 Jahren klar dass wir in ein Bereich rutschen, in dem sich viele Leute, und auch unfähige Leute, sich ihren Job schon heute quasi aussuchen können.
Aufgrund des Fachkräftemangels, der auch seit zwei Jahrzehnten absehbar war, werden viele Unternehmen allerdings ihre Strukturen straffen und sich auf die neue Lage vorbereiten, vorbereiten müssen. Einstellen müssen.

Es gibt auch Bereiche in denen man bald, schon heute, sehr viel Geld verdienen kann, wenn man sich vorstellen kann diesen Job auszuführen. Als er wäre zum Beispiel als Fahrer in der Logistikbranche.

Aber eine Sache sollte man bei der ganzen Geschichte nicht vergessen, wer wie Django in ein Unternehmen kommt, sich nichts sagen lässt, auf ein Home-Office besteht, Diskussionen führt, weil er meint ich suche mir aus wo ich arbeite hat vielleicht irgendwann auch nicht mehr die Wahl.

Wo ich komplett dabei bin ist, dass man als Arbeitgeber ein wenig mehr Weitblick an den Tag legen sollte, ist der Umstand, dass man die fähigen Leute, die heute schon im Unternehmen tätig sind, sehr gut behandeln sollte, denn auch zufriedene Mitarbeiter könnten irgendwann wechseln.
 
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Mitglied 241048

Gast
Und ich kann bisher keine Anzeichen dafür erkennen, dass sich diese Situation wieder umkehrt.

Umkehren vielleicht nicht, aber Arbeitgeber haben halt auch nur begrenzte Möglichkeiten. Und wenn man neue Mitarbeiter zu Konditionen einstellen muss, wo sie ggf. mehr Geld bekommen als ihre langjährigen Kollegen, dann wird's kritisch. Viele wechseln den Arbeitgeber auch nicht mal eben so, wie ihre Unterwäsche, zumal sich das auch nicht besonders gut im Lebenslauf macht. Als zukünftiger Arbeitgeber würde ich mir jedenfalls sehr gut überlegen, ob ich einen wechselwütigen Mitarbeiter einstelle mit dem Risiko, dass ich in seine Ausbildung investiere und er mich dann beim kleinsten Problem wieder verlässt, oder ob ich die Stelle ggf. lieber unbesetzt lasse bzw. im Ausland entsprechende Kapazitäten aufbaue, wo die Mitarbeiter noch nicht so abstruse Vorstellungen haben.

Früher hatten wir mal die Gastarbeiter aus Italien, der Türkei und Griechenland, die uns mehr oder weniger den Arsch gerettet haben. Warum sollte man angesichts des aktuellen Fachkräftemangels nicht wieder so etwas einführen für Chinesen, Afrikaner, etc., wenn die deutschen Fachkräfte zu teuer sind oder zu heftige Vorstellungen von Work-Life-Balance haben?

...denn auch zufriedene Mitarbeiter könnten irgendwann wechseln.

Wird ab einem gewissen Alter aber nicht einfacher. Ich bin z.B. 54 und könnte als Patentreferent sicherlich noch ganz gut einen neuen Arbeitgeber finden. Allerdings wird's langsam eng, denn die meisten Unternehmen suchen eher jüngere Mitarbeiter. Dabei hätte es absolute Vorteile, erfahrene Mitarbeiter insbesondere als Führungskräfte einzustellen, die nur noch 10 oder 15 Jahre bis zur Rente haben, weil ihre Restarbeitszeit eben begrenzt ist und man die Stelle danach wieder neu besetzen kann. Das steigert nämlich durchaus die Motivation der anderen Mitarbeiter, wenn Führungsposten kürzer besetzt sind, weil dann mehr zum Zuge kommen können.

Gut, das hat jetzt nicht mehr viel mit Home Office zu tun, aber ich wollte es mal gesagt haben. ;)
 
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Mitglied 250838

Gast
Viele wechseln den Arbeitgeber auch nicht mal eben so, wie ihre Unterwäsche, zumal sich das auch nicht besonders gut im Lebenslauf macht.
Dies ist eine veraltete Ansicht. (kommt natürlich darauf an wie man "wie Unterwäsche" zeitlich definiert)

Der Durchschnitt liegt aktuell bei knapp 4 Jahren bei einem Arbeitgeber. Wenn das ganze so negativ wäre, wäre ein großer Teil der über 40 jährigen Arbeitslos.

.

Headhunter gehen soweit zu sagen, dass man alle 3 Jahre den Job wechseln sollte. Lässt sich gut begründen, man beweist Flexibilität und in der Regel lohnt es sich auch im Geldbeutel.


Solange man die Wechsel begründen kann, sind häufige Wechsel eher unproblematisch. Dementsprechend müssen sich Arbeitgeber darauf einstellen.
 

Mitglied 241048

Gast
Headhunter gehen soweit zu sagen, dass man alle 3 Jahre den Job wechseln sollte. Lässt sich gut begründen, man beweist Flexibilität und in der Regel lohnt es sich auch im Geldbeutel.

Klar sagen Headhunter das. Das ist schließlich ihr Geschäftsmodell. ;)

Bei mir in der Abteilung ist die Fluktuation auf jeden Fall sehr gering. Ich habe ca. 100 Kollegen und Kolleginnen und die meisten sind seit über 10 Jahren dabei. Viele ältere Mitarbeiter sogar 30 und mehr Jahre. Ich selbst mache dieses Jahr die 20 Jahre voll. Pro Jahr geht im Schnitt nicht mal ein Mitarbeiter wegen eines Wechsels zu einem anderen Unternehmen. Die Zufriedenheit scheint insgesamt sehr hoch. Auch in den Geschäftsbereichen, mit denen ich zusammen arbeite, hält sich die Fluktuation relativ in Grenzen. Zumindest in der Entwicklung. In der Produktion mag das etwas anders aussehen.
 

Mitglied 250838

Gast
@dtp
Darf ich fragen wie die Altersstruktur insgesamt bei euch aussieht? Wie schon erwähnt ist die Mitarbeiterfluktuation auch sehr stark vom Alter der Beschäftigten abhängig. Je jünger die Generation, desto weniger binden sich Mitarbeiter an einen Arbeitgeber und je schneller wechseln sie wenn schon geringe Unzufriedenheiten entstehen.
 

MichaNbg

Hadelner Sommerprinz
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Man kann es ja auch als eine Art Gleichbehandlung sehen. Warum soll zum Beispiel eine Bürokraft hier besser gestellt sein, als jemand in der Produktion, der grundsätzlich keine Möglichkeit zum HO hat?
Weil das keine "besser gestellt sein" ist. Es ist einfach arbeitsplatzbedingt.

Oder müssen wir uns demnächst auf einen Arbeitskampf der Rettungssanitäter einstellen, weil sie Spät- und Nachtschichten fahren müssen, Angestellte im Einzelhandel aber um 20 Uhr nach Hause gehen dürfen? Steigen die Arbeiter am Fließband von VW auf die Barrikaden weil sie einen Arbeitsoverall tragen müssen, die Menschen in der Verwaltung aber in Jeans und T-Shirt arbeiten können? Muss ich ein Recht auf Nachtschicht und die damit verbundenen Zuschläge einfordern, weil meine Kollegen in der Produktion dies haben, ich aber nicht?

Arbeitsplätze haben unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliche Rahmenbedingungen. Menschen im Außendienst erhalten mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit einen Geschäftswagen, den sie auch privat nutzen dürfen. Menschen in der Produktion erhalten Schichtzuschläge. Menschen im Büro haben dafür flexiblere Arbeitszeiten und können sich zunehmend aussuchen von wo sie arbeiten.

Wer da ein "besser gestellt" erkennen möchte, betreibt schon wieder Spaltung.
 
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doc_holleday

Signe Tillisch
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Kannst du hier ein paar Beispiele nennen, was sich deiner Meinung nach bei diesen Tools bewährt hat? (gerne auch kurz, warum)

Trotz des ein oder anderen Nachteils (eigene Kosten etc.), ist HO schon eine sehr willkommene Option, weil man eben deutlich flexibler ist und sich die Wege spart.

Im HO-Alltag fehlt es mir persönlich aber tatsächlich an einfachen, ungezwungenen Möglichkeiten Kollegen kurz zu kontaktieren und auf einfachem, ungezwungenem Weg für meine Kollegen ansprechbar zu sein. Ich meine damit einfacher und ungezwungener als anzurufen. Bei Anrufen weiß man ja nie so genau, in welcher Situation man die Person gegenüber "erwischt". Das ist im "Real"-Office schon einfach, wenn man schon im Vorbeigehen sieht, ob die gerade im Gespräch sind, in ein Dokument vertieft oder was auch immer.

...und auch nach 2+ Jahren erlebe ich immer wieder, dass entweder die Technik nicht so richtig tut, wie sie soll oder sich die Leute nicht ausreichend um ihre Technik gekümmert haben, v.a. in Bezug auf Audio. Es müssen ja keine Profi-Podcast- oder Radio-Mikrofone sein, aber auf dem Niveau eines einfachen Headsets ist dann schon angenehmer als so manches eingebautes Laptop-Mikro.
 
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Mitglied 241048

Gast
Darf ich fragen wie die Altersstruktur insgesamt bei euch aussieht?

Also da muss ich ein wenig raten.

<= 30 Jahre: ca. 10 %
31 - 40 Jahre: ca. 20 %
41 - 50 Jahre: ca. 30 %
51 - 60 Jahre: ca. 30 %
> 60 Jahre: ca. 10 %

Mitarbeiter unter 25 Jahre gibt es nicht, da für die Arbeit ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium vorausgesetzt wird. Zudem haben ca. 50 % der Kollegen promoviert, was aber keine Voraussetzung für den Job ist.

Wer da ein "besser gestellt" erkennen möchte, betreibt schon wieder Spaltung.

Nochmals. die Besserstellung ergäbe sich nicht aus den Arbeitsbedingungen als solche, sondern aus der Wahlmöglichkeit, wo du arbeiten möchtest. Aber ja, das ist vermutlich etwas an den Haaren herbei gezogen. Doch wie gesagt, grundsätzlich darf dir dein Arbeitgeber vorschreiben, dass du vor Ort zu arbeiten hast. Es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf Home Office (Ausnahmen definiert ggf. das Infektionsschutzgesetz).
 
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MichaNbg

Hadelner Sommerprinz
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. die Besserstellung ergäbe sich nicht aus den Arbeitsbedingungen als solche, sondern aus der Wahlmöglichkeit, wo du arbeiten möchtest.
Den Luxus haben zunehmend mehr Menschen auch bei Präsenzpflicht, weil die klassischen Büros schon lange ausgedient haben und zunehmen ABW Konzepte umgesetzt werden. Da sucht sich jeder MA sowieso jeden Tag, ggf. sogar jede Stunde, seinen Arbeits"platz" neu. Jenachdem was er heute tut oder worauf er gerade Lust hat.

während ich mir also stündlich überlegen kann, ob ich heute in nem Ruheraum, in einem Großraum, auf nem Affenfelsen, an der Barista-Bar, im Park oder sonst wo arbeite, müssen die Kollegen in der Produktion am ihnen zugewiesenen Platz stehen.

Art und Beschaffenheit des jeweiligen Jobs.

Doch wie gesagt, grundsätzlich darf dir dein Arbeitgeber vorschreiben, dass du vor Ort zu arbeiten hast.
Das hat niemand bestritten. Damit schneiden sich Arbeitgeber aber nur selbst ins Fleisch. In den täglichen Headhunter Mails wird bei jedem, wirklich JEDEM, Angebot darauf geachtet, möglichst betonen, dass Mobile Working vom potentiellen neuen Arbeitgeber selbstverständlich unterstützt und niemand ins Büro gezwungen wird.

Werden schon wissen warum ;)
 
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Mitglied 241048

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Mir persönlich wäre Home Office egal. Wichtiger wären mir ein Geschäftswagen, flexible Arbeitszeiten und gute Hard- und Software, mit denen ich arbeiten kann. Außerdem sollte der Arbeitgeber eine gute Altersvorsorge bieten und Gesundheitschecks ab 50 Jahren fördern. Glücklicherweise habe ich das fast alles bei meinem Arbeitgeber. Damit ich wechsle, müsste mir ein neuer Arbeitgeber je nach Region schon ca. 30 % mehr an Gehalt bieten. Ideal wäre auch noch, wenn er mir eine adäquate Wohnung sucht, falls ich umziehen müsste.

Kurzum, ich werde wohl bei meinem derzeitigen Arbeitgeber bis zur Rente bleiben, weil hier einfach auch das Arbeitsklima passt. Ich habe tolle Kollegen, gute Vorgesetzte und gehe jeden Tag gerne ins Büro. Das setze ich nicht für etwas mehr Kohle auf's Spiel.
 

MichaNbg

Hadelner Sommerprinz
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Haben wir hier auch alles. Und freie Arbeitsplatzwahl :p

Wird aber Zeit, dass diese Unsitte der Geschäftswagen endlich aufhört. Staatliche Subventionierung übermotorisierter Fahrzeuge, die sich niemand privat leisten würde auf Kosten der Allgemeinheit.
 
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Salud

Golden Noble
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Haben wir hier auch alles. Und freie Arbeitsplatzwahl :p

Wird aber Zeit, dass diese Unsitte der Geschäftswagen endlich aufhört. Staatliche Subventionierung übermotorisierter Fahrzeuge, die sich niemand privat leisten würde auf Kosten der Allgemeinheit.

Jetzt beginnt es wieder wild zu werden. Schreibst davon das andere spalten und machst es selbst. Aiaiai.
 

MichaNbg

Hadelner Sommerprinz
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Jetzt beginnt es wieder wild zu werden. Schreibst davon das andere spalten und machst es selbst. Aiaiai.
Die einen wollen anderen vorschreiben, wo sie zu arbeiten haben obwohl es keinerlei Auswirkungen auf sie oder andere hat.
Die anderen sagen "kauf dir so ein Fahrzeug, aber auf eigene Rechnung und nicht auf Kosten aller".

Ja, totale Spaltung. "Aiaiai".
 
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ChavezDing

Oberdiecks Taubenapfel
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Kurzum, ich werde wohl bei meinem derzeitigen Arbeitgeber bis zur Rente bleiben, weil hier einfach auch das Arbeitsklima passt. Ich habe tolle Kollegen, gute Vorgesetzte und gehe jeden Tag gerne ins Büro. Das setze ich nicht für etwas mehr Kohle auf's Spiel.

Sehe ich ähnlich, und ich bin 30 Jahre alt. Jeden Tag zufrieden rein und raus aus dem (Heim-)Büro kann man in Geld nicht messen.

Firmenwagen inkl. Tankkarte nehm ich aber auch gern :)
 
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