Ich seh es nicht so, dass die Geräte von Apple sich gegenseitig Marktanteile wegnehmen. Ich denke viel eher, bei Apple ist für jeden Anspruch und Geschmack was dabei und setzt bei jedem Gerät trotz sich überschneidender Möglichkeit dennoch klare Prioritäten.
Lassen wir das iPhone aussen vor, welches als Telefon ganz eigene Primärfunktionen im Blick hat, beginnen wir beim iPod Touch: ein hochmobiles Unterhaltungsgerät mit der Möglichkeit, einigermaßen kompfortabel kurze Mails, Texte oder Notizen zu verfassen und Internetinfos zu konsumieren.
Dann das IPad, ebenfalls sehr mobil aber nicht in der Kleidung "am Mann" zu tragen. Zwar auch noch als Musikmaschine, eher aber als Videogucker und Surfmaschine einzuordnen, dazu als eBook-Reader. Texte sind komfortabler machbar als beim iPod Touch, das gleiche gilt für rudimentären Videoschnitt, Bildbearbeitung oder musikalische Ambitionen.
Der nächste Schritt zum MacBook Air ist etwas größer. Als voll funktionfähiger Mac mit vollwertiger Tastatur eindeutig mehr auf Produktivität als auf Konsum ausgelegt lassen sich auch lange Texte aller Art problemlos verfassen. Dazu für ein Gerät mit diesen Vorgaben extrem Mobil, kaum weniger als ein iPad. Allerdings aufgrund langsamerer Hardware und kleineren Massenspeichers eben doch kein Rundum-Vollwert-Notebook.
Wer trotz notwendiger Mobilität mehr Rechenpower und Speicherplatz benötigt, z. B. für umfrangreiche, mobile Bild-, Video- oder Tonbearbeitung, der benötigt das MacBook Pro, welches auch den ausdauernderen Akku und mehr Anschlussmöglichkeiten bietet. Wer in der Hauptsache einen leistungsstarken und dennoch portablen Rechenknecht benötigt, der wird eher zu den großen MBPs greifen. Wer auf Mobiliät verzichten kann oder noch mehr Rechenpower und gleichzeitig einen größeren Bildschirm für Multimediabearbeitung auf Profi-Niveau benötigt, der stellt sich einen iMac hin - oder selten auch einen Mac Pro. - möglicherweise zusätzlich zu den jeweiligen mobilen Anforderungen.
Natürlich gibt es teilweise breite Schnittmengen aber trotzdem gibt es für jedes dieser Geräte eine klare Grundvorgabe und ein Hauptaugenmerk. Das Problem ist, die wenigsten Leute wollen für jede Anwendung ein eigenes Gerät, haben aber als reine Hobby-Benutzer ein viel breiteres, dafür weit weniger tiefes Aufgabenfeld für ihren Rechenknecht als Berufsnutzer mit sehr expliziten Anforderungen. Aus diesem Grund gibt es eben nicht nur ein einziges von jeder Art, sondern verschiedene Ausführungen mit einander annähnernden Spezifikationen.
Es kommt eben drauf an, dass man genau weiss was man braucht. Die meisten haben allerdings einfach keine so spezifischen Ansprüche bzw. Anforderungen, die meisten brauchen ein Gerät für alles. Die meisten haben auch ein einziges Auto für alle Aufgaben, obwohl man doch zum Brötchenholen den Elektro-Zweisitzer, für Geschäftsreisen den Ferrari, für den Urlaub den großen Kombi, für den Kinobesuch mit Freunden den Van, für Einkäufe den Pickup und für Umzüge den LKW in die Garage stellen könnte. Wie bei Autos gibt es auch bei Computern spezifische Geräte für Leute mit spezifischen Ansprüchen und alle haben ihre explizite Berechtigung, auch wenn eben jeweils nur für eine recht kleine Personengruppe. Für alle anderen gilt es beim Computer wie beim Auto: Entweder das Gerät mit den wenigsten Kompromiss-Nachteilen rauszusuchen, oder doch mehrere anzuschaffen.