Jetzt ist die Frage, wer die Qualität aufbringt, das Format bzw. das CD-Rip-Programm oder der Interpreter der Datei oder ist es gar der Soundchip?
Das Upsampling und Apodizing läuft unabhängig vom Rip. Es wird also entweder direkt an der Quelle, sofern diese von Meridian ist oder aber an der ersten Meridian Komponente, also dem Audio-Prozessor durchgeführt. Das passiert dann in Hardware und Software. Meridian erstellt teils ihre eigenen DSPs, kaufen also nicht von der Stange und die Software ist natürlich auch aus eigenem Hause. Im Falle des Sooloos als "Netzwerk Player" rippst du eine CD normal in deren NAS und beim abspielen erfolgt dann das Upsampling/Apodizing.
Wenn du also nun eine eigene Soundkarte mit eigener Software herstellen kannst, die genauso gut funktioniert wie die von Meridian, dann ist sowas natürlich möglich. Ich bezweifele allerdings sehr stark, dass dir das gelingt. Meridian hat über 30 Jahre Erfahrung in diesem Bereich, hat massiv an der Einführung der CD mitgearbeitet, hat DVD-Audio enwickelt, MLP, etc. Ohne Meridian gäbe es heute kein Lossless Audio auf HD DVD und Blu-Ray. Die bringen ja nicht nur selbst Produkte raus, sondern betreiben auch Forschung für die Industrie. Da steckt schon verdammt viel Know-How dahinter, deutlich mehr als andere Hersteller das haben.
Eine andere Möglichkeit ist natürlich, du kaufst Meridian DSP-Lautsprecher die Upsampling/Apodizing integriert haben und hängst direkt an die Lautsprecher ein CD-Laufwerk via digitaler Verbindung. Das ist zwar qualitativ nicht ganz so hochwertig wie im Prozessor, aber bringt auch massive Verbesserungen. Aber dann bist du halt gezwungen Lautsprecher von Meridian zu verwenden.
Um nochmals zu den 24-Bit-Dateien zurückzukommen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese in Wirklichkeit nur 20-Bit sind, das wäre ja eine immense Verschwendung von Speicherplatz — und man ist in der Informatik eher bedacht, so Speichereffektiv wie möglich zu arbeiten.
Die meisten Master liegen nur in 20-Bit vor, insofern erübrigt sich die Frage nach 24-Bit. Wenn denn tatsächlich mal 24/96 oder 24/192 vorliegen, dann macht das natürlich Sinn das auf das Medium zu packen.
was glaubt ihr denn wie gut eure ohren sind.
Es gab vor ein paar Jahren mal ein Paper, leider weiss ich nicht mehr genau von wem aber es könnte Charles Henson gewesen sein, darin stand in etwa folgendes. Wenn man unser Ohr mal mit dem menschlichen Auge vergleicht und die Leistung die beide erbringen gleichsetzen würde, dann müsste unser Auge, um mit dem Ohr mithalten zu können, so gut sein ein €2,- Stück auf dem Mond zu erkennen.
Den Unterschied zwischen MP3s kann ich ganz klar raushören, auch in Blindtests. Ebenso den Unterschied zwischen CDs und höher aufgelösten Formaten wie etwa DVD-A, HD DVD und Blu-Ray.
Das Problem sehe ich eher nicht darin wer was hören
könnte, sondern in der Limitierung durch die Technik selbst. Eine CD, auch mp3 oder Dolby Digital und dts im Mehrkanal-Bereich, sind für die meisten Leute gut genug. Warum? Weil sie gar nicht über die notwendigen Anlagen verfügen diese Qualität auszunutzen. Da rennt man in den nächsten Markt und kauft einen Receiver für €500,-, dazu noch ein paar Lautsprecher für €1.000,- oder meinetwegen €2.000,- und glaubt dann am Ende zu sein. Tatsache ist doch aber, dass eine solche Kette nicht mal die volle Qualität eines verlustbehafteten Formates wie Dolby Digital und dts aufzeigen kann. Aus diesen alten Formaten könnte man mit einer besseren Kette noch deutlich mehr rausholen. Was man dann noch als Unterschied zu den lossless Formaten wahrnimmt, kommt i.d.R. von irgendwelchen DSP-Settings und durch den generellen Lautstärkenunterschied bei der Abmischung.
In Laserdisc Zeiten hat sich dts das mal sehr clever zu nutzen gemacht und teilweise die Surround-Kanäle 2dB zu laut abgemischt, was natürlich zu einem drastischen Unterschied, den wirklich jeder hörte führte und man somit Dolby auf jeder Vorführung sofort ausgestochen hat.
Wenn natürlich ein Master selbst schon nicht mitspielt, auch mir sind solche CDs schon in die Finger gekommen, dann ist das alles natürlich vergebliche Liebesmühe. Ich gehe mal von entsprechend guten Mastern aus, notfalls muss man CDs halt importieren. Es gibt viele CDs bei denen die japanischen Versionen deutlich besser klingen als die europäischen, wobei die japanischen aber auch deutlich teurer sind.