Was verwenden die Tonstudios denn für Lautsprecher?
Genelec, Dynaudio, ATC, Klein + Hummel, Adam, etc. Natürlich in größeren Versionen. Das ist nicht notwendigerweise die beste Wahl. Wenn wir jetzt mal als Referenzlautsprecher eine Isophon Tofana ansetzen würden, dann würde die sicherlich bessere Ergebnisse liefern... wenn der Raum mitspielen würde. Solche Lautsprecher sind kritisch bzgl. der Aufstellung nahe Wänden. Am besten >1m Luft zu jeder Seite. Einen aktiven Monitor kannst du auch mal in eine Wand einbauen oder direkt an die Wand stellen ohne klangliche Einbußen. George Lucas & Rick McCallum verwenden als Referenz z.B. die Meridian DSP-8000.
Und du willst mir jetzt nicht erzählen, dass die ganzen Rezensionen für diese Boxen gezinkt sind?
Leider ist das so im deutschsprachigen Raum. Ich durfte selbst schon dabei sein als ein Chefredakteur einer sehr bekannten dt. Zeitschrift die Bedingungen für einen guten Test ausgehandelt hat.
Ich finde das ehrlich gesagt etwas traurig, persönlich gebe ich nichts mehr auf irgendwelche Tests in Zeitschriften. Zeitschriften sind nett um sich auf dem laufenden zu halten, aber auch nicht mehr. Wenn es hoch kommt, dann kaufe ich zwei mal pro Jahr ein solches Blatt. Persönlich halte ich mich dann lieber auf Messen aktuell. Was mich dann interessiert landet sowieso bei mir daheim zum Probehören.
Über die Jahre habe ich ein paar Bekannte gewonnen die in der Industrie arbeiten und leider bin ich da immer wieder über die Testbedingungen schockiert.
Entsprechend gute Tests gibt es dann, wenn Werbung in der gleichen Ausgabe oder übers Jahr verteilt gebucht wird. Dann wartet die Zeitschrift auch mal gerne bis entsprechende Testmuster eintreffen. Wenn ein Hersteller keine Werbung schalten möchte, dann ist betteln angesagt. Sollte es dann tatsächlich einen Test geben, so gehen die Testmuster in der Regel an die Redaktion über. Dort werden sie dann entweder zum Vergleich eingelagert oder gehen in den Privatbesitz eines Redakteurs über. In manchen Fällen werden sie auch einfach verkauft und der Verlag/Redakteur sackt die Kohle ein. Wehe aber, wenn terminlich da etwas dazwischen und es zu Verzögerungen kommt. Das gibt gleich einen Punktabzug und die Zeitschriften drohen gerne damit nie wieder einen Test für diesen Hersteller zu drucken.
Leider gibt es immer wieder Leute die nach Zeitschrift kaufen. Test lesen, in den Laden und kaufen, fertig. Würde ich persönlich nie machen. Ich habe noch nie einen Lautsprecher gekauft, den ich vorher nicht Probegehört habe. Das sollte jeder machen und idealerweise in den eigenen vier Wänden.
Eine Frage nebenbei: Was würdest du mir für eine Lautsprecher + Receiver Kombination empfehlen, wenn ein Lautsprecher im Bereich von 500-1000 Euro kosten darf? (Einen Kleinwagen kann ich leider nicht in ein Lautsprechersystem investieren, zumal es etwas Perlen vor die Säue wäre, wenn man die meiste Musik nur in „lausiger“ 16-Bit-CD-Qualität hat. Ach, ein iTunes-Store mit 24-Bit-Lossless wäre doch toll …)
Du wirst dich wundern was man aus "lausigen" 16-Bit herausholen kann, wenn man es richtig macht. 24-Bit kannst du sowieso vergessen, i.d.R. ist das 20-Bit und nach hinten mit 0-en aufgefüttert.
Wenn du mal was richtig gutes hören willst, dann hör dir mal eine normale CD an die von einer Meridian Vorstufe auf 96khz upgesampled und apodized wird. Danach willst du aber nichts mehr anderes haben, also vorsicht.
Bzgl. Empfehlung, ich würde in diesem Preisbereich bei etwas aktivem bleiben. Also auch hier Genelec, Dynaudio oder ATC. Etwas aus dem Bereich was ich schon empfohlen habe. Preislich erlaubt dir der Rahmen aber hier etwas weiter nach oben zu gehen. Was ich hingegen nicht machen würde, ist auf einen Receiver zu setzen. Die aktiven Lautsprecher erlauben dir den Verzicht auf einen Receiver und eine klanglich deutlich bessere Vorstufe zu nehmen. Falls du denn mehrkanalig fahren willst, schau dir mal die Audiolab 8000AP an. Da kommt absolut gar nichts aus der Receiver-Welt ran.
Also VW hat es mit dem Golf geschafft. Ansprechendes Design (stromlinienförmig und ansprechend), schnell, flexibel, belastbar, kompakt und dennoch viel Platz. Warum schaffen die Lautsprecherhersteller das nicht?
Nur ist ein Golf weit weg von 0-100 in 3,5 Sekunden und auch von 300km/h. Der Ferrari schafft das und das habe ich damit gemeint. Bei Lautsprechern ist das etwas anders, die müssen sich nunmal Naturgesetzen der Physik beugen. Ein Auto kann ja auch nicht fliegen, dazu brauchst du schon etwas mit Flügeln.
Die Priorität eines Lautsprechers liegt natürlich im Klang, aber in unserem Musikzimmer haben wir die Canton Referenz Serie stehen und ich kann nur sagen, es geht beides - Aussehen und Klang. Die Lautsprecher sind der Wahnsinn.
Die Cantons haben aber auch einen anderen Formfaktor.
Und wenn die B&W MM-1 klanglich vergleichbar mit dem Zeppelin sein sollten, wäre das klasse und ich würde sie wahrscheinlich kaufen.
Wenn Zeppelin deine Referenz ist, dann kauf das Ding. Die Genelecs sind um Welten besser als Zeppelin und ebenfalls weitaus besser als alles was Canton anbietet. Wenn dir Zeppelin oder Canton qualitativ ausreichen, dann brauchen wir darüber eigentlich gar nicht weiter diskutieren.
Canton war übrigens mal mein Einstieg als ich von der ganz billigen Schiene abgesprungen bin.
Warum will man Studiomonitore haben?
Bezeichne sie nicht als Studiomonitore sondern als aktive Lautsprecher.
Warum du sowas haben willst? Nun, vielleicht weil es weltweit kaum Hersteller gibt die einen Lautsprecher bauen können, der Referenzpegel verzerrungsfrei wiedergeben kann. Genau dafür sind Studiomonitore gedacht. Wenn wir uns mal in der passiven Welt umschauen und obigen Kriterien, dann ist mir kein Lautsprecher unter €25.000,- bekannt der das schafft. Fairerweise muss man sagen, dass das so eine kleine Genelec über die wir hier sprechen auch nicht schafft. Die größeren schon. Weitere Vorteile, digitale Frequenzweiche, keine externen Endstufen, eine Endstufe pro Treiber im Lautsprecher, bessere Anpassbarkeit an die Raumakustik, usw.
Das würde aber den Rahmen hier sprengen das alles zu erläutern, denn hier wird ein aktiver (!) Lautsprecher für einen iMac gesucht um hier und da mal etwas Musik damit zu hören.
Mal ne frage die hier garnicht auftaucht klar sind die LS wichtig aber an was für einen Verstärker sollen die überhaupt spielen?
4 oder 8 Ohm? Max. höhe x länge x breite ?
Welche Musik hörst du?
Da aktiv, ist der Verstärker bzw. Endstufe egal. 4 oder 8 Ohm ist auch recht egal, so Lastinstabile Lautsprecher wie früher gibt es heute gar nicht mehr. Und welche Musik er hört, muss (!) auch egal sein. Ein wirklich guter Lautsprecher kann mit jeder Art von Musik gleich gut umgehen. Leider findet man das im Mainstream Bereich, also bei den meisten in Zeitschriften gepriesene Lautsprechern, überhaupt nicht mehr. Auch hier schieben die Kosten einen Riegel vor.
Was ich dort allerdings nie feststellen konnte, waren Lautsprecherkabel für tausende Euro, wie man sie bei manchen Heim-Hifiisten finden kann. : ))
Das ist auch nicht nötig. Die meisten passiven Lautsprecher wie eben B&W und auch Kef, dienen nicht zur Endkontrolle also wird da kaum Wert darauf gelegt. Die aktiven Lautsprecher brauchen nunmal kein Lautsprecherkabel. Was man dort aber sehr wohl findet sind symmetrische Kabel was für bessere Qualität sorgt, nur eben müssen da Vorstufen/Endstufen ggf. aktive Lautsprecher mitspielen. Echte symmetrisch aufgebaute Signalverarbeitung ist teuer.
Und ja, es gibt unterschiedliche Qualität bei Kabeln. Nur ist teuer nicht immer besser. Man kann ohne weiteres Kabel für €10,- finden die qualitativ mit einem €5.000,- mithalten können. Auf der anderen Seite findet man aber auch viel Schrott für €10,- und viel Schrott für €5.000,-. Ich empfehle immer Blindtests und dann das kaufen was besser gefällt. Wenn man keinen Unterschied hört, einfach das günstigste kaufen. Alles andere wäre einfach nur dumm.
Er sucht Lautsprecher für einen Rechner! Er schreibt nichts davon, das er dort Musik abmischen möchte. Ich weiß nicht, warum immerwieder Studiomonitore empfohlen werden. Ich habe mir verschiedene angehört und muss sagen, dass mir persönlich das analytische dieser Boxen für einen PC nicht gefallen.
Richtig, er sucht aktive Lautsprecher für den Rechner. Eben genau das was Genelec & Co. so bauen. Studiomonitore werden deshalb empfohlen, weil sie in diesem Preisbereich die beste Qualität haben. Wenn dir ein Studiomonitor zu analytisch klingt, dann tippe ich mal sehr stark darauf dass du den falschen Monitor im richtigen Raum oder den richtigen Monitor im falschen Raum gehört hast.
Man sollte hier schon nach Einsatzzweck im Raum (Near, Mid, Mains) kaufen und auch dann ganz wichtig, die richtigen Einstellungen am Lautsprecher treffen. Genau das ist ja der Vorteil eines Monitors.
Es ist nunmal so, dass unterschiedliche Wellenlängen eine unterschiedliche Dämpfung im Raum haben. Bei einem passiven Lautsprecher ist man auf eine externe Raumkorrektur angewiesen um das zu kompensieren. Relativ kleine Aufstellungsunterschiede fallen hier schon recht deutlich ins Gewicht. Ich möchte das jetzt aber nicht in eine Physikstunde abdriften lassen. Wer sich dafür interessiert der findet sicherlich entsprechende Literatur zu Endstufen- und Lautsprecherbau, sowie zur Raumakustik selbst.