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Die GEMA | Funktionsprinzip und Aufgabengebiet

ibastl

Pferdeapfel
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ca. 1250 Angestellte. Wenn man die Muße hat, kann man sich alles auf deren Seite reinkloppen. Ist ja schließlich ein Verein.
Das Verteilungssystem ist sehr kompliziert.

Es gibt eine alternative namens: creative common license. Kann man mal nach googlen.
 

ibastl

Pferdeapfel
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Man kann nicht "nur einige Werke" anmelden. Die Anmeldung bei der GEMA umfasst das gesamte Werk des Künstlers. Also alles was er macht und ist verpflichtet das anzugeben.
 

ibastl

Pferdeapfel
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oh, erst zuende lesen. Aber etwas info hab ich auch noch. Es gibt verschiedene Formen der Mitgliedschaft. Die meisten sind "einfache Mitglieder". Bands, Songwriter, etc. Dann gibt es sg. "ordentliche Mitglieder". Die haben dann schon mehr mitspracherecht und können zu den jährlichen Versammlungen gehen (was jedoch kaum jemand tut). Und die "ausserordentlichen Mitglieder". Chefs sozusagen. Die Vorraussetzungen um ein Mitglied der letzten beiden Arten zu werden sind recht umfangreich. Ich hab das auch nur noch so halb auf dem Schirm. Auf jeden Fall hat man dann durchaus einfluss auf den Verteilungsplan. Natürlich kriegen die Großen das Meißte. Die GEMA ist ja auch nicht die Künstlersozialkasse. Wer viel Produziert und oft gespielt wird bekommt auch viel.

Schlimm ist eigentlich, dass die Labels einen nicht gerade kleinen Teil aus der sg. Blackbox bekommen. Radios und Fernsehen melden die Musk anhand von Labelcode Nummern an. D.h. das Label, nicht aber der Künstler ist nachvollziehbar. Das Label wird dann prozentual beteiligt. Der künstler auch. Chartpostition und geschätzte rotation ergeben einen Anteil am Pott.
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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Es gibt eine alternative namens: creative common license. Kann man mal nach googlen.
Die Creative Commons ist eine Art Urheberrecht und hat nichts mit der GEMA zu tun.
Die Creative Commons verwaltet keine Rechte des Urhebers sie stellt nur ein Rechtsmodell zur Verfuegung mit dem man seine Werke Urheberrechtlich flexibler als unser bisheriges Urheberrecht liznesieren kann.

EDIT:
Ich hoffe es wird klar was ich sagen moechte:
GEMA > Verwertungsrecht
CC > Urheberrecht
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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Ich will mich jetzt nicht über das mehr als zweifelhafte Geschäftsgebaren bzw. Verwaltungskosten-Bedarf der GEMA auslassen, bevor ich ausfällig werde:p

Fakt ist jedenfalls, dass ich genügend Lokalbesitzer kenne, die das Thema Live-Musik (zum Beispiel im Bereich Jazz) aufgegeben haben, weil bei diesen Kleinstveranstaltungen die GEMA in einer Art und Weise die Hand aufhält, dass man schon von Geschäftsschädigung sprechen kann.:mad:

Konsequenz: Es werden immer weniger Musiker engagiert, da für den kleinen Jazzbar-Betreiber die Gefahr zu hoch wird, dass er bei solchen Gigs draufzahlt. Damit hat sich die GEMA in den letzten Jahren zu einem erfolgreichen Livemusik-Verhinderungsunternehmen gemausert und nicht wenige Musiker an das Existenzminimum gebracht.

Schaut Euch doch einmal an, wie viele Livemusikschuppen es in einer Stadt wie München noch vor 20 Jahren gegeben hat, und wie wenig idealistische Einzelkämpfer noch übrig geblieben sind. Jeder, aber auch jeder Wirt den ich nach den Gründen frage, antwortet: " Tja, ich würde ja gerne, aber bei den Gebühren...geht einfach nicht mehr..."

Vielen Dank, GEMA, toll hingekriegto_O

Dafür werden Dieter Bohlen, Tokio Hotel & Co. das Geld schaufelweise in den H..... geschoben. Wenn da nicht etwas gründlich schief läuft....

Grüsse
Amadeus
 

pastizio

Roter Delicious
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da kann ich dir nur beipflichten, bei einer Veranstaltung mit 120 Gästen, 12 Euro Eintritt und einer Gage von 500 Euro werden immer noch mal so um die 300 EURO Gema-Gebühren erhoben, ein Wahnsinn, wie soll man da aufs Geld kommen!
 

sanftesklavier

James Grieve
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Danke, Amadeus und pastizio, dass hier endlich mal einer auf den Kern kommt. Ich selbst bin Musiker, und diese GEMA ist eine derartig widerwärtige Krake, dass ich von Zettt nur kopfschüttelnd seine absolut realitätsfernen Beispiele zur Kenntnis nehme.
1. Der Künstler muss erstmal einen Obolus an die GEMA zahlen, ehe die seine Rechte wahrnimmt. Da stellt sich bei mir die Frage nach Aufwand und Nutzen.
2. Meiner Kenntnis nach, macht die GEMA nur sich selbst, oder industriell gestützte Künstler reich.
3. Das aggressive Auftreten der GEMA-Vertreter macht die Veranstalter so sauer, dass sie von den kleinen Gigs mit Unbekannten immer mehr absehen. Dadurch hat es die GEMA geschafft, einen Großteil kreativer Veranstaltungsorte für immer zu schließen.
Soviel zur Praxis, Zettt. Aus welcher Intention heraus hast Du den Artikel eigentlich geschrieben? Und hast Du Dich mal unter Musikern der freien Szene recherchiert?
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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Naja, für die realitätsfernen Auswüchse, welche die GEMA inzwischen angenommen hat, ist natürlich nicht Zett verantwortlich ;)

Die Grundidee der Organisation ist selbstverständlich richtig, ich finde auch Zetts Zusammenstellung der Fakten durchaus informativ für jeden, der sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt hat.

Aber, wie gesagt, in der Praxis werden die Damen und Herren (und Spione...) der GEMA immer mehr zu Livemusik-Abdrehern. Und das kann sicherlich nicht der Sinn der Sache sein.
 

Blixten

Adams Apfel
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Podcaster kommen übrigens relativ günstig davon. Ab 10 €uro Gebühr ist es ihnen gewährt sich dem GEMA Repertoir zu bedienen.
Nunja, für 10€ pro Monat gewährt die GEMA ihnen das Recht sich bei 5 Songs pro Monat (Wiederholungen eingerechnet) zu bedienen.
Und mit "Songs" meint die GEMA nicht etwa ganze Lieder, sondern solche, die zu höchstens 50% ausgespielt werden und in die am Anfang oder am Ende hineingequatscht werden muss.

Ich halte das für ein Alibi-Angebot, dessen Irrelevanz die GEMA in gewisser Weise auch selbst bestätigt: Alle lizensierten Podcasts werden bei ihr aufgelistet: hier.
Von den laut Wikipedia schon im Februar 2006 vorhandenen 1300 deutschen Podcasts sind das immerhin 33 :-D.

Wenn sich die GEMA auf dem Feld nicht bald bewegt, wird sie mit der Zeit mehr und mehr Höhrer über die Podcasts zur GEMA-freien Musik treiben, geschehe ihr recht...
 

Head

Freiherr von Berlepsch
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kann man nicht einfach gema-leuten lokalverbot erteilen?

*g*
 

hbex

Martini
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kann man nicht einfach gema-leuten lokalverbot erteilen?

*g*

Das kannst Du schon, allerdings ist das in einem normalen Lokal nicht so einfach wie bei einer Privatwohnung, siehe hier. Der GEMA-Mensch müßte sich in der Regel vorher schon etwas zu Schulden kommen lassen.
 

yjnthaar

Schwabenkönig
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im Umkehrschluß bedeutet dies doch, das Musiker die nicht durch die GEMA vertreten werden (oder Teile ihres Repertoires nicht bei der GEMA melden?) auch im Geschäft gebührenfrei abgespielt werden können
Fast. So lange Du die Songs selber singst, kein Problem. Die GEMA kümmert sich "nur" um die Komposition und den Text. Es gibt noch einen zweiten Verein, die GVL, die sich um die Rechte der aufführenden Künstler kümmert, also um die Darbietung der Komposition.

Da liegt auch der Hund begraben wenn es um die ominöse GEMA Lizenz für Podcaster geht. Die bringt nämlich ohne GVL Lizenz nix, außer man singt selber. (Karaoke Podcast?)

Eigentlich muss jeder Einzelfall abgeklärt werden. Am sichersten im Moment ist es wohl Musik zu verwenden, die durch die Künstler als Creative Commons lizenziert und veröffentlicht wird. Wie z.B. das Album "A Night in Tunesia" von Der Grosse Reibach.

Auch das PMN (Podsafe Musik Network) hat seine Haken. So ist es z.B. möglich, dass dort gelistete Stücke zwar von den Künstlern für die Verwendung in Podcasts freigegeben haben, aber dennoch bei uns in der GEMA Datenbank auftauchen. PMN ist eben nur in den USA "wirklich" Podsafe.

Hörenswert dazu ist u.a. der Joora Podcast Nr. 14 oder schaut doch einfach mal in iSs #172 rein. ;)

Recht kompliziert das ganze...

Salute,
Simon
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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Fast. So lange Du die Songs selber singst, kein Problem. Die GEMA kümmert sich "nur" um die Komposition und den Text. Es gibt noch einen zweiten Verein, die GVL, die sich um die Rechte der aufführenden Künstler kümmert, also um die Darbietung der Komposition.

Da liegt auch der Hund begraben wenn es um die ominöse GEMA Lizenz für Podcaster geht. Die bringt nämlich ohne GVL Lizenz nix, außer man singt selber. (Karaoke Podcast?)
Das stimmt nicht.

Die GVL kuemmert sich nicht um die Auffuehrungsrechte der Kuenstler. Die Gesellschaft fuer Verwertungs- und Leistungsschutzrecht macht folgendes.
Ich habe eine Musikproduktion. An der ist Musiker X beteiligt. Musiker X spielt bei meiner Produktion meinetwegen Gitarre. Der Musiker ist aber nicht Teil der Band sondern nur fuer das Studio gebucht worden um eben Gitarre zu spielen.
Vor Veroeffentlichung muss der Musiker nun seine Verwertungsrechte an dem Stueck an den Produzenten abgeben. Sonst muss dieser jedesmal wenn das Stueck verwertet wird. Auf etwa einem Sampler, Radio Show etc. Wiederum mit dem Musiker in Kontakt treten, da dieser ja auf seine Performance zu dem Stueck ein Leistungsschutzrecht besitzt.

Die Stelle welche diese Rechte nun verwaltet ist die GVL (auch ein Verein uebrigens). Der Musiker tritt vor Veroeffentlichung seine Rechte ab und dem Top Ten Hit steht nichts mehr im Wege.

Der Musiker moechte natuerlich trotzdem etwas davon haben je oefter ein Stueck verwertet wird. Dafuer gibt es die GVL ebenfalls. Er hat seine Performance der GVL gemeldet. Jedes mal wenn das Stueck wieder ausgewertet wird bekommt dieser erneut einen gewissen Prozentsatz an Geld fuer die Produktion ueberwiesen. Hurra Hurra.


Das sich die GEMA nur um Text oder Komposition kuemmert ist ebenfalls falsch.
GEMA kuemmert sich um das Stueck an sich, damit hat der Text und das Notensheet nichts zu tun. Diese beiden Dinge kann man eher dem Urheberrecht zusprechen. Und sind eher als Teil des Ursprungs eines Stueckes anzusehen, als dessen Verwertung auf einem Datentraeger.
 

caputter

Eifeler Rambour
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Die GEMA hat trotz ihrer Daseinsberechtigung, die ich nicht abstreiten möchte ein paar sehr komische Züge drauf.
Meine Mutter ist Mitveranstalterin eines historischen Stadtteilfestes. Zu diesem kommen jedes Jahr eine Menge Besucher. Es gibt aber keine verstärkte Musik. Alles was es zu hören gibt, wird von Künstlern so auf der Bühne dar geboten, entweder haben sie die Stücke selbst geschrieben, oder sie sind so alt, dass ich kaum glaube, dass diese irgendwie bei der GEMA vermerkt sind.
Aber trotzdem verlagt die GEMA jedes Jahr große Summen an Gebühren, für eigentlich eine Sache mit der sie nichts zutun hat. Ich finde es eine Frechheit, die auch noch jedes Jahr die Finazierung des Ganzen gefährdet.
 

yjnthaar

Schwabenkönig
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Das stimmt nicht.
Du meinst: Das ist zu ungenau. ;)
Danke für die genauen Ausführungen, Zettt.

[..]Er hat seine Performance der GVL gemeldet. Jedes mal wenn das Stueck wieder ausgewertet wird bekommt dieser erneut einen gewissen Prozentsatz an Geld fuer die Produktion ueberwiesen.[..]
Das machen die Labels i.d.R. automatisch, so Bald eine Platte rauskommt. Und da liegt der obige Hund begraben. Welche reproduzierte Aufnahme soll denn sonnst gepspielt werden, als die, die auf Platte rausgekommen ist. Daher nützt die GEMA Podcast Lizenz kaum bis gar nix (im Moment).

Habe auch eine ausführliche Mail von der GVL bekommen, als ich mal wegen der Aufführung eines Stückes angefragt hatte. Zusammengefasst: "Ja der Künstler ist uns bekannt, nein wir können ihnen keine Lizenz geben, versuchen Sie es mit der Plattenfirma..."

Also auf Deutsch: Wenn ich was in meinem Podcast spielen will, was als Album bei einem (Standard) Label erschienen ist, brauche ich:

a) Eine Lizenz von der GEMA und
b) Eine Lizenz von der GVL

Und bei der meisten publizierten Musik ist das eben so der Fall.

Ich meine immer das sich die "Vereine" um die Verwertungsreche kümmern. Die Urheberechte sind ja unantastbar. ;)

Salute,
Simon
 

knolle

Gast
Danke, Amadeus und pastizio, dass hier endlich mal einer auf den Kern kommt. Ich selbst bin Musiker, und diese GEMA ist eine derartig widerwärtige Krake, dass ich von Zettt nur kopfschüttelnd seine absolut realitätsfernen Beispiele zur Kenntnis nehme.
1. Der Künstler muss erstmal einen Obolus an die GEMA zahlen, ehe die seine Rechte wahrnimmt. Da stellt sich bei mir die Frage nach Aufwand und Nutzen.
2. Meiner Kenntnis nach, macht die GEMA nur sich selbst, oder industriell gestützte Künstler reich.
3. Das aggressive Auftreten der GEMA-Vertreter macht die Veranstalter so sauer, dass sie von den kleinen Gigs mit Unbekannten immer mehr absehen. Dadurch hat es die GEMA geschafft, einen Großteil kreativer Veranstaltungsorte für immer zu schließen.
Soviel zur Praxis, Zettt. Aus welcher Intention heraus hast Du den Artikel eigentlich geschrieben? Und hast Du Dich mal unter Musikern der freien Szene recherchiert?

Es ist immer wieder dasgleiche. Die Herren dort oben schaffen und erhalten sich selbst Ihre Pöstchen, mit denen Sie viel Geld verdienen, um ihr Vorhandensein zu begründen. Dies kann man auf die GEMA, und auf die diversen abzockenden Vereine, Gebühren für DVD-Brenner, DVD-Rohlinge, Scanner usw. alles schonmal vorsichtshalber mit Gehühren versehen, obwohl das zum größten Teil für diese Zwecke nicht benutzt wird. Dies betrifft ebenfalles den "Grünen Punkt" und weitere Vereine. Hierfür gibt es bestimmt 10 Institute, und Leute dahinter, die jeden Monat ein solides Gehalt beziehen mit einem dicken Wasserkopf, der unverschämt viel Geld kostet.

Ich zahle also erstmal für den Brenner Gebühren, dann auch noch auf den Rohling - auf dem ich nur Daten speichere Gebühren für Songs oder Filme, die ich garnicht darauf speichere. Den Scanner benutze ich nur für eigene Formulare. Ebenso bezahle ich die Abfallrecycling-Gebühr.

Aber ich könnte ja, Bücher kopieren. Was ist das alles für ein Irrsinn?

Am Besten faßt man alles zusammen als GFAZVCBGPAR: Gesellschaft für Abzocke von Computerbenutzern mit Grünem Punkt und Abfallrecycling.

Ich verstehe vollkommen und bin damit einverstanden, daß Raubkopien von Künstlern nicht in Ordnung sind, daß auch Inhalte von Büchern eines Verfassers honoriert werden müssen und daß eine umweltgerechte Entsorgung erfolgen muß.

Aber nicht auf diese Weise. Diese Abzocke gibt es nur in Deutschland. Eine echte Unverschämtheit.

mfg, knolle
 

Utz Gordon

Schöner von Nordhausen
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Hallihallo!

Beim Stöbern ist mir eure Diskussion aufgefallen. Vorweg: das Forum gefällt mir.


Ich möchte die Betrachtung der GEMA von außen mal um eine Perspektive erweitern - um die des GEMA-freien Künstlers. Seit sich Amateure relativ schnell, günstig und einfach im Internet präsentieren können, tun sie dies zu tausenden. Entweder über eine Musikcommunity (z.B. Homerecording, MP3), Myspace oder eine andere, ggf. eigene Website.

Der digitale Musikmarkt ist dadurch für eine einzelne Organisation so gut wie unüberschaubar geworden. Wer bitte ist der Künstler XYZ? Ist das 'ne Schülerband, ist das bei der GEMA gemeldet, werden dafür Gebühren entrichtet, werden evtl. Urheberrechte verletzt usw.?

Gerade in diesem etwas undurchsichtigen, mäßig regulierten Stadium des Internets kommt dann eine Armada von Anwälten aus den Universitäten Deutschlands, die alle gerne im ansonsten rappelvollen Arbeitsmarkt eine Anstellung suchen. (Ab hier beginnt das Hörensagen) Also durchforsten sie das Internet nach herunterladbarer Musik und drohen mit der GEMA-/Gebühren-/Klagekeule, wenn sie nichts von erworbenen Verwertungsrechten für diese Seite wissen.

Ob und wieweit die GEMA dieses Problem forciert, um freie Künstler in sich heinzuzwängen, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wie viele solcher Juristen direkt bei der GEMA für solche Dienste beschäftigt sind und wie viele Kanzleien in deren Auftrag handeln. Ich selbst wurde noch nicht mit solchen Dingen belästigt, hörte aber von anderen Musikern, dass sie praktisch nachweisen sollten, keine Rechte zu verletzen. im Großen und Ganzen wirkt das Ganze auf mich wie eine Kopieder Abmahnwellebei Bagatellen im Urheberrecht: wenn sich genug freie Musiker durch so ein aggressives Auftreten einschüchtern lassen, bekommen Anwälte ihre möglicherweise unsinnigen geforderten Geldforderungen bezahlt und die GEMA profitiert von neuen Mitgliedern, die nun Beiträge und evtl. Gebühren entrichten müssen, ohne wahrscheinlich jemals Gewinn zu erwirtschaften.


Tatsächlich ist es als Amateurmusiker schwierig, mit dem Gesetz wirklich in Konflikt zu kommen, wenn man keine Coversongs ohne Absprachen veröffentlicht und nirgends klaut. Einige bis viele Menschen müssen allerdings, wenn sie angeschrieben werden, denken: "Aber was wenn doch? Kann ich mir Gerichtshickhack leisten? Bla...bla?", denn man liest relativ häufig, das Menschen mit angeblichen GEMA-Ansprüchen belästigt werden und hin und wieder auch Geld lassen müssen.


Ich würde da aber kein Problem mit deb Prinzipien der GEMA sehen. Ich würde eher behaupten, die GEMA, das Gesetz und ähnlich arbeitende Institutionen können nicht mit der Entwicklung des Internets mithalten, wodurch geltende Regeln sich zu ungunstigen der 'Produzenten' und Konsumenten biegen lassen - googelt mal nach "Abmahnung", der hier erwähnten "Creative Common License" oder "Forenhaftung" und ihr werdet sehen, dass der Ärger, den manche mit der GEMA haben, letztlich nur ein Teil einer sehr großen Rechtsunsicherheit im gesamten Internet ist.