Hallihallo!
Beim Stöbern ist mir eure Diskussion aufgefallen. Vorweg: das Forum gefällt mir.
Ich möchte die Betrachtung der GEMA von außen mal um eine Perspektive erweitern - um die des GEMA-freien Künstlers. Seit sich Amateure relativ schnell, günstig und einfach im Internet präsentieren können, tun sie dies zu tausenden. Entweder über eine Musikcommunity (z.B.
Homerecording,
MP3),
Myspace oder eine andere, ggf. eigene Website.
Der digitale Musikmarkt ist dadurch für eine einzelne Organisation so gut wie unüberschaubar geworden. Wer bitte ist der Künstler XYZ? Ist das 'ne Schülerband, ist das bei der GEMA gemeldet, werden dafür Gebühren entrichtet, werden evtl. Urheberrechte verletzt usw.?
Gerade in diesem etwas undurchsichtigen, mäßig regulierten Stadium des Internets kommt dann eine Armada von Anwälten aus den Universitäten Deutschlands, die alle gerne im ansonsten rappelvollen Arbeitsmarkt eine Anstellung suchen. (Ab hier beginnt das Hörensagen) Also durchforsten sie das Internet nach herunterladbarer Musik und drohen mit der GEMA-/Gebühren-/Klagekeule, wenn sie nichts von erworbenen Verwertungsrechten für diese Seite wissen.
Ob und wieweit die GEMA dieses Problem forciert, um freie Künstler in sich heinzuzwängen, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wie viele solcher Juristen direkt bei der GEMA für solche Dienste beschäftigt sind und wie viele Kanzleien in deren Auftrag handeln. Ich selbst wurde noch nicht mit solchen Dingen belästigt, hörte aber von anderen Musikern, dass sie praktisch nachweisen sollten, keine Rechte zu verletzen. im Großen und Ganzen wirkt das Ganze auf mich wie eine Kopieder Abmahnwellebei Bagatellen im Urheberrecht: wenn sich genug freie Musiker durch so ein aggressives Auftreten einschüchtern lassen, bekommen Anwälte ihre möglicherweise unsinnigen geforderten Geldforderungen bezahlt und die GEMA profitiert von neuen Mitgliedern, die nun Beiträge und evtl. Gebühren entrichten müssen, ohne wahrscheinlich jemals Gewinn zu erwirtschaften.
Tatsächlich ist es als Amateurmusiker schwierig, mit dem Gesetz wirklich in Konflikt zu kommen, wenn man keine Coversongs ohne Absprachen veröffentlicht und nirgends klaut. Einige bis viele Menschen müssen allerdings, wenn sie angeschrieben werden, denken: "Aber was wenn doch? Kann ich mir Gerichtshickhack leisten? Bla...bla?", denn man liest relativ häufig, das Menschen mit angeblichen GEMA-Ansprüchen belästigt werden und hin und wieder auch Geld lassen müssen.
Ich würde da aber kein Problem mit deb Prinzipien der GEMA sehen. Ich würde eher behaupten, die GEMA, das Gesetz und ähnlich arbeitende Institutionen können nicht mit der Entwicklung des Internets mithalten, wodurch geltende Regeln sich zu ungunstigen der 'Produzenten' und Konsumenten biegen lassen - googelt mal nach "Abmahnung", der hier erwähnten "Creative Common License" oder "Forenhaftung" und ihr werdet sehen, dass der Ärger, den manche mit der GEMA haben, letztlich nur ein Teil einer sehr großen Rechtsunsicherheit im gesamten Internet ist.