Natürlich ist die Cloud nur eine Umsetzung lange bestehender Techniken, aber dennoch spricht man mit diesem Schlagwort etwas anders an. Es beschreibt eher ein Konzept bzw. eine Idee und weniger den rein technischen Aspekt dahinter.
Solche Schlagworte wie „Micky Maus Betriebssystem“ finde ich da schon absurder. Lion bietet evtl. Erleichterungen für den Gelegenheitsnutzer, welche sich aber keinesfalls aufdrängen oder ähnliches. Ich nutze z. B. genau wie in Snow Leopard für viele Aufgaben weiterhin das Terminal, absolut kein Problem. Gesten erleichtern an vielen Stellen die Bedienung - gerade mit dem Magic Trackpad. Kombiniert mit den bekannten Tastatur-Shortcuts lässt sich ein sehr angenehmer Workflow realisieren. Das ist letztendlich der eigentliche Sinn eines Betriebssystems: Dem Nutzer das Leben zu erleichtern.
Die angesprochene Bevormundung der Nutzer ist in Lion auch weniger präsent, als beispielsweise bei den iOS Geräten. Jedenfalls fühle ich mich nicht „bevormundeter“ als in Snow Leopard oder anderen Mac OS X Versionen. Ist diese gut oder schlecht - darüber könnte man eine weitere Diskussion füllen. Will man jeden Aspekt seines Betriebssystems kontrollieren, dann ist Linux sicher angebrachter.
Punkt 1: Trim Befehl
Ja das ist leider wahr, war aber vor Lion nicht anders. Klar hätte man das erwarten können, aber es stellt ja zumindest keine Verschlechterung zum Vorgänger dar. Wenn man selbst am Rechner Hand anlegt wäre es aber nicht verkehrt gewesen sich diesbezüglich zu informieren.
Punkt 2: Vollbild-Anwendungen bei mehreren Monitoren
Ich habe ebenfalls zwei Bildschirme und das hat mich auch Anfangs „geärgert“, eher aber wegen der Tatsache, dass es sicherlich aus technischer Sicht kein Problem gewesen wäre das besser zu realisieren. Die Praxis sieht allerdings so aus, dass man auf einem System mit mehreren Bildschirmen eigentlich keine Vollbild-Anwendungen benötigt. Also gerade bei den 27"ern die ich hier verwendet verschenkt man mit Vollbild-Anwendungen eigentlich nur Platz – sie sind also eher was für Unterwegs, z. B. in Verbindung mit einem kleinen MacBook Air. Dafür sind es ja letztendlich auch gedacht, und diesen Zweck erfüllt der Vollbildmodus gut.
Punkt 3:
iLife
Wenn Du zuvor einen Mac mit Snow Leopard hattest war eine iLife DVD im Lieferumfang enthalten. Diese hättest du problemlos auf Lion installieren können. Das wäre jedenfalls die ideale Lösung gewesen. Es sieht ein bisschen so aus, als sei das der Hauptgrund für deinen Unmut gegen Apple bzw. Lion aber gerade dieser ist für mich einfach unverständlich. Zum einen sprichst du von einer sauberen Neuinstallation willst aber irgendwas mit dem Migrationsassistenten anstellen, zum anderen hättest du, wenn das mit dem Assistenten nicht klappt, einfach die DVD verwenden können. Natürlich ist die Aussage des Supports diesbezüglich etwas seltsam, zumal die dich sicher auf die Existenz der DVD hätten hinweisen können, aber vermutlich haben sie dein Problem genauso wenig verstanden wie ich gerade. ^^
iCloud
Das man Bilder nicht Löschen kann ist unschön und hat mich zwar weniger aus Datenschutzgründen gestört, sondern eher auf Grund der Tatsache, dass ich ungern jeden Mist länger als nötig aufbewahren möchte. (Screenshots, Kopien von Dokumenten, etc.) Dem Problem hat sich Apple wohl angenommen, von daher kann man es bald wohl als Kinderkrankheit abstempeln.
Also für mich sind alle genannten Punkte Kleinigkeiten. Klar die „Probleme“ sind vorhanden, sie sind unschön, aber solche Details werden dir auch bei jedem anderen Betriebssystem auffallen. Wenn diese Punkte dennoch für dich ausreichen Mac OS X den Rücken zu kehren – nur zu, ist dein gutes Recht, jeder gewichtet solche Dinge anders.
Ansonsten kann ich die verbreite Abneigung zu Lion nicht nachvollziehen. Sicher war Lion nicht ein riesiger Schritt nach Vorne, aber keinesfalls eine Verschlechterung zum Vorgänger, wie viele behaupten. Es gab im Detail viele Verbesserungen, einige neue Features, von denen auch ich nicht alle verwende. So brauche ich den Launcher z. B. nicht, da ich meine Apps mit Spotlight viel schneller aufrufen kann – aber das ist ja das schöne daran, es zwingt mich niemand auch alles Angebotene zu nutzen.
Ist aber wohl auch eine Sache der Mentalität. Ich bin im Grunde jemand, der neuen Dingen immer gern entgegen schaut und bereit ist von alten Gewohnheiten abzulassen. Ich geb einem neuen System oder Programm unvoreingenommen eine Chance und suche nicht nach Gründen es schlecht zu finden. Und das machen leider viele - bei Windows 8 sehen die Diskussionen momentan nicht anders aus, und das obwohl es noch nicht mal eine ordentliche Grundlage für die Bewertung gibt. Das ist jetzt nicht persönlich gegen den Themenersteller oder andere Beiträge hier gerichtet, sondern die allgemeine Beobachtung, dass Neues oft direkt negativ angesehen wird. Ist man diesbezüglich erst einmal voreingenommen so braucht es nur noch das kleinste Problem und schon wird geschrien wie mies das Produkt doch ist.
Geht man objektiv an die Sache, gibt dem Produkt eine Chance, und informiert sich erst über Unstimmigkeiten bzw. versucht diesbezüglich eine Lösung zu finden bevor man seinen Frust irgendwo abläd, so fällt das Ergebnis meist positiver aus. Kleinigkeiten werden nicht hochgespielt ohne Ende etc.