Muss ich doch auch mal was dazu aus meiner persönlichen Sicht loswerden.
Kleine Anektode in Sachen Inflation.
Ich habe mich seit langer langer Zeit mal wieder beworben. Dazu nahm ich mein letztes Gehalt als Angestellter, das aber zuvor leider auch schon 10 Jahre keine Gehaltserhöhung sah
. Das ist also nun 26 Jahre her.
Dieses alte Gehalt gab ich dann in den Inflationsrechner und bestimmte damit mein „Wunschgehalt“, genehmigte mir dabei eine “satte“ Gehaltserhöhung von gerade mal 0,9%. Fand ich nicht frech sondern eher noch moderat.
Der in Frage kommende Arbeitgeber pumpte dann wie ein Maikäfer. Sein Angebot lag dann weit über 12.000 jährlich unter meiner Minimalvorstellung, geradezu lächerlich.
Soviel zu dem Umgang mit der Inflation - und auch zum angeblichen „Fachkräftemangel“. Es geht in dem meisten Fällen doch gar nicht um Fachkräftemangel, sondern eher um die Ausbeutung/Ausnutzung.
Jetzt hab ich einen Job, der nicht nur viel mehr Spaß macht, in dem ich kreativ sein kann, für den ich 10km einfach weniger fahren muss, bei dem es viel umfangreichere soziale Leistung gibt und ein tolles Team da ist - und in dem ich fast 5.000 mehr im Jahr verdienen würde, würde ich dort Vollzeit arbeiten - was aber in aktueller Situation nicht sein muss
Mein Rat: „Verkauft“ Euch nicht unter Wert, nutzt Eure Erfahrung und Euer Wissen. Bleibt aufmerksam und haltet immer die Augen offen.
Trotzdem ist natürlich vieles, vor allem für den täglichen Bedarf, wesentlich teurer geworden, selbst in Hinblick auf viele bereits gestiegenen Gehälter. Aber machen wir uns nichts vor. Es gibt nun mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Welt, der Konsum kann so nicht weitergehen. Den Unternehmen ist es aber leider egal, denn die Reichen wollen und werden nun mal immer reicher und nehmen damit Geld (von dem es nun mal eine spezifische Menge gibt, Geld Drucken bedeutet ja Inflation) aus dem Wirtschaftskreislauf, der dann unten und in der Mitte fehlt.
Es mangelt seitens der reichen „Elite“ an Moral und wirklichem Interesse zur Nachhaltigkeit. Wieso sonst baut z. B. Apple iPhones oder Macs , die ohne Probleme 10,12 oder viel mehr Jahre halten (ich habe tatsächlich noch ein 5er, das läuft eigentlich immer noch, mein noch funktionierendes MacBook Pro von 2010 wäre zum surfen/mailen vollkommen ausreichend etc.) aber sie lassen es scheitern an der Software/Sicherheit? Weil sie damit eben kein Geld verdienen. Dann sollen sie eben Software (für die Sicherheit der Geräte) dafür weiterentwickeln und man zahlt für einen update nach den obligatorischen 7 Jahren „Haltbarkeit“. Ich wäre bereit, für jedes Jahr sagen wir mal 50 € oder vielleicht auch 75€ hinzulegen, um ein gutes Gerät ein weiteres Jahr betreiben zu können - ich mag es nicht, Geräte zu ersetzen, die eigentlich noch funktionieren.
Aber Apple ist da ja noch einigermaßen verhalten, ein Samsung schafft es meist nicht auf 6 Jahre in Sachen updates. Von Druckern, die am Tag nach Ablauf der Garantie kaputt gehen mal ganz abgesehen…..
So führe ich die meisten Probleme darauf zurück, dass es einfach zu viele gierige Menschen gibt, aber auch zu viele, die sich das nicht nur gefallen lassen sondern bereitwillig auf immer neues warten. Ist eben wie im alten Rom, die Politiker gaben den Menschen „Brot und Spiele“, damit diese zumindest etwas hatten, mit dem sie zufrieden sein konnten - und nicht auf die Idee kamen, den Reichen auf die Nerven zu gehen. Und so ist es auch heute, denn „satte Menschen gehen nicht auf die Straße“.
Danke für die Aufmerksamkeit