Ich bin ja jetzt seit einem halben Jahr hier, da sollte ich mich vielleicht auch mal vorstellen?
Meiner einer hat irgendwann in den frühen 80ern zum ersten mal vom Macintosh gelesen. Ich glaube es war in dieser Zeitschrift
http://www.c64-wiki.de/index.php/Computerkurs. Aber das war für einen Teenager natürlich nicht bezahlbar. Stattdessen wurde ein Commodore C116 angeschafft. Später ein C64, dann ein Amiga. Als Amiga User dachte man: Mac hat keine Farbe, kein Multitasking, keinen echten Sound und ist teuer. Warum drum kümmern?
1992 war Commodore pleite und es wurde immer klarer, dass man von dort nichts großes mehr zu erwarten hatte. Da blickte man sich um und sah bei Apple, dass die bezahlbaren Maschinen noch keine PowerPC CPUs hatten und somit Programme, die für die neuen Rechner geschrieben wurden gar nicht auf den alten laufen konnten. Obendrein war RAM und Festplattenspeicher doppelt so teuer wie in der PC-Welt. Außerdem gab es immer noch kein Multitasking. Also wieder keinen Mac für mich, sondern 1995 ein PC mit Windows 95 und Linux, später dann FreeBSD, weil es einfach stabiler und besser dokumentiert war als Linux.
Dann die Bombe: Apple kauft NeXT. NeXT Rechner hatten mir immer gefallen, waren aber für Studenten einfach nicht bezahlbar. Es kommt wie es musste: NEXTSTEP für Macs! Es heisst MacOS X.
„OK, diese iMacs sehen ja wirklich cool aus!“ Zwar wäre ich damals auch zufrieden gewesen, wenn ich MacOS X auf meinem PC hätte laufen lassen können, aber irgendwie fand ich den iMac dann doch so schön, dass ich mir einen holte bevor der offizielle OS X Start war. Einen Monat hatte ich Spaß mit Mac OS 9 und einem Rechner, der identische Specs zu meinem zwei Jahre vorher erworbenen und auch noch günstigeren PC hatte. Der Unterschied war eben nicht in KBytes und MFlops messbar, Bildschirm, Lautsprecher alles war eine Klasse besser und es passte alles zusammen und funktionierte richtig, ohne dass ich mir meine Treiber selbst kompilieren musste und so. Java und Flash waren entsetzlich langsam auf der Maschine, aber alles lief – sogar der Internet Explorer lief auf dem Mac besser als unter Windows! Ich wurde ein Fan. Ich weiß inzwischen mehr über Steve Jobs als über alle unsere Nachbarn zusammen.
Enttäuscht von Apple war ich dann kurz nach der Vorstellung des iPad: Gatekeeper. Ich konnte nicht akzeptieren, dass Apple regelmäßig Geld von Entwicklern haben will, nur damit die ihre eigenen Programme für iPad (und für den Mac im App Store) weitergeben können. Ich hatte es einfach nicht verstanden und fühlte mich gegängelt. Ich wollte z.B. einen programmierbaren C64 Emulator auf dem iPad. Programmieren sollte ein Grundrecht sein und jeder sollte es dürfen, ob arm oder reich, ob in Basic oder Haskell …
Drei Jahre habe ich gebraucht um mich damit anzufreunden. So lange gab es für mich keinen neuen Mac, sondern einen PC und einen Sam 440EP Flex (
http://www.amiga.org/forums/blog.php?u=6164). Nach einer Weile hatte ich aber das Gefühl, dass ich in der Vergangenheit lebe und ich mir einiges erleichtere, wenn ich in einen neuen Mac und ein neueres iPhone investiere.
Meine Meinungen:
Steve Jobs hat mit seiner Methode die besten Produkte gefördert: Die, die in der Praxis am besten benutzbar sind.
Retina-Auflösung ist wichtig. Gute Bildschirme sind wichtig. Sie müssen nicht groß sein.
Egal was es ist, es braucht nicht
viele Features, sondern nur welche, die gut zusammenarbeiten.
Ein kleiner Computer, der ganz Dir gehört ist besser als ein Großrechner, den Du teilen musst – immer.
Ein kleiner Computer ist schöner in der Wohnung als ein Großer, oder viele Mittelgroße.
Das Wichtigste ist was man mit dem Rechner macht. Bei mir: Malen, Zeichnen, Geschichten Erzählen, Musizieren, Kommunizieren und Programmieren. Außer Programmieren kann ich all das auch ohne Computer. Das ist wichtig.