Schöne Diskussion.
Ab einen gewissen Preisbereich sind eklatante Unterschiede nicht mehr hörbar sondern nur mehr messbar. Hier spielt eher die Einbildung eine Rolle in meinen Augen "ich habe ne Anlage für XXXXX€ natürlich hört sich die besser an als eine XXXX€ Anlage."
Naja, das stimmt nur bedingt. Primär sollte man die Qualität nicht mit dem Preis gleichsetzen. Ich kenne Lautsprecher für €20.000,- die deutlich besser sind als solche für €100.000,-. Auf der anderen Seite gibt's aber auch welche für €60.000,- die dann wieder viel besser sind als solche für €55.000,-. Das hängt halt immer vom Hersteller und dem jeweiligen Model ab. Wenn man lange genug sucht (vielleicht Jahre lang), dann findet man sicher für €10.000,- eine Kette, die besser klingt als die Kette die einem der Fachhändler um die Ecke verkaufen will, der halt nunmal ein eingeschränktes Angebot hat.
Außerdem würde ich mir für solch einen stolzen Preis, eine Anlage nach Maß anfertigen lassen und dann sicher noch günstiger aussteigen.
Das wage ich mal zu bezweifeln. Ich habe früher selbst Lautsprecher gebaut und auch einen Blick die Endstufen-Szene geworfen. Wenn man das richtig machen will, dann kostet das vor allem eins, nämlich Zeit. Wenn ich nun jemanden bezahlen muss, der ein oder zwei Jahre lang an einer Anlage für mich feilt, dann kann ich das auch von der Stange kaufen, zumindest bei jemandem der wirklich Ahnung von der Thematik hat.
Hinzu kommt noch das ein sauber ausgemessener Raum von einem Akustiker
Das ist so ziemlich der wichtigste Punkt überhaupt. Und auch hier werden die Kosten von den meisten Leuten unterschätzt. Wenn man hier wirklich einen "perfekten" Raum haben will, dann sind ruck-zuck mal €10.000,- oder €20.000,- weg, nur für den Raum, ohne Equipment.
Generell möchte ich kurz anmerken, dass vorallem in der HiFi-Branche viel zu viel "Voodoo" gibt, es gibt ernsthaft Leute die Kabeln kaufen im Wert von mehreren tausend Euros, wenn ich sowas lese fällt mir immer diese Seite ein:
http://www.nucleostop.de :-D
Das kommt immer drauf an. Ich habe früher auch Kabel verwendet, die in diesen Preisbereichen lagen und in doppelten Blindtests auch durchaus Unterschiede gehört und diese reproduziert. Die Frage ist, ist das bei heutiger Technik denn überhaupt nötig? Ich habe mich Jahre lang gegen aktive Lautsprecher gewehrt. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich viele angehört habe und dann länger damit herumgespielt habe. Heute habe ich Lautsprecher von Meridian, mit digitalen Eingängen und massiv DSP Power. Da kann man z.B. CD Player direkt anschließen oder halt die passende Vorstufe. Da langt dann auch ein normales Cat5e Kabel aus dem Computerladen und es gibt keine Unterschiede mehr. Das ist dann auch nicht teurer als eine gute analoge Kombi, hat aber massiv Vorteile dieser gegenüber.
Persönlich würde ich heute, aus diversen Gründen, keine passiven Lautsprecher + Kabel + Endstufen kaufen. Dazu ist die aktive Konkurrenz einfach viel zu gut geworden, mit speziell auf diesen Lautsprecher angepasste Filter + Verstärkung oder halt gar aktive Regelung.
Vinyl ist für mich heute auch tot, die klassische CD aber auch. Warum soll ich mit ein paar tausend CDs herumhantieren, wenn ich das auch bequem auf Festplatten auslagern und die CD im Keller verstauen kann? Es gibt Systeme von Meridian, Kaleidescape, etc. die qualitativ als Quelle besser als so mancher CD Transport im höheren Preissegment ist. Da sehe ich den Vorteil nicht mehr.
Jemand hat die Aussage gebracht, dass daheim eine Anlage/Heimkino kein Kinofeeling bringt. Qualitativ möchte ich dem widersprechen. Sowohl das Bild als auch der Ton ist bei einer guten Anlage daheim deutlich besser, als dies in den meisten Kinos der Fall ist. Natürlich geht das nicht mit dem Receiver + Lautsprecher vom Saturn oder Händler um die Ecke. Da steckt schon etwas mehr Aufwand dahinter.
Zum Thema Unterschiede, hier muss man schon fair vergleichen. Ich habe CDs die in Europa gefertigt wurden, die z.B. deutlich schlechter klingen als die "gleiche" CD aus Japan. Das fängt im Studio an und hört bei der Fertigung auf. Und wenn ich dann den Schritt zum Vergleich von CD vs. Vinyl mache, dann wird es noch viel komplexer.