Und nein, ich fahre nicht mit Maske Fahrrad. Draußen habe ich die auch nicht auf, lediglich in Innenräumen, wo auf engem Raum viele Leute sind. Beim Einkaufen beispielsweise.
Die Diskussion, wo sich die Menschen anstecken gibt es seit Pandemiebeginn und irgendwie will kein Bereich so richtig dafür verantwortlich sein.
Allerdings stimmt das nicht ganz. Parties bzw. rappelvolle Kneipen wurden von Anfang an als Infektionsherde identifiziert, in denen sich dann auch durchweg sehr viele angesteckt haben.
Zum Musterbeispiel ist der Supermarkt geworden, der zum einen die gesamte Pandiemie über geöffnet war und zum anderen von Beginn an die Maskenpflicht akzeptiert wurde.
Aber warum eigentlich? In dem obigen Zitat wird mal wieder "enger Raum und viele Leute" genannt. Der einzige Ort zum Einkaufen, auf den die Beschreibung passt, ist meiner Meinung nach so ein Kiosk im Bahnhof oder ähnliches.
Normale Supermärkte sind doch riesig, mit 4+ Meter hohen Decken und starker Abluft die aufgrund der Lebensmittelhygiene schon Vorschrift ist.
Interessant finde ich, dass in meinen Supermärkten seit Aufhebung der Maskenpflicht alle(!) Mitarbeiter der Supermärkte auf die Maske verzichten. Bei den Kunden waren es Anfangs wenige und gestern hat es etwas gedauert, bis ich jemanden gesehen habe, der auch eine Maske trug.
Wenn die Supermärkte jetzt derartige Infektionherde sind, wie viele glauben, müsste sich dann nicht so langsam mal das Personal, dass ja den ganzen Tag in den Läden ist, infizieren? Bzw. sollten die sich nicht um einen solch hohen Faktor wahrscheinlicher infizieren, so dass es in der Statistik auffällt?
Irgendwie ist das nicht der Fall. Übrigens ist auch die Katastrophe nach Wegfall der Maskenpflicht vor vier Wochen nicht eingetreten. Ich finde das insofern interessant, als dass zu Beginn der Pandemie in den damaligen Wellen von der Politik nichts entschieden wurde, bis zu erkennen war dass die jeweilige Welle überschritten war. Dann wurde so etwas wie ein Lockdown/Maskenpflicht beschlossen und die weiterhin fallenden Infektionszahlen wurden als Beweis der Wirksamkeit präsentiert. Auf das Argument, dass die Zahlen ja bereits vor Einführung dieser Maßnahmen gefallen waren wurde die Theorie der "vorauseilenden Vernunft" erfunden.
In den ersten Wochen wurde ja (auch hier) noch versucht das ganze über die Testrate zu relativieren, aber auch die Intensivstationsbelegung und Todesfälle gehen seit Aufhebung der Maskenpflicht zurück.
Und keine Aufgregung, denn diese beiden Ereignisse stehen sicher in keinem kausalen Zusammenhang. Vielmehr war die Welle wohl überschritten und der Termin fiel zeitlich nur zufällig auf das Abflachen der Kurve.
Nicht auszumalen, wie argumentiert worden wäre, wenn die Aufhebung der Beschränkungen vor erreichen des Maximums stattgefunden hätte.
Trotzdem ist es schon erstaunlich, wie still es derzeit um das Thema Corona geworden ist. Leider hängt das natürlich mit anderen Themen zusammen, die leider nicht besser sind. Aber die Energie einiger, jede Veränderung zum Thema Corona genauestens öffentlich erklären zu wollen, scheint seit ein paar Wochen verflogen zu sein.
Das ist natürlich insofern schlecht, da im Herbst vermutlich alles wieder von vorne losgehen wird und wir jetzt eigentlich (bei der dritten Iteration) mal Resumee ziehen sollten.