skepsis
Westfälische Tiefblüte
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Preise haben also keinen Spielraum?
Ach was, hat Apple nicht den iPhone Preis nach der ersten Generation massiv gesenkt, um dann mehr über die Masse Profit zu erzielen.
Wie lange ist es eigentlich her, also Greenpeace eine Kampagne gegen Apple startete?
Damit, dass es keinen Spielraum gibt, ist nicht gemeint, dass Preise sich nicht ändern können. Im Gegenteil! Gerade die Preisänderung des iPhones ist ein eindeutiges Zeichen für das gewinnmaximale Pricing des iPhones. Gemeint ist, dass das übergeordnete Ziel "Gewinnmaximierung" beim Pricing in der grundsätzlichen Schlagrichtung keine Spielräume lässt. Die konkrete Ausgestaltung ist natürlich nicht ganz so abstrakt. Für die Preisabsenkung vom iPhone damals sehe ich als Außensteher zwei plausible Erklärungsansätze: a) Die Markteinführung vom iPhone lief so hervorragend, dass man frühe Käufer in der Tasche hatte und ein niedrigeres Pricing sich positiver auf den Gewinn auswirkt oder b) Im Zuge der Markteinführung wurde deutlich, dass man sich im Preis leicht nach oben vertan hatte.
Und was den grünen Touch angeht, ist auch das keine Nettigkeit von Apple. Hier wurde auf veränderte Marktbedingungen reagiert. Konsumenten erwarten zunehmend ökologisch nachhaltige Produkte, ohne das dahinter unmittelbar eine erhöhte Zahlungsbereitschaft steht. Das gilt ebenso zunehmend für Arbeitsbedingungen. Darauf nicht zu reagieren wäre schlicht schlechtes Marketing.
OK, hoffen wir, dass Du recht hast
Denn wenn Preise keinen Spielraum haben und die Hersteller immer das maximal mögliche
herausholen, bedeutet das, dass Apple keine Preiserhöhung vornehmen kann. Denn nach Deiner
Logik holen Sie heute bereits das maximale heraus und da die Produktionskosten unabhängig vom Preis
zu sehen sind, kann dies nicht zu einer Preiserhöhung führen.
Märkte sind ja keine statischen Gebilde, sondern höchst dynamisch. Natürlich kann Apple jederzeit seine Preise ändern. Die Frage ist ja nur stets ob sie gewinnmaximal gesetzt sind. Das ist natürlich eher ein abstraktes Ziel. Eine zielgenaue Positionierung klappt nicht immer. Alles ja auch nur immer auf der Basis verfügbarer Informationen. Veränderte Marktbedingungen können zu veränderten Preisen führen. Das maximale von heute muss nicht das maximale von morgen sein. Veränderungen im Produktlebenszyklus und Marktwachstumg hier mal völlig ausklammert.
Mit Marge meine ich nicht, dass die Herstellungskosten bei 100€ und der Verkaufspreis bei 130€ liegt.
Das ist nirgends der Fall.
Wenn aber der Gewinn nach Abzug aller zusätzlichen Kosten (Vertrieb, Verwaltung, Marketing, Entwicklung, etc.)
immer noch bei 30% liegt, ist das sicherliche nicht mehr üblich.
Und selbst 110% wären bei Apple noch nichts, denn ich glaube kaum, dass ein IPod Nano in der Herstellung
90€ kostet.
Warum diese statische Festlegung? Wir brauchen keine 30%-cap. Es gibt Märkte mit niedrigen Margen und Märkte mit hohen Margen. Ich sehe überhaupt keinen Nutzen das in irgendeiner Weise zu begrenzen. Im Gegenteil! Hohe Margen sind sogar ein Anreiz für Investitionstätigkeit, die dann idealerweise zu höherem Wachstum, Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen etc. führt. Margen überhalb von 30% sind erstens nicht atypisch und zweitens keinesfalls unmoralisch.