Apple Stores in China untersuchen Kunden auf Fieber

[Draco]

Mein Beileid.
Die Umstände aktueller Einzelschicksale wie Deinem machen es äusserst schwer, ich kann es nachvollziehen.

 

[EmHa]

Danke.

Der Tod ist immer Einzelschicksal.

Das Kleinermachen von Ereignissen durch ein Etikett wie z.B. Einzelfall/Einzelschicksal u.ä. hilft nicht weiter. Man kann sehr wohl als Einzelbetroffener sachlich Dinge bewerten und besprechen. Es ist aber ganz gut, sich nicht vollkommen von dem zu entfernen, über das man letztlich spricht. Es sind eben keine Zahlen und Kurven und Algorithmen. Es sind Menschen. Jeder für sich nur ein „Einzelschicksal“.

 

[Draco]

Das sollte meinerseits keinesfalls abwertend klingen, sondern war so gemeint, wie Du es hoffentlich aufgefasst hast. Tod = immer Einzelschicksal. Ich habe meine Mutter auch verloren, war damals noch ein halbes Kind und dessen Umstände waren ganz anderss als "üblich".

@ Krankenhaussituation:
Interessantes Feedback, danke.

 

[ImpCaligula]

Nachdem Herr Trump gehört hat, dass man Covid-19 unter direkten Sonnenstrahlen leidet - bzw. man dem Virus auf Oberflächen mit Bleich- und Desinfektionsmittel zu Leibe rücken kann...

...sprach er gestern davon - man müsse irgendwie es schaffen Sonnenlicht in den Körper zu bekommen. Das aber noch harmlos - er empfahl zudem zu testen, ob es nicht hilfreich wäre, wenn man Menschen Bleich- und Desinfektionsmittel direkt spritzen würde.

Mir fällt dazu nichts mehr ein. Hat einer der mächtigsten Männer der Welt wirklich so einen IQ...?

Trump spekuliert über Injektion von Desinfektionsmittel - Ärzte warnen dringend

In seinem täglichen Corona-Briefing hat US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit ins Spiel gebracht, Desinfektionsmittel gegen das Virus zu spritzen. Die ersten Reaktionen sind deutlich.

www.spiegel.de

 

[Draco]

Desinfektionsmittel ist ja im wesentlichen Alkohol. Dieses als "Medikament" intravenös würde sicherlich breite Zustimmung in den Völkern finden

Übrigens werden die dramatischen Auswirkungen in der industriellen Privatwirtschaft immer deutlich sichtbarer. Unsere Kunden, Partnerfirmen, Gespräche mit Lieferanten und benachbarte Unternehmen aus Stahl-, Bau- und Metallbranche (die allesamt erheblich(!) größer sind) haben bereits erste Pressemeldungen veröffentlicht, die unsere internen Vorgespräche bestätigen. Dort ist von Kurzarbeitsphasen zw. 1-3 Wochen pro Monat bis Jahresende (!!!) die Rede, aktuelle Auftragseinbrüche bis zu 80% und internationalle Lieferkettenengpässe bis in 2021 sind bereits offiziell verkündet.
Unser größter Kunde in England hat gestern mitgeteilt, dass vor August die Produktionskapazitäten nicht angehoben werden und bis auf Weiteres bei 10-25% Kapazitätsauslastung bleiben. Das gibt eine fucking lange Durststrecke

Wenn ich zu allem Überfluss dann noch von einer drohenden zweiten Infektionswelle durch zu schnelle Lockerungen lese, wird mir - wirtschaftlich betrachtet - ganz übel

 

[Westfale]

Sagt mal, hat jemand belastbare Informationen aus Krankenhäusern durch Bekannte oder aus eigenem direkten Umfeld? Es gibt diverse Medienberichte, dass Krankenhäuser Kurzarbeit angemeldet haben, weil die Corona Welle bisher ausblieb und im Gegenzug die "unwichtigen" Eingriffe alle in die Zukunft verschoben worden sind.

Ich möchte dies gern aus Neugier bestätigt wissen bzw. hinterfragen. Sind das "alternative Fakten" oder nur tatsächliche Einzelfälle oder gar in der Breite realistisch?

Ich arbeite in der Radiologie in einem Haus in NRW. Ich drück mich jetzt mal nicht medizinisch aus, sondern ganz salopp. Auf CoViD-19 bezogen, ist hier seit Wochen absolut nichts los. Die geschaffenen Kapazitäten wurden nicht mal ansatzweise ausgereizt. Wer kann, feiert Überstunden ab. Da alle elektiven Patienten bis auf weiteres vertröstet werden, ist auch sonst nix los. Die Verdachtsfälle sind durchweg negativ. Und das ist jetzt alles völlig wertfrei.

Was ich allerdings sehe, betrifft mich zwar in meiner Abteilung nicht, aber psychisch labile Menschen kommen häufiger als sonst. Denen scheint die Situationen schwer zu schaffen zu machen.

 

[ImpCaligula]

Desinfektionsmittel ist ja im wesentlichen Alkohol. Dieses als "Medikament" intravenös würde sicherlich breite Zustimmung in den Völkern finden

Desinfektionsmittel ist aber eine recht breit gestreute Definition von Artikeln. Darunter fallen auch Desinfektionsmittel für Bad und WC oder Waschmaschine ... oder auch Handdesinfektionsmittel aus der Drogerie. Und da ist nichts mit "wesentlich nur aus Alkohol" - wenn Du Dir das intravenös spritzt dürfte der Virus Dein kleinstes Problem sein.

Übrigens werden die dramatischen Auswirkungen in der industriellen Privatwirtschaft immer deutlich sichtbarer.

Man darf aber auch nicht einfach nur den schwarzen Peter der Regierung oder der Situation in Deutschland zu schieben. Wenn wir alles öffnen würde von heute auf morgen - würde es so viel gar nicht bringen.

Ich nehme mal unsere Region Stuttgart als Beispiel. Eine komplette Aufhebung der Maßnahmen würden Daimler und Co gar nichts bringen. Weil einfach kein Material da ist und auch keines kommt. Motorteile kommen aus Polen, Innenausstattung aus Italien und so weiter. Sprich es gibt kein Material um ein fertiges Fahrzeug komplett zusammen zu bauen. Und da Großkonzerne wie Daimler keine kompletten Autos bauen können - können auch die ganzen Zulieferer zu bleiben, wie Bosch Autoteile, Mahle, MAN und so weiter...

Es würde daher nur bedingt etwas bringen, wenn wir komplett wieder hoch fahren.
"Dank" der Globalisierung und geschuldet dessen, dass viele Ländern immer noch komplett dicht haben - bringt das nichts.

Und selbst wenn Du dann die Produktion oben hättest - Deutschland als Exportweltmeister - wohin willst denn exportieren?
Wer soll wann wo welche Waren denn kaufen?

Dieses - wir müssen endlich wieder hochfahren damit die Wirtschaft wieder läuft und es ist wie vorher - ist etwas zu kurz gedacht.

Wenn ich zu allem Überfluss dann noch von einer drohenden zweiten Infektionswelle durch zu schnelle Lockerungen lese, wird mir - wirtschaftlich betrachtet - ganz übel

Alle Staaten geben gerade Billionen an Währungsgelder aus. Jetzt schon schnürt die Regierung für Welle 1 ein weiteres Rettungspaket. Und wenn Welle 2 kommen sollte, muss nochmals Geld locker gemacht werden. Problem aller Staaten ist aber - es werden gerade Unsummen an Gelder ausgegeben, welche die Staaten nicht haben und auch nicht in Zukunft herein holen werden. Und Eurobonds oder sonst was? Wer soll die denn kaufen? Die Amis denen auch das Geld ausgeht?

Ein sehr realistisches Szenario das ich weltweit nicht für abwegig halte - ist Tabula rasa!
Währungsreform. Alles auf null.

Was da gerade an Geld gedruckt wird, das gar nicht vorhanden ist.

Ich arbeite in der Radiologie in einem Haus in NRW. Ich drück mich jetzt mal nicht medizinisch aus, sondern ganz salopp. Auf CoViD-19 bezogen, ist hier seit Wochen absolut nichts los. Die geschaffenen Kapazitäten wurden nicht mal ansatzweise ausgereizt.

Und da muss man auch froh darüber sein.

Ich verstehe nicht die Menschen, welche jetzt herum motzen, dass man da zu viele Reserven (umsonst) geschaffen hat, die man jetzt im Nachhinein anscheinen nicht braucht. Sowas nennt sich übrigens Prävention oder Sicherheitsreserve. Dass man die Betten doch nachher nicht braucht - geschenkt - ich freue mich eher so - als dass wir wie andere Ländern Patienten ausfliegen müssen, weil es keine freien Betten mehr gibt. Wir sollten froh sein darüber und uns nicht ärgern.

Auf einem Kreuzfahrtschiff hat es auch mehr Schwimmwesten und Platz in Rettungsbote als nötig.

Möchte mal die Menschen hören, wenn Sie ein Kreuzfahrtschiff oder Fähre betreten mit einem einzigen Rettungsboot und 10 Westen und der Kapitän sagt dann - wir fahren jetzt seit 3 Monaten von Hafen zu Hafen und nichts ist passiert - ergo waren alle Boote und Westen völlig unnötig. Wir verzichten daher in Zukunft darauf...

 

[Draco]

Ich glaube, Du interpretierst zuviel in meine Aussagen hinein.

Man darf aber auch nicht einfach nur den schwarzen Peter der Regierung oder der Situation in Deutschland zu schieben.
[...]
Dieses - wir müssen endlich wieder hochfahren damit die Wirtschaft wieder läuft und es ist wie vorher - ist etwas zu kurz gedacht.

Ich habe niemandem Schuld zugewiesen, sondern die Ist-Situation aus meiner Perspektive beschrieben.

Alle Staaten geben gerade Billionen an Währungsgelder aus. Jetzt schon schnürt die Regierung für Welle 1 ein weiteres Rettungspaket. Und wenn Welle 2 kommen sollte, muss nochmals Geld locker gemacht werden. Problem aller Staaten ist aber - es werden gerade Unsummen an Gelder ausgegeben, welche die Staaten nicht haben und auch nicht in Zukunft herein holen werden. Und Eurobonds oder sonst was? Wer soll die denn kaufen? Die Amis denen auch das Geld ausgeht?

Ein sehr realistisches Szenario das ich weltweit nicht für abwegig halte - ist Tabula rasa!
Währungsreform. Alles auf null.

Könnte passieren, sehe ich auch so.
Dass unsere Euro Währung mangels fehlender Ausgleichssysteme zw. den Mitgliedsländern nicht funktioniert, wissen wir alle schon seit der Griechenlandkrise. Und da wir unsere hoheitlichen Finanzsysteme nicht zusammenlegen, ist auch kein Erfolg auf technische Anpassungen im Euro-System in Aussicht. Die Ungleichgewichte waren vor Corona schon da, aber jetzt könnte man dem Schuldigen den Corona-Stempel als Ursache für einen solchen Tabula rasa Schritt aufdrücken, um Währungsreformen durchzusetzen.

 

[ImpCaligula]

Ich habe niemandem Schuld zugewiesen, sondern die Ist-Situation aus meiner Perspektive beschrieben.

Ich habe nicht Dich damit "angegriffen" - nur die allgemeine Stimmung wiedergegeben - auch in meinem Umfeld.

Da gibt es einige die meinen - einfach Maßnahmen aufheben - das reicht und die Wirtschaft läuft einfach so wieder an. Habe aber - wie geschrieben - paar Bekannte die zBsp bei Daimler und Co arbeiten. Und da würde es null bringen - würden die am Montag wieder ins Geschäft gehen - es gäbe nichts zu produzieren.

Aber wie gesagt - war auch nur eine allgemeine Beobachtung - nicht auf Dich bezogen.

 

[staettler]

Übrigens werden die dramatischen Auswirkungen in der industriellen Privatwirtschaft immer deutlich sichtbarer. Unsere Kunden, Partnerfirmen, Gespräche mit Lieferanten und benachbarte Unternehmen aus Stahl-, Bau- und Metallbranche (die allesamt erheblich(!) größer sind) haben bereits erste Pressemeldungen veröffentlicht, die unsere internen Vorgespräche bestätigen. Dort ist von Kurzarbeitsphasen zw. 1-3 Wochen pro Monat bis Jahresende (!!!) die Rede, aktuelle Auftragseinbrüche bis zu 80% und internationalle Lieferkettenengpässe bis in 2021 sind bereits offiziell verkündet.
Unser größter Kunde in England hat gestern mitgeteilt, dass vor August die Produktionskapazitäten nicht angehoben werden und bis auf Weiteres bei 10-25% Kapazitätsauslastung bleiben. Das gibt eine fucking lange Durststrecke

Lufthansa braucht auch schon ein klein wenig finanzielle Unterstützung.

 

[Draco]

Lufthansa braucht auch schon ein klein wenig finanzielle Unterstützung.

Die Gespräche zur teilweisen Verstaatlichung laufen vermutlich im Hintergrund bereits. Kein Wunder, wenn 95% der Flugzeuge am Boden liegen und auf absehbare Zeit keine Änderung sein wird. Ich war ohnehin nie ein Freund von vollständigen Privatisierungen systemrelevanter Strukturen in diesem Land und würde eine staatliche Beteiligung am genannten Konzern grundsätzlich positiv betrachten. Sorry, ich schweife ab.

 

[Mitglied 235800]

Zur Abwechslung mal zwei neue Meldungen:

Aldi, Lidl, dm & Co.: Wo Sie aktuell Masken kaufen können

Aldi Süd und Lidl steigen jetzt in den Verkauf von Schutzmasken ein. Bei beiden Discountern gibt es die Masken seit dem 30. April. Der Drogeriemarkt dm hingegen war bereits früher dran und verkauft die Masken bereits seit dem 27. April. Aber wie sieht es mit den anderen Supermärkten und Händlern...

www.chip.de

Rossmann, Lidl, Aldi & Co. führen Masken-Pflicht ein: Das ändert sich ab Montag beim Einkaufen

In allen Bundesländern gilt nun eine Mundschutzpflicht beim Einkaufen. Der Berliner Senat folgte am Dienstag mit einem Beschluss. Kunden müssen dann Mund und Nase bedecken. Doch ab wann gilt die Regel und was müssen Kunden mit Kindern beachten? CHIP fasst die wichtigsten Regeln zusammen.

www.chip.de

 

[ottomane]

@Verlon
Bei allem Verständnis für Euren Disput, aber dieses "Beharren auf dem eigenen Recht" ist weder produktiv noch in irgend einer Art zielführend. Lass(t) es einfach. Danke.

Es ist schon ewig her, aber trotzdem muss ich das noch loswerden (mit "Euren" bin ich ja auch irgendwie angesprochen): Ich empfand die Diskussion mit @Verlon überhaupt nicht als Disput, sondern als interessante sachliche Diskussion. Falls meine Formulierungen zu aggressiv waren, tut es mir leid, das war nicht meine Absicht. Ich hoffe, das sieht @Verlon auch so. So, nun aber Schluss damit und Deckel drauf.

 

[Salud]

Es ist schon ewig her, aber trotzdem muss ich das noch loswerden (mit "Euren" bin ich ja auch irgendwie angesprochen): Ich empfand die Diskussion mit @Verlon überhaupt nicht als Disput, sondern als interessante sachliche Diskussion. Falls meine Formulierungen zu aggressiv waren, tut es mir leid, das war nicht meine Absicht. Ich hiffe, das sieht @Verlon auch so. So, nun aber Schluss damit und Deckel drauf.

So muss das sein, nach der langen Zeit jetzt so was loszuwerden ist grosses Kino.

 

[FuAn]

Na lang lang war unser thread und gefühlt lang ist’s her... eigentlich ein schauder Märchen wenn man an den Anfang scrollt...

Jetzt werden aber die ersten Schritte in die Normalität gemacht! Lasst euch impfen wenn ihr dran seid! Nur so lässt sich dem ganzen Spuk ein Ende bereiten... ich hab gerade meine Impfung hinter mir...

 

[MichaNbg]

Das wird hier alles noch dauern. Uschi von der Leyen aka Zensursula hat dieses Mal nicht nur Deutschland sondern ganz Europa ins Chaos gestürzt.

Kommt davon, wenn man in Deutschland immer denkt „ach, den nutzlosen Politikerüberschuss schicken wir nach Brüssel“....

 

[Benutzer 239155]

Du siehst das falsch. In der EU leben ca. 6 % der Weltbevölkerung. Wenn der Rest der Welt geimpft ist, sind wir auch geschützt.

Global denken!!!

 

[Cohni]

Das setzt voraus, dass die Welt global denkt.

Ein schöner Traum und nicht nur in Pandemie-Zeiten wichtig. Nur fürchte ich, es bleibt ein Traum...

 

[rootie]

Danke für's Hochholen dieses Threads, dessen erste paar Hundert Beiträge (bis zum ersten Lockdown im März 2020) ich mit großem Interesse noch einmal durchgelesen habe. Man ist sich wirklich wie in einem schlechten Horrorfilm vorgekommen. All diese Ungewissheit und das "schrittweise Näherrücken" des Virus und der unvermeidlichen Pandemie - schon krass.

Und dann die ganzen Zeitgenossen wie beispielsweise der Zingel, der von der ersten Stunde sich als Corona-Leugner "auszeichnete", bereits damals komplett im Muster der heutigen Querdenker aufging - er hatte sogar schon das Wort "Querdenker" verunglimpft, als der Ballweg noch nicht mal wusste, was Corona war. Er hatte aktiv Fake News gestreut - gut, dass hier im Forum so gut wie keiner darauf angesprungen ist. Dass so etwas im Gesundheitswesen arbeitet(e), ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die seit einem Jahr 12-Stunden-Schichten auf den Intensivstationen schieben, um das Gesundheitssystem hier in Deutschland nicht vollends kollabieren zu lassen. Wahrscheinlich ist er nach seinem Rauswurf bei AT unter einem anderen Namen verdeckt eh wieder hier...

Dann gab es auch noch den einen oder anderen Moderator (eigentlich nur einen ), der die Vorkommnisse im Februar als schon etwas übertrieben sah und dessen siebter Sinn ihm sagte, dass das alles doch nicht schlimmer als eine Grippe sei. Es sei ihm verziehen - man wusste vieles noch nicht besser zu dieser Zeit - und er hatte dann ja ab dem ersten Lockdown verstanden, dass auf seinen siebten Sinn nicht immer Verlass ist und seine Meinung diesbezüglich weitestgehend "aktualisiert"

Auch ich habe mich getäuscht damals, als ich sagte, Frau Merkel und die aktuell agierenden Politiker wären extrem schlecht geeignet, diese Pandemie zu überstehen. Ja, es wurden Fehler gemacht. Ja es wurden Sachen gemacht, die man im nachhinein nicht mehr so gemacht hätte. Aber mit dem Wissen von heute hätte ich meinen Lottoschein letzte Woche ganz sicher auch anders angekreuzt. Alle, die sich heute hinstellen und den Politikern vorwerfen, der erste Lockdown wäre falsch gewesen, haben wirklich einfach gar nix gelernt aus der ganzen Situation.

Ja, es wurden auch Fehler gemacht - sehr drastische Fehler sogar. Beispielsweise ist es eine absolute Farce, dass die November-Hilfen nicht vor Mitte Januar überhaupt ausbezahlt wurden, weil die Software angeblich noch nicht soweit gewesen wäre. Da läuft mir einfach nur ein kalter Schauder runter und ich bin froh, dass ich eben NICHT selbstständig bzw. ein freischaffender Künstler bin, sondern in einem (nach wie vor) stabilen Angestelltenverhältnis. Die Regierung hat den Sommer 2020 schlichtweg verpennt. Statt sich darum zu kümmern, wie man bei einer (damals schon von Drosten vorausgesagten) zweiten Welle besser reagieren könnte oder die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben, Konzepte zu erarbeiten - all das ist nichts passiert. Wahrscheinlich hätten wir so und so eine zweite Welle und damit einen zweiten Lockdown erlebt, aber dann proaktiv und nicht reaktiv. Und genau das ist es, was momentan Deutschland ein bisschen spaltet. Inzwischen weiß man viel mehr über das Virus und könnte proaktiver handeln - stattdessen verließ man sich zu 100% auf den Impfstoff, der dann nicht kam - und jetzt ist man wieder reaktiv unterwegs. Und ja, dafür müsste die Urschel eigentlich ihren Hut nehmen.

Die überwältigende Mehrheit der Leute, die sich an diesem Thread damals aktiv beteiligt haben, haben aber besonnen und richtig reagiert, sachlich argumentiert und keine Panik geschürt. Das hat mich dann tatsächlich sehr positiv auf unsere Zukunft gestimmt - dass eben die Welt nicht von Querdenkern und Corona-Leugnern "regiert" wird, die nur auf ihr eigenes Wohl schauen. Besonders positiv ist - und ja es kommt mir verhältnismäßig schwer über meine Lippen - das Auftreten von @saw zu bewerten. Er hat von Anfang an eine Kommunikation über Corona und Covid-19 an den Tag gelegt, die ich nicht nur zu 100% teile, sondern selber damals noch nicht annähernd so tief im Thema drin war wie heute. Er scheint sich schon im Januar intensiv mit der Thematik befasst zu haben und er hatte mit allen Argumenten, die ich so in den ersten paar Hundert Beiträgen dieses Threads gelesen habe, ausnahmslos Recht.

Ich wäre aber ein schlechter Mensch, wenn ich nicht den Stolz und die Ehre hätte, das unumwunden zuzugeben - @saw hatte damals mit sachlichen Diskussionen wohl sehr viele Eskalationen im Keim erstickt. Und da wir alle nicht jünger werden, sondern hoffentlich vernünftiger, schwenke ich heute die weiße Flagge. Ja, wir hatten uns vor über einem Jahr beinahe täglich über (das kann man heute aus Corona-Sicht sagen) Nichtigkeiten gestritten, jeder von uns beiden hatte ein bisschen Recht, keiner wollte nachgeben. Das Forum ist inzwischen auch generell ruhiger geworden - wahrscheinlich weil ein paar Schlüsselpersonen gegangen sind bzw. wurden, die immer wieder Stress reingebracht haben. Und von daher möchte ich diesen Thread (auch wenn es ein bisschen OT ist) nutzen, mich mit @saw wieder zu vertragen. Wenn er will, natürlich Ansonsten streiten wir uns halt weiter über Nichtigkeiten

Aber zurück zum Thema: Ich kann jedem wie gesagt nur empfehlen, sich den Thread nochmal wenigstens bis zum ersten Lockdown durchzulesen. Einfach mal ein "Lessons Learned" machen. Was hatten wir damals gedacht? Wo hatten wir Recht? Wo hatten wir uns total verkalkuliert? Mir hat die Corona-Krise jedenfalls eines gezeigt: Uns allen ging und geht es viel zu gut - die Leute heutzutage sind keine Krisen mehr gewohnt. Und wenn dann mal eine Krise mit aller Wucht kommt, jammern die Leute rum, weil sie ein paar Monate nicht mehr ins Fitnessstudio gehen können. Was sie nicht erwähnen ist, dass wir keinen EINZIGEN Tag hungern mussten. Dass die Supermärkte IMMER so voll waren, dass (bis auf Klopapier) alles da ist. Dass wir natürlich eingeschränkt sind in unseren Aktivitäten. Aber wenn mir jemand was von "Freiheitsentzug" und "Diktatur" erzählt, dann kriege ich extrem Puls. Ich kaufe diesen Leuten gerne ein Ticket nach Syrien oder Nordkorea. Ein One-Way-Ticket natürlich. Ich stelle mir immer vor: Wie haben die Leute damals den 2. Weltkrieg überlebt? 6 Jahre lang sind die jeden Tag aufgestanden, hatten NICHTS - meistens noch nicht mal was zum Essen. Nur das, was sie in ihrem kleinen Garten angepflanzt haben. Und heute höre ich täglich auf einer Corona-Demo, wie sie doch alle in der Diktatur leben. Schrecklich - da die Fassung bewahren zu können, ist außerordentlich schwierig. Das gilt insbesondere für die Polizei, die sich täglich diesen Bullshit anhören muss und sie halt eben nicht niederknüppelt, wie es in Diktaturen wie China oder Nordkorea passiert. Alle QuerdenkerInnen und Corona-Leugner dürfen jetzt bei meinem Nick gerne auf "Ignorieren" klicken. Dankeschön

So und bevor ich noch melancholisch werde, stoppe ich hier. Einen schönen Sonntag noch und bleibt bitte alle gesund

 

[Salud]

Finde ich top @rootie.