Hmm ... ich denke, dass die Einlösung eines Garantiefalls hin und wieder auch vom Auftreten des Kunden abhängen kann. Ich selbst hatte bis auf eine Ausnahme mit einem iPod-Shuffle 2G noch nie Probleme mit Apple-Produkten (und da war's klar, dass eine Fremdsoftware Schuld war am Speicherausfall), aber Freunde und Bekannte haben bisher noch jeden Fehler in den einschlägigen Geschäften reklamieren können. Wenn das Gerät dort gekauft wurde oft sogar fragliche Garantiefälle oder Probleme, die weit nach Ende der Garantiezeit auftraten. Und das ohne Apple Care.
Gerade Apple kann und will ich auf Basis von dem, was ich so las, nicht in Schutz nehmen. Aber die Garantieabwicklung in (wenigstens) deutschen Retail-Geschäften scheint völlig problemlos zu funktionieren.
Ebenfalls auf Erfahrungswerte würde ich die Behauptung stützen, dass es sich bei vielen der Fehler, die es in die Presse schaffen, tatsächlich um Einzelfälle oder wenigstens eine überschaubare Menge handelt (10-20 Foreneinträge zu einem Problem bei mehreren 1000 verkauften Geräten dürfte bei einem Produkt, dass sicher auch zu wenigstens 95% mit einer Internetverbindung genutzt wird eine kleine Menge sein). Das zu den iMac-Problemen. Etwas anderes ist natürlich etwa das MobileMe-Desaster (Richtig ist aber, dass Apple sich hier äußerst kulant gezeigt hat) und die Probleme beim neuen iPhone, die nicht hätten auftreten dürfen und von vorschneller Veröffentlichung und zu kurzen Beta-Phasen zeugen, die meiner Ansicht nach dem Markenimage ernsthaft gefährlich werden können, wenn Apple das nicht in den Griff bekommt (Auch, weil in der Tat deutlich aggressiveres Vorgehen der Konkurrenz zu erwarten ist). Das ist schließlich etwas, was es auch in der Intel-Einführungsphase gab (miserable Software-Qualität zu Beginn. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis es die Universal-Binary für Logic Pro gab ... und die war dann noch nicht einmal ein kostenloses Update) ... oder zu Beginn von OS X (bis einschl. 10.2 oder sogar 10.3.5 könnte man wohl von Betas sprechen, wenn mans bös meint).
Meine 2 Cents zu Apple vs. Psystar: Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. Apple behält die Design-Abteilung und wird weiter auf eine treue Kundenbasis zugreifen können. Die dann kurz- bis mittelfristig wesentlich größere Verbreitung von OS X (wann das System öffnen wenn nicht jetzt? s. Vista) würde zwangsläufig das Problem lösen, dass die meisten Spiele nur für die Windows-Plattform rauskommen etc. ... von der viel breiteren Basis von Nutzern mit Mac-Erfahrung und evtl. Switching-Ambitionen ganz zu schweigen. Wer dann einmal ein OS X auf einem hässlichen Dell laufen hatte möchte beim nächsten Mal vielleicht das passende Design dazu haben. Apples Marketingmöglichkeiten würden explodieren - und wenn das Unternehmen dieses Verfahren verliert, könnte es sich sogar noch als Opfer darstellen und Fehler auf die eigentlich nicht vorgesehene Inkompatibilität zurückführen ("Systemanforderungen: Apple Macintosh oder 100% kompatibel. Auf anderen System installierbar, Funktion kann jedoch nicht garantiert werden.") ... wenn die richtigen Leute im Marketing sitzen (was man bei Apple fast ungesehen unterstellen kann), ist das eine Goldgrube.
Marcel