ZEN Pinball: Rollercoaster 3,99 €
Allgemein: Mac-User sind nicht gerade verwöhnt mit Flipperautomaten-Simulationen, eines meiner liebsten Genres. Dieses Spiel für iPhone und iPod Touch bietet eine perfekte Nachahmung der physikalischen Eigenschaften. Die äußerst rasante Interaktion der Kugeln mit ihrer Umgebung läuft absolut glaubhaft ab. Abwechslungsreich, viele Multiball-Modi und Kombinationen, gut gestaltetes Tisch-Layout, nettes Thema (Rollercoaster). Viele Rampen und andere witzige Dinge. Offenbar keine Speicherung des Punktestands, bin mir da aber nicht ganz sicher (oben gibt es eine Highscore-Liste als Laufband). Kurze Anleitung innerhalb des Spiels (englisch) mit ein paar strategischen Raffinessen für Profis (?-Symbol und dann nach unten scrollen). Relativ lange Ladezeit (High Memory Game) und mit fünf Kugeln ziemlich lange Spiele.
Grafik: Naturgemäß etwas fitzelig, aber sehr gut erkennbar und äußerst detailliert. Flüssige Darstellung der sehr schnellen Bewegungen, hohe Framerate, was bei dieser Gattung sehr wichtig ist. Zwei Ansichten wählbar (Filmkamera-Symbol; Schloss öffnen): Die 3D-Darstellung (Blickwinkel, "Gyro Accelerometer Axis") folgt den Bewegungen des iPhones, was natürlich nicht den Lauf der Kugel(n) beeinflusst.
Sound: Wirklich erstklassig. Klangvolles, reiches Stereo (Kopfhörer verwenden). Sehr authentisch. Hochschaubahn-Atmosphäre. Hintergrundmusik (gar nicht so übel) separat einstellbar. Auch wenn über den Lautsprecher gespielt wird, dreht sich garantiert
jeder um: "Was ist denn
das?!"
Steuerung: Die drei Flipperhebel werden präzise mit den Fingern getriggert, gute technische Reaktionszeiten. Selten bleiben die Flossen mal hängen, aber das tun sie auch bei echten Automaten; jeder, der mit den "Real-World"-Geräten gespielt hat, kennt das (offenbar absichtlich in der Sim eingebaut). Sehr professionell: Stoppen der Kugel möglich (Hebel aufhalten). Die ganze untere Hälfte des Bildschirms ist für die Steuerung sensibilisiert. Die obere Hälfte schaltet auf Pause, wenn man sie berührt. Keine Push-Funktionen (Tisch anstoßen => Tilt).
Bewertung im U.S.-Store: 3,5 Punkte nach 129 Bewertungen. Frühere Versionen (die in die Bewertung einfließen) dürften Grafikprobleme gehabt haben, auch die aktuelle Firmware der Geräte sollte installiert sein. Hier völlig stabil.
Fazit: Wirklich sehr schönes Spiel, kurzweilig. Hoher Spaßfaktor für viele Stunden. Jeder kann sofort loslegen. Wer Flipper mag, kommt praktisch nicht darum herum
Habakuks Bewertung: 5 von 5 Punkten
BTW: Vom selben Hersteller ist gerade der Flipper
Inferno erschienen. Wird soeben getestet. Kurz: Vielversprechend; etwas schwerer, nur drei Kugeln pro Spiel, Mehrspielermodus.
Hervorragender Artikel für jene, die sich mit der Materie ein wenig näher beschäftigen wollen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flipperautomat
Viele der dort beschriebenen Spezialitäten sind auch bei den ungarischen ZEN Pinball Games, zu denen "Rollercoaster" gehört, umgesetzt, zum Beispiel die Schlagtürme (Bumper) ganz oben rechts:
Wiki: "Bei Registrierung eines Kontaktes durch die Kugel wird der Ring von einer unter dem Schlagturm befindlichen Zylinderspule mit hoher Kraft und Geschwindigkeit nach unten gezogen und schleudert dadurch die Kugel vom Schlagturm weg. Im Inneren eines Schlagturmes befindet sich in der Regel eine Glühlampe." Auch in der Simulation werden die besonderen physikalischen und akustischen Eigenschaften dieser Standardelemente von Flippertischen ausgezeichnet differenziert wiedergegeben.
Mit jedem Kugelkontakt, und dort rattert's manchmal ganz schön heftig, ändert sich der Punktestand. In der Nähe der (meistens drei) Bumper gibt es nach oben hin drei kleine Gassen mit Rollover-Kontakten, die dort in den Boden eingelassene Lichter ein- oder abschalten. Die drei Lampen bilden sinngemäß eine Reihe. Durch Betätigen der Flossen durch den Spieler (flippern) springt das "Lichtbild" (an/aus) dieser Reihe jeweils nach links oder rechts. Schafft man es, alle drei zum Leuchten zu bringen, gibt es fette Extrapunkte.
Probiert das bitte aus, es funktioniert. Auch diese Kleinigkeiten, die man erst nach und nach entdeckt, machen die Faszination dieser sehr elektrischen Kugelschleudern aus. Übrigens: Solche Reihen von Lichtern, die durch den Spieler direkt beeinflusst werden können, gibt es bei manchen Flippern auch an anderen Stellen.
Space Buster 1,59 €
Allgemein: Klassisches Breakout-Game. Bestimmt eines von den besseren. 100 Level. Einwandfreie Physiksimulation. Abwechslungsreich. Fast vollautomatisches Speichern des Punktestands in einer internationalen Online-Liste, vorbildlich die Implementierung dieses Features.
Grafik: Sehr flüssige Darstellung auch bei Multiball. Schöne Bilder, eindrucksvolle Explosionen und Hagel von Bonus-Elementen.
Sound: Klangvolles, reiches Stereo (Kopfhörer verwenden). Hintergrundmusik (Elektronik-Geplänkel, ganz nett) separat einstellbar.
Steuerung: Einsatz des Beschleunigungssensors nur zum Schalten auf Pause, keine Vibrationen. Der Schläger wird präzise mit dem Finger gesteuert, auch Tappen geht; er muss nicht genau getroffen werden, der sensible Bereich geht fast über den ganzen Bildschirm.
Bewertung im U.S.-Store: 3,5 Punkte nach 76 Bewertungen.
Fazit: Sehr kurzweilig, durchaus stressig, Suchtgefahr. Modernisierter Zeitsprung in die 1980er-Jahre.
Habakuks Bewertung: 4 von 5 Punkten
Cannon Challenge 0 €
Allgemein: Statisches Ziel- und Schussspiel. Der Lauf einer Kanone und die Schussstärke müssen an zwei Rädern eingestellt werden. Dann gilt es, feindliche Geschütze (später kommen bewegliche Hubschrauber dazu) zu eliminieren. Kein Speichern des Punktestands am Ende des Durchlaufs.
Grafik: Leicht kitschige und karge Landschaftsansichten. Durchschnittlich. Zweidimensional. Nicht allzuviel Bewegung.
Sound: Mono. Passend. Keine Hintergrundmusik.
Steuerung: Diesmal kein Einsatz des Beschleunigungssensors. Die Einstellungen über die virtuellen Rändel gehen präzise und schnell. Vibration bei Treffern.
Bewertung im U.S.-Store: 3,5 Punkte nach 1.250 (!) Bewertungen.
Fazit: Nicht allzu schwer. Kein Zeitdruck. Nach spätestens einer halben Stunde ist man durch.
Habakuks Bewertung: 2,5 von 5 Punkten
Torus 1,59 €
Offizielle Website ==> auf die Screenshots klicken ==> Video
Allgemein: Geschicklichkeitsspiel. Eine native Entwicklung für das iPhone, keine einfache Portierung von einer anderen Maschinensprache. Herabschwebende Ringe (Wülste, die an Rettungsringe erinnern) müssen aufgefangen werden. Es gibt verschiedene Typen (siehe "About"), die unterschiedlich schnell daherkommen und bei erfolgreicher Landung auf dem gelben Stab Punkte und Wohlbefinden bringen. Wenn man mit der Fänger-Plattform ungenau ist, gibt es bei Zusammenstößen Gesundheitsprobleme, auch nicht erwischte Ringe tragen dazu bei. Aufwändige Spielstände-Verwaltung mit weltweiten Highscores.
Tips: Mit den näher beim Spieler fallenden Ringen anfangen, die sind größer und einfacher zu erwischen; die Wege sind länger. Wenn man mit dem Catcher ungenau ist, gibt es unerwünschte Zusammenstöße. An den Schatten orientieren, die am Boden auftauchen, bevor der dazugehörige Ring zu sehen ist, und die dunkler werden, je näher der Ring kommt. Die grünen, in ihrer Helligkeit pulsierenden Schwebefallringe wirken heilsam, wenn man sie erwischt.
Grafik: 3D. Eher einfach, aber sauber, flüssig und ansehnlich.
Sound: Angenehme Ambient-Hintergrundmusik (nicht abstellbar), hübsche Geräusche in Stereo (echte Live-Panoramaplatzierung), Kopfhörer verwenden.
Steuerung: Das Spiel wird sehr sensibel ausschließlich über den Beschleunigungssensor gesteuert, kein Tapsen, kein Wischen. Schont die Glasplatte, ist einhändig und fallsicher in der Schlange vor der Supermarktkasse bedienbar
Keine Feinjustage möglich/nötig.
Leider keine Pause-Taste. Wenn man dreißig Sekunden pausieren will, einfach von jemandem anrufen lassen
Nach Unterbrechungen durch nicht angenommene Telefonate kann weitergespielt werden (wenn auch ohne Sound, scheint ein Bug zu sein). Angenommene Telefonate brechen das Spiel jedoch ab (Stichwort Flugmodus).
Bewertung im U.S.-Store: 4,5 Punkte nach 5 Bewertungen.
Fazit: Schöne Idee, mal etwas ganz Anderes. Jeder kann sofort loslegen ohne Vorbildung. Kurzweilig. Hoher Suchtfaktor. Nicht ganz einfach.
Habakuks Bewertung: 4 von 5 Punkten