Für die NSA sind Apple-Kunden 'Zombies'. Willenlose, konsumsüchtige Untote. Echtes Apple-Feeling? Dieser Zynismus ist leider Realität geworden und allgemeiner Sprachgebrauch in der Schulung der Geheimdienstmitarbeiter der NSA…(siehe Verlinkung oben).
Dies ist leider keine Dystopie mehr. Es i s t gesellschaftliche Wirklichkeit. Und Apple hat seinen Teil dazu beigetragen. Mehr Gründe, sich von einer Firme abzuwenden, kann es eigentlich gar nicht mehr geben, wenn sie nicht im Sinne der demokratischen Rechtsstaatsprinzipien reformfähig ist...
Aber zum Hackintosh:
Die Schilderungen über die Probleme bei Hackintoshs sind schon sehr einseitig. Ich habe mich kürzlich erst an einem Hackintosh versucht. Out of the box - keine Probleme…
Auch das geht nämlich. Wie das geht, ist in einschlägigen Web-Projekten nachzulesen. Man kann natürlich auch so tun, als gäbe es keine zu berücksichtigen Vorraussetzungen, nur um behaupten zu können, das sollte man gleich mal lassen. Aber tonymacx86 bringt sogar jeden Monat einen Buyers-Guide raus, um den Einstieg zu vereinfachen. Man kann es also auch etwas klüger anstellen. Und wenn man mal bei affinen Computer-Läden nachfragt (ja, jenen kleinen netten Läden, die man zu Recht wieder immer mehr unterstützen sollte), erhält man auch oft überraschend Unterstützung! Und schon steht er das: der funktionierende Hackintosh out of the box!
Braucht es jetzt den 'echten' Mac?!?
Ganz ehrlich: wenn es diesen Mac gäbe, der meine Ansprüche noch erfüllte, würde ich ihn kaufen. Aber es gibt ihn derzeit nicht.
Zum einen werde ich keine Firma mehr unterstützen, die meine Bürgerlichkeit, den Rechtsstaat an sich, und mein Vertrauen als Kunde verrät. Zum anderen gibt es die technische Modularität bei Apple nicht.
Für mich, meine Frau, unzählige Freunde und KollegInnen war das Ende letzten Jahres Grund, sich von Apple komplett abzuwenden. Apple kommt nicht mehr ins Haus! Keine Neuprodukte, bis klar sein sollte, das Apple seine Geschäftspolitik, aber auch seine Gesellschaftsausrichtung (PRISM) ändern wird. Langfristig bedeutet das, alternative Betriebssysteme und Firmen zu unterstützen. Mittelfristig kann auch ein Hackintosh eine Zwischenlösung sein.
Ein Bekannter fing damit an…
Eigentlich wollte er sich einen MacPro, dann nur noch (aus Apple-Frust) einen iMac kaufen. Aber er wollte nicht vier weitere Festplatten, zusätzliche Peripherie usw. auf dem Schreibtisch verteilt sehen, sich noch ein NAS oder sonstwas dazu stellen usw. Also ließ er sich einen Hackintosh bauen. Ein kleiner Computerladen assistierte. Alle Peripherie landete mit dem Kernsystem in einem Silent-Gehäuse - und es funktioniert wunderbar. Zur Hälfte des Preises eines Apple-Computers, den es so gar nicht gibt - und vermutlich auch nie geben wird: Kompakt, modular, vielseitig, leistungsfähig wie der aktuelle MacPro zu einen angemessen Preis-Leistungsverhältnis!
Wie gesagt: langfristig heißt es (so Apple nicht umschwenken sollte, weil die Zombie-Kundschaft leider die Geschäftspolitik befördert, weil sie unreflektiert weiter die aufgetischen Produkte kauft), sich ganz von Apple zu verabschieden. Probeläufe mit Linux auf Custom-Systemen waren da bereits sehr vielversprechend. Das sollten wir alle unterstützen! Denn es geht ja um mehr, als nur um umseren Konsum! Es geht um Nachhaltigkeit. Hinsichtlich der technischen Innovation, aber auch gesellschaftlich, ökologisch, ökonmisch wie auch um unsere Demokratien! Ausbeutende Firmen, die mit faschistoiden Staats-Apparaten arbeiten, sollte da niemand unterstützen! Aber nichts anderes tut, wer derzeit Produkte von Firmen kauft, die kooperieren! Mir ist klar, dass es sich nicht nicht gänzlich vermeiden lässt, aber man sollte doch nicht seine Rest-Mündigkeit so einfach aufgeben. Nicht für etwas Design mit einem angebissenen Apfel darauf...Es ist eh ein Spießroutenlauf beim Einkauf. Denn das Arbeitssklavenland China wird ja von kaum einem Unternehmen nicht beansprucht. Aber können wir das wirkllich wollen? Ein Umdenken ist überfällig... Und irgendwo muss man anfangen.
Mal sehen, wo sich das hinentwickelt.
Jedenfalls ist für viele hier bereits klar: Selbst das Argument des 'einfach losarbeiten' ist bei Apple nicht mehr gegeben. Denn der Rattenschwanz dahinter ist ohne Verhältnis zu dem vermeintlichen Nutzen…Allein die Mehrkosten müssen ja auch an anderer Seite erarbeitet werden. Und die Nachfolgekosten sind noch deutlich höher.
Interessant übrigens auch: die Erfahrung, wie abhängig man wird, wenn man sich auf das Apple-System eingelassen hat. Software, Backuplösungen usw. - all das gilt es, zu ersetzen...
Mir wäre lieber (ich bin da ganz ehrlich), wenn Apple sich besinnen würde. Aber das ist nicht absehbar. Den Sündenfall haben sie mit PRISM leider längst begangen. Das ist unverzeihlich. Nicht nur für Apple. Das gilt auch für die geplante Obsoleszenz. Apple ist hier mit vielen Firmen (eben auch im PC-Bereich) nicht abzutrennen. Dis-Sozialer Neo-Liberalismus, Förderung von Arbeits-Sklaventum, Überlassung der Firmen an Überwachungsstaatlichkeit - das alles ist nicht auf Apple beschränkt.
Es gibt viel zu tun für uns Konsumenten, also 'Bürger' und Menschen. Firmen wie Apple nicht mehr zu unterstützen, um sie einstweilen damit zu einem Umdenken zu bewegen und damit auch auch wieder 'kaufbar' zu machen, ist ein Anfang... Eben "damit 1984 nicht wie 1984 sein wird", so war das Apple-Versprechen im legendären Apple-Werbespot, den die NSA zum blanken Zynismus verkehrt hat. Denn da i s t Apple längst Teil von Big-Brother geworden. Und seit Snowden ist das keine Verschwörungstheorie mehr. Man kann es allenfalls verdrängen... Aber eigentlich sind es wir, die Kunden, die es unterstützen, wenn wir nicht konsequent sind und uns wehren. Ich bin das allein schon meiner Tochter schuldig... Denn die Gegenwart, die ich befördere, ist ihre Zukunft. Und vieles von unserer Gegenwart sollten wir unseren Kindern nicht hinterlassen...