Moriarty
Pommerscher Krummstiel
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Anscheinend so viel, dass es mehrere monatlich heftfüllende Apple Mac Zeitschriften gibt
...zu denen man leider sagen muss: Kennt man eine, kennt man Alle.
Die typische Ausgabe XY der Maczeitschrift "x-Welt" oder "Y-up":
- Aktuelle News, also Börsenkurse, Patentstreitigkeiten, Greenpeace-Kritik oder neues aus dem Leben des CEO...
- Reportagen - zumeist oberflächliche Berichte über die Apple-Historie, die kleine Londoner Design-Schmiede XY oder das Berliner Startup, das in Handarbeit nachhaltige Hanffaserhüllen für iPads herstellt...
- Tests - aber immer nur MacBook Pros mit den Vorjahresmodellen zu vergleichen ist auch irgendwann witzlos...
jetzt das Herzstück:
- große How-to-Artikel zu den wichtigen Themen:
- Windows auf dem Mac - Vergleich zwischen Bootcamp und Parallels
- iPhoto - so sortieren Sie Fotos
- iTunes - so kaufen Sie Musik im iTunes-Store
- etc.
In den letzten Jahren habe ich mich manchmal zum Kauf verleiten lassen, durch reisserische Titel wie "Großer Vergleich: professionelle Software für den Fotografie-Workflow" - das Ergebnis enttäuschte bitter, wenn dann mit riesigen Screenshots erklärt wird, wie man in Aperture Grußkarten drucken lassen kann...
Ich verstehe das nicht - ist die Presselandschaft wirklich so unkreativ, oder ist der Markt so grausam gegenüber Experimenten, dass lieber zum 40sten Mal absolute Noob-Themen durchgekaut werden? 12 Magazinseiten sind teuer - warum diese mit Funktionsbeschreibungen von Programmen füllen, die auf jedem Mac sind und die sich beim ersten Nutzen des Programms selbst erklären?
Zu C64-Zeiten gab es eine handvoll guter Magazine, aber wer sich die 64er gekauft hat, der konnte das Heft nutzen um noch wirklich sein Wissen zu erweitern. Oftmals war man mit dem Durcharbeiten der wirklich anspruchsvollen Programmier-Workshops solange beschäftigt, bis einen Monat später das nächste Magazin am Kiosk lag...
eine typische Mac-Zeitschrift blättere ich heute in der Mittagspause schnell durch, ein zweiter Blick hinein lohnt kaum...
Die heutige Presselandschaft leidet darunter, dass News und Infos schneller und vollständiger aus dem Netz konsumiert werden können. Deshalb wäre doch nur noch hochwertiger Journalismus, der mit Alleinstellungsmerkmalen arbeitet, noch sein Geld wert...