Anti-Rassismus-Initative: Apple spendet 100 Millionen US-Dollar

[Thaddäus]

Einige von euch haben es vielleicht mitbekommen, dass in der Schweiz die Dubler "Mohrenköpfe" (Schaumküsse) aus dem Sortiment des Grossverteilers Migros verbannt wurden.

Nun ja, ich finde es absolut richtig, dass man sich darüber unterhält, ob dieser Name in einer modernen Gesellschaft noch Bestand haben kann, wenngleich dieser Produktname bereits 1946 festgelegt wurde.

Was mich aber stört ist die Tatsache, dass man dann zeitgleich Produkte von Nestlé ohne Murren im Sortiment lässt. Nestlé arbeitet mit extrem fragwürdigen Geschäftspraktiken, die wir niemals tolerieren würden, wenn sie unsere Landsleute direkt betreffen würden.

Das ist für mich ebenfalls eine sehr subtile Art des Rassismus, weswegen ich mir wünschen würde, dass gerade solche Verteiler, die eine gewisse Macht haben, diese halt eben nicht einfach nur einsetzen um dem Mainstream zu gefallen, sondern um wirklich etwas zu verändern. Auch wenn es Mut braucht, es würde ein echtes Zeichen setzen.

 

[Jan Gruber]

Was mich aber stört ist die Tatsache, dass man dann zeitgleich Produkte von Nestlé ohne Murren im Sortiment lässt. Nestlé arbeitet mit extrem fragwürdigen Geschäftspraktiken, die wir niemals tolerieren würden, wenn sie unsere Landsleute direkt betreffen würden.

Sind aber jetzt unterschiedliche Themen, oder? Oder heißt das Zeug von Nestle auch Mohrenkopf?
Das eine ist halt offensichtlicher Rassismus und ne Diskussion die man lange führen kann und wo am Ende keiner gewinnt. Wir haben das hier mit dem Mohr im Hemd auch ,... (Warmer Schokokuchen mit Schokosauce). Das Andere ist ein scheiß Konzern mit extrem bedenklichen Praktiken, der aber eben gut zahlt. Da hört sichs mit der (offensichtlichen) Moral dann eben super schnell auf

 

[Thaddäus]

Sind aber jetzt unterschiedliche Themen, oder? Oder heißt das Zeug von Nestle auch Mohrenkopf?

Ich halte diese Themen für keinesfalls unterschiedlich. Im Kontext: Während wir uns zurecht an einem Produktnamen aufhängen, weigern wir uns immer noch stoisch die Probleme anzugehen, bei denen man in Bezug auf Rassismus sehr viel mehr verändern könnte.

Firnen wie Nestlé sollten eine soziale Verantwortung wahrnehmen. Und das tun sie abolut nicht, wenn sie Länder der dritten Welt ausbeuten, um uns deren Ressourcen möglichst gewinnbringend anzudrehen. Würden sie das hier bei uns tun wäre der Aufschrei riesig. Da es ja aber nur "die da unten" betrifft nehmen wir es stillschweigend hin.

Das eine ist halt offensichtlicher Rassismus

Und das andere ist halt eben indirekter Rassismus, den es genauso zu bekämpfen gilt. Und nur so als Denkanstoss: Auch wenn ich den Namen nicht mag, so kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass irgendein Rassist seine ewiggestrige Gesinnung von einer Süssigkeit abhängig macht, bzw. diese als Symbol für seine Gesinnung missbraucht.

Da hört sichs mit der (offensichtlichen) Moral dann eben super schnell auf

Und genau das dürfen wir eben nicht einfach so erkennen, aber dann doch stillschweigen hinnehmen.

 

[Jan Gruber]

Sry aber noe, das ist einfach nicht das Gleiche. Das eine ist ne gezielte, etwas überzogene, Maßnahme die eine Namensänderung nach sich ziehen soll. Auswirkungen real für Menschen und den Konzern: Sehr wenig.

Das andere ist ein sch*** Konzern der alles umbauen muss. Das dauert lange das hat sehr große Auswirkungen auf sehr viele Dinge. Nestle müsste ja komplette Geschäftszweige aufgeben und so weiter.

Ich bin schon bei dir - beides muss passieren, beides ist korrekt. Beides darf man nicht übersehen und es nicht dabei belassen Rassismus, aber auch andere Dinge wie Sexismus und Co, nur oberflächlich zu bekämpfen. Aber die Fälle sind eben weit unterschiedlich was die Größe betrifft.

Und nur so als Denkanstoss: Auch wenn ich den Namen nicht mag, so kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass irgendein Rassist seine ewiggestrige Gesinnung von einer Süssigkeit abhängig macht, bzw. diese als Symbol für seine Gesinnung missbraucht.

Hätte ich bis letzte Woche auch gesagt. Und dann passierte der Fall in Österreich:

Mannerschnitten begeistert mit Antwort auf rechtsextreme Provokation

Manner ist "für alle Menschen da, denn im Herzen sind wir alle rosa! #blacklivesmatter"

www.derstandard.at

 

[Mitglied 115348]

Mhmmm... https://www.buzzfeednews.com/article/ryanmac/black-lives-matter-foundation-unrelated-blm-donations

 

[Thaddäus]

Ich bin schon bei dir - beides muss passieren, beides ist korrekt. Beides darf man nicht übersehen und es nicht dabei belassen Rassismus, aber auch andere Dinge wie Sexismus und Co, nur oberflächlich zu bekämpfen. Aber die Fälle sind eben weit unterschiedlich was die Größe betrifft.

Und genau da möchte ich ansetzen: Natürlich ist Nestlé eine ganz andere Nummer was die Grösse angeht, aber umso weniger dürfen wir wegschauen. Aber das sagst du ja auch.

 

[Jan Gruber]

Und genau da möchte ich ansetzen: Natürlich ist Nestlé eine ganz andere Nummer was die Grösse angeht, aber umso weniger dürfen wir wegschauen. Aber das sagst du ja auch.

Ich frag mich ob diese Firmen nicht wirklich "To big to fail" sind. Damit ne Gesellschaft da alleine durch Handeln nen Unterschied macht - da brauchts echt viel dafür. Darum begrüße ich ja so Aktionen wie jene von Handelsketten ja durchaus, da das mehr "Einfluss" hat. Und vielleicht muss da endlich echt mal die Politik ran. Will heißen: Ich glaub schon an die Macht des Einzelnen und dessen Geldbörse. Ich denke aber es gibt so dicke Bretter, dass man sie so nicht gebohrt kriegt